27. Februar 2010

Athen in 3D aus der Vogelperspektive

Das Nächstbeste zu einem Hubschrauberflug hoch über den Dächern der griechischen Hauptstadt:

26. Februar 2010

Aktuelle Ausstellungen in Athen - viel Sinnliches

Griechiche Lebensart und Tradition im Bild spürbar
Das Benaki Museum widmet dem griechischen Maler Yannis Tsarouchis anlässlich seines hundertsten Geburtstags eine große Retrospektive, die noch bis zum 13. März 2010 in dem Haus in der Piräusstraße zu sehen ist. Die Ausstellung umfasst 680 Gemälde aus allen Schaffensperioden sowie Entwürfe und Modelle für Bühnenbilder. In den Bildern des Künstlers vereinen sich in einzigartiger Weise modernes Stil- und Lebensgefühl mit griechischer Wesensart und Tradition. Dazu gehören antike Motive ebenso wie viele Studien von Zeibekikotänzern, die in ihrer sinnlichen Wirkung den Geist der Rembetikomusik gut vermitteln. Ein Augenschmaus sind die dargestellten kraftvollen jungen Männer.

Sex in der Antike
Wer schon immer wissen wollte, wie es Götter und Sterbliche in der Zeit vom 6. Jahrhundert v.Chr. bis zum 4. Jh. n. Chr. trieben, der sollte jetzt das Kykladen-Museum besuchen. Dort läuft seit dem 10. Dezember 2009 und noch bis zum 5. April 2010 die Ausstellung “Eros – From Hesiods Theogony to Late Antiquity”. Wer sich die Reise nicht leisten kann, findet auch auf der Ausstellungs-Website neben Informationen zu der Schau allerhand wissenswertes rund um die Materie. Das reicht von Themen wie Prostitution, Pädophilie und homoerotische Liebe bis zu Liebesaffären der Götter und Sterblichen in der Antike, einschließlich solcher die den Lauf der Geschichte änderten. Bestückt ist die Schau mit rund 270 Exponaten expliziten Inhalts, die aus verschiedenen griechischen und europäischen Museen stammen. Einige der erotischen Darstellungen und Phallussymbole auf Vasen und in Figuren gibt es auch auf der Website zu sehen.

25. Februar 2010

So war's: der Generalstreik am 24. Februar 2010

"Der Generalstreik, zu dem am gestrigen Mittwoch der Gewerkschaftsbund GSEE und die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst ADEDY aufgerufen hatten, legte weite Teile des öffentlichen Lebens in Griechenland lahm.
Schätzungen über die Beteiligung am Streik fallen unterschiedlich aus. Der Regierung zufolge lag die Beteiligung bei lediglich 16 Prozent. ADEDY gibt an, dass sich 90 Prozent daran beteiligten. Auch der GSEE spricht von einer „umfassenden Beteiligung". ..."

so beginnt der ausführliche Bericht über den Streiktag auf www.griechenland.net



24. Februar 2010

Die Götter müssen verrückt sein

Eine Aphrodite, die den Stinkefinger zeigt, und eine Viktoria, die ein Hakenkreuz schwingt. Fotomontage macht's möglich, die antiken Götter derart in einen modernen Medienstreit einzuspannen. Dabei wird mit Behauptungen und Beschuldigungen ebenso brutal hantiert wie mit den Gestalten der Gottheiten. Es sind also nur auf den ersten Blick die Götter, die verrückt geworden sind. Die wirklich Verrückten sind natürlich diejenigen, die ihnen Anschludigungen wie diese in die Gestik legen:
"Betrüger in der Euro-Familie
Bringt uns Griechenland um unser Geld – und was ist mit Spanien, Portugal, Italien?"
so titelt der deutsche Focus, auf dem die stinkefingerreckende Aphrodite prangt.
"Finanznazitum bedroht Europa“ und: "Es reicht mit der Verleumdung des Landes durch die Deutschen“
kontert die griechische Zeitung „Eleftheros Typos“, die der Göttin Viktoria vom Berliner Siegestor ein Hakenkreuz in die erhobene Hand gedrückt hat.

Kein Wunder, dass sich die Gemüter bei solcher Wortwahl und Symbolik erhitzen, obwohl natürlich keines der beiden Medien als Sprecher der öffentlichen Meinung seines Landes zu betrachten ist. In diesem Sinne versucht auch der Deutsche Botschafter in Athen, Dr. Wolfgang Schultheiß, die Wogen zu glätten:
„Die Botschaft bedauert, dass aktuelle deutsche Medienberichte von der griechischen Öffentlichkeit und Medien als verletzend oder beleidigend empfunden werden.

Ich möchte ausdrücklich dazu aufrufen, einzelne Medienberichte nicht zu verwechseln mit der differenzierten deutschen öffentlichen Meinung zu Griechenland.

Die mediale Kontroverse wird den guten deutsch-griechischen Beziehungen nicht gerecht.

Bundesaußenminister Westerwelle hat bei seinem jüngsten Besuch in Athen klar gemacht, dass Deutschland als Partner und Freund Griechenlands speziell in der jetzigen Situation fest an der Seite Griechenlands steht. Und er hat darauf hingewiesen, dass die Bundesregierung Vertrauen in den nötigen Reformkurs der griechischen Regierung hat.“
steht auf der Botschaftswebsite zu lesen.
Die Götter lässt das, was sich die Sterblichen heutzutage in ihrer Bedrängung durch die Finanzkrise so gegenseitig in die Schuhe schieben, wohl eher kalt. Da lieber tanzen sie mal alle miteinander, was auch viel erfreulicher anzusehen ist als diese Zankerei.
Link

22. Februar 2010

Mein Bestseller

Letztes Jahr kam es in den Handel, mein Buch mit dem Titel "Griechenland erleben - Mehr als Säulen und Sonne".
Wie der Titel sagt, wollte ich damit auf all das neugierig machen, was es in Griechenland jenseits von Altertums- und Strandtourismus zu entdecken gibt, und Besuchern Hinweise und praktische Tipps für einen gelungene Reise geben.
Aber natürlich wollte ich mit diesem meinem allerersten Buch auch gleich einen Bestseller schreiben. Amazon machts möglich. Zumindest in einer kleinen Nische und zumindest bis die stündliche Aktualisierung mich vielleicht wieder vom 1. Platz runtergeschmissen hat, bin ich Bestseller und zwar "Weinreisen-Bestseller". (Aktualisierung vm Di., 23.02.: So schnell geht's bergab - heute auf Platz zwei abgeruscht)
Tatsächlich sind griechischer Wein und Weinreisen durch das Land nur ein Teil der Genüsse für Leib und Seele, an die das Buch heranführen will, aber doch ein wichtiger. Denn viel zu sehr wird Griechenland mit Retsina und schweren Rot- und Likörweinen gleichgesetzt. Dabei gibt es ganz hervorragende ungeharzte und besonders auch trockene Tropfen zu entdecken. Vor allem sind es die vielen autochtonen Rebsorten, jene uralten Sorten, die es nur in Griechenland gibt, die den besonderen Reiz und Reichtum griechischer Weinkultur ausmachen. Ihre Beschreibung im Buch und eine Einführung in das griechische Qualitätssystem sowie ein Hinweis auf Weinrouten sollen deshalb zu ihrer Entdeckung einladen.
Da es in dem Buch ja aber nicht nur um Wein geht, sondern um alles geht, was Leib und Seele erbaut und zusammenhält, freue ich mich auch über den Platz 11 auf der Bestsellerliste Gourmets auf Reisen (Aktualisierung, Di., 23.02.: Ach hier geht's leider schon bergab. Heute Platz 19) Link

17. Februar 2010

Wider die Katastrophenszenarien

"Griechenland ist gar nicht in einem katastrophalen Zustand. Seine Haushaltsschuld ist nicht höher als die deutsche. Ich sehe nicht ein, warum Griechenland ein Problem sein soll."
"Ich verstehe nicht, warum man aus Griechenland eine solche Affäre macht. "
So die Worte von Star-Ökonom Fitoussi in einem Interview mit FR-Onine.

Etwas Beschwichtigung wie diese tut sicher gut angesichts Panikmeldungen und Planung drastischer Maßnahmen, wie der Kriminalisierung von Bargeldverkehr mit Beträgen über EUR 1500. Denn Krisen sind eben auch immer ein schöner Aufhänger, um die Bevölkerung zu drangsalieren und gefügig zu machen. Kein Wunder, dass Streiks und Unruhen die Folge sind.

Orthodoxe Fastenpredigt in Zeiten der Wirtschaftskrise

"... Das Fasten, das die Kirche von uns erwartet, die Entsagung, Genügsamkeit, Einschränkung der persönlichen Wünsche und unnötigen Vergnügungen und Ausgaben ist heilsam. Dies gilt umsomehr dieses Jahr, wo unsere Welt durch die Erfahrung einer globalen, wirtschaftlichen Krise geht und vor der drohenden Gefahr des Bankrotts steht, der nicht nur Personen und Gesellschaften, sondern ganze Nationen bedroht mit vernichtenden Folgen rasant ansteigender Arbeitslosigkeit, Massenarmut, Depression, sozialer Unruhen, wachsender Kriminalität und weiterer derartigen Tragödien. Die Große Fastenzeit lehrt uns mit etwas weniger jeden Tag auszukommen, ohne die Arroganz der Extravaganz, der Verschwendung und Angeberei. ..."

So Patriarch Bartolomäus in seinen Worten zur Fastenzeit (übersetzt von der Blogautorin aus dem englischen Text auf der Website des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel).
(Bild Nikolaos Manginas via http://patriarchate.org)

15. Februar 2010

Fastenbräuche

Die griechische Fastenzeit hat begonnen. 49 Tage bis Ostern (dieses Jahr fällt der Termin mit dem westlicher Religionen zusammen, obwohl die griechische Orthodoxie ihn nach dem julianischen Kalender bestimmt, so dass dies in anderen Jahren oft nicht der Fall ist). 7 fleischlose Wochen, in denen fromme Griechen strenge Fastenregeln befolgen. Ihr Auftakt fällt dieses Jahr mit unserem Rosenmontag zusammen und ist in Griechenland ein gesetzlicher Feiertag, an dem man das Fastenbrot Lagana bäckt, im Familien- und Freundeskreis ein üppiges, aber fleichloses Picknick mit Meeresfrüchten, Tarama und anderen Fastenspeisen genießt und Papierdrachen steigen lässt. Dazu wünscht man sich "Kali Sarakosti", eine "gute Fastenzeit". Kinder haben die Kyra Sarakosti gebastelt, eine Frauengestalt mit sieben Füßen, die für die 7 Fastenwochen bis Ostern stehen. Nach jeder zurückgelegten Fastenwoche wird einer der Füße abgeschnitten.

14. Februar 2010

12. Februar 2010

Die Statuen tanzen lassen

Karneval. Ueberall wird musiziert und getanzt. Auch in Griechenland.

Bekannt sind die Karnevalsparaden in Patras. Doch auch Athen bietet Karnevalsprogramm und manche ländlichen Gegenden und Inseln haben eigene alte Bräuche und Kostüme.
Dieses Jahr fallen die griechischen Termine für den Karneval ja in etwa zusammen mit denen der großen westlichen Religionen, wenn auch die Bedeutung der einzelnen Karnevalstage etwas unterschiedlich ist. Denn dieses Jahr fällt auch das nach dem julianischen Kalender berechnete Osterfest zusammen, von dem aus die vorherige Fasten- und somit auch Karnevalszeit gerechnet wird.
Also, Karneval dort wie hier. Alles tanzt. Das ist doch zum Steinerweichen! Klassische Griechische ebenso wie andere Statuen stehen da nicht zurück ;-). Oder liegt es doch nur am Ouzo .... ?? :-) Nein, dieses bezaubernde Filmchen will eine Botschaft transportieren: All Creative Work is Derivative - Jedes kreative Schaffen ist Ableitung. Also eine Auseinandersetzung mit dem Copyright, dem Urheberrecht.

11. Februar 2010

Streikwelle in Griechenland

Gestern hatte die Gewerkschaft des öffentlichen Diensts ADEDY zum Streik aufgerufen. Große Demonstrationszüge zogen durch Athen und landesweit kam der Flugverkehr zum erliegen. Heute streiken die Taxifahrer. Für den 24. Februar hat der Gewerkschaftsbund GSEE zum Generalstreik aufgerufen.

3. Februar 2010

Restauranttipps für Athen

Lang schon habe ich mir vorgenommen, mich mal wieder etwas mehr in der Athener Gastronomie umzusehen, anstatt einfach immer wieder in mein geliebtes Papandreou in der Fleischhalle des Zentralen Athener Markts zu gehen, wenn ich Lust auf echte griechische Küche abseits der Touristenlokale habe. Da kam mir die Entdeckung des englischsprachigen, persönlichen Blogs der griechisch-amerikanischen Kochbuchautorin und Restaurant-Kritikerin Diane Kochilas gerade recht. Auf ihm stellt sie Gaststätten in Athen und Umgebung vor - von bodenständig, einfach bis elegant, luxuriös. Dabei kommen auch diejenigen Athenbesucher auf ihre Kosten, die - anders als ich - zur Abwechslung mal nicht griechische Hausmannskost, sondern Haute Cuisine oder internationale - beispielsweise italienische - Küche probieren wollen. Um sie nicht aus den Augen zu verlieren, habe ich die Adresse hier mal hier gleich mal verlinkt. Demnächst will ich etwas in den Tipps stöbern. Dann werde ich eine Auswahl davon auf Deutsch für diejenigen unter meinen Bloglesern weitergeben, die sich nicht durch Dianas meist recht lange und mit persönlichen Details und Anekdoten angereicherten Blogbeiträge lesen wollen.