30. April 2015

1. Mai - Tag der Arbeit und der Blumen

Der erste Mai ist auch in Griechenland wie in vielen anderen europäischen Ländern gesetzlicher Feiertag - der Tag der Arbeit. Doch nicht nur das.
Gleichzeitig gilt der Protomajá, wie man ihn in Griechenland nennt, als Tag des Frühlingserwachens, den man auch gern mit Picknick, Musik und Tanz und vor allem vielen Blumen feiert. Man flicht Blumenkränze, die bevorzugt an oder über Türen und Fenstern aufgehängt werden, wo sie bleiben, bis sie am 24. Juni dem  Sonnwendfeuer übergeben werden.
Immer wieder ist am ersten Mai in Griechenland aber auch mit Streiks, Straßensperren und Umleitungen zu rechnen, da Arbeiter für ihre Rechte und Forderungen demonstrieren und Gewerkschaften Kundgebungen veranstalten.


26. April 2015

Roosevelt-Zitat des griechischen Finanzministers Varoufakis

Immer wieder mal meldet sich der momentan in den Medien sehr umstrittene griechische Finanzminister auch auf Twitter. Heute zitierte er dabei Franklin D. Roosevelt (FDR):
"In ihrem Hass gegen mich sind sie einig. – Und ich stelle mich gerne ihrem Hass"
Innerhalb von knapp über einer Stunde wurde sein Zitat rund 600 mal "retweeted", also weitergegeben und in etwa ebensoviele Nutzer des Twitterdiensts bezeugten ihren Gefallen daran, indem sie es zum "Favorite" machten. Bis zum Abend waren es schon 1800 bzw 1600. Und natürlich gab es jede Menge Kommentare.
Einer der Kommentatoren grub ein weiteres Zitat von Roosevelt  aus, das ich sehr passend für die gegenwärtige politische und ökonomische Situation finde, und das bereits Sahra Wagenknecht am 26.01.2012 in einer Rede in der Bundestagsdebatte über das Finanzmarktstabilisierungsgesetz benutzt hat.

"We know now that Government by organized money is just as dangerous as Government by organized mob." FDR, 1936.
 ("Wir wissen jetzt, dass es genauso schlimm ist, vom organisierten Geld regiert zu werden, wie vom organisierten Verbrechen regiert zu werden.")
Viele wünschen Varoufakis Glück und Erfolg. Freilich gibt es auch ironische und kritische Stimmen, wie
die der Twitterer Stathis Kalyvas und Paschos.
Ersterer meint: Wenn er von der Regierung entlassen werde, so werde er twittern, dass Jesus auch gekreuzigt wurde. 
Letzterer kommentiert: Wenn das so ist, sollten Sie zurücktreten. Sie mögen sich ihrem Hass gern stellen, doch das Land kann es sich nicht leisten.

22. April 2015

Das Fest des Hl. Georg in Griechenland

St.Georgs-Kirche auf der Insel Koufonissia
Georgios oder Giorgos (sprich: Jorgos)  zählt zu den beliebtesten griechischen Vornamen. Auch die weibliche Form Georgia ist recht verbreitet. Dementsprechend feiern am 23. April, dem Tag des Heiligen Georg,  viele Griechen und Griechinnen Namenstag und damit ihr größtes persönliches Fest des Jahres. Denn Namenstage haben in Griechenland größere Bedeutung als Geburtstage.
Gleichzeitig feiern die ebenfalls zahlreichen Kirchen, die dem Heiligen geweiht sind, ihr panigyri - das alljährliche Patronatsfest mit festlichen Gottesdiensten, denen oft Prozessionen, Musik und Tanz folgen. Gern werden bei den Prozessionen Pferde mitgeführt. In manchen Gemeinden gibt es auch Pferderennen. Denn schließlich wird der Heilige Georg ja auf den Ikonen hoch zu Roß dargestellt. Mancherorts fangen die Feierlichkeiten bereits am Vortag, also am 22. April, an.

Nur wenn der 23. April in die Fastenzeit vor Ostern fällt, wird das Fest verschoben, denn Musik und Tanz, Pferderennen, Speis und Trank passen nicht in die dem Leiden Christi und der Menschen gewidmete Passionszeit.

Im Video eine St.Georgs-Prozession auf Kreta in der Nähe von Chania:

2. April 2015

April! April!


Angela-Merkel-2014Yanis-Varoufakis-Berlin-2015-02-05Vielleicht kann ein herzliches Lachen zum Aprilanfang ein wenig Frühlingsstimmung und Entspannung ins doch recht angekrazte griechisch-deutsche Verhältnis bringen.

Nach der hervorragenden Satire von Max Uthoff und seinen Kollegen von "der Anstalt" zum Märzende, bei der einem das Lachen allerdings zumindest am Ende im Hals stecken blieb, haben einige deutsche Medien versucht, uns in den April zu schicken.

Wer hat's geglaubt, dass der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis die Internet-Währung Bitcoin einführen will um den leidigen Euro zu ersetzten? Angesichts des gegenwärtigen Engpasses wäre es einem regen, innovativen Geist wie dem seinen doch schon zuzutrauen, oder?

Und dass Griechenland Lizenzgebühren für den Begriff Europa fordern will? Hmmm ...?! Tatsache ist, dass Europa Griechenland seinen aus der griechischen Mythologie stammenden Namen verdankt. Trotzdem scheint die Forderung schon sehr grotesk. Andererseits, ... hmm?! So vieles im Verhältnis zwischen der EU und Griechenland ist grotesk, dass man allmählich alles für möglich hält.

Schließlich Merkels Absicht, ein Ferienhaus auf einer kleinen griechischen Insel zu erstehen? Warum eigentlich nicht? Vielleicht gelänge es ihr ja vor Ort ein wenig mehr Verständnis für die Probleme des Landes zu entwickeln? Und die andere Seite, die Griechen? Gastfreundlich und aufgeschlossen waren sie schon immer. Unzählige Touristen erfahren das Jahr für Jahr, Medienhetze hin oder her.

April! April!

(Fotoquelle:  Jörg Rüger (Eigenes Werk) [CC BY 3.0],  Michael Thaidigsmann (eigenes Werk) [CC BY-SA 4.0] und Bontissy [freigeben in die public domain] via Wikimedia Commons