Der Ablauf des griechischen Karnevals:
Apokries, wie die griechische Bezeichnung für den Karneval oder die Fastnacht lautet, findet in den drei Wochen vor Beginn der Fastenzeit statt. Am Anfang der Karnevals- oder Faschingszeit steht das Tridion, die Liturgie, die in der orthodoxen Kirche ab diesem Termin bis zu Ostern Anwendung findet. Das Ende dieser Zeit und den Beginn der Fastenzeit markiert ein gesetzlicher Feiertag, der sogenannte "Saubere Montag" (Katheri Deftera). Dieses Jahr fällt er terminlich mit unserem Rosenmontag zusammen. Das ist jedoch nur in manchen Jahren der Fall. Denn die Fastenzeit und somit der Karneval richten sich in Griechenland nach dem Ostertermin, der nach dem Julianischen Kalender bestimmt wird.Die griechische Karnevalszeit gliedert sich in drei Wochen, die auf die Fastenzeit einstimmen, in denen aber auch ausgelassen gefeiert wird: Profoni, Kreatini und Tirofagou.
Profoni ist die Ankündigungswoche, in der traditionell Trommelwirbel oder Stadtschreier die Karnevalszeit verkünden.
In der Kreatini (Fleischwoche) genannten zweiten Woche nimmt die Karnevalsszeit ihren Höhepunkt. Es ist die letzte Woche vor Ostern, in der nach strengen griechisch orthodoxen Fastenregeln Fleisch gegessen werden darf. Das wird vor allem am Donnerstag dieser Woche, dem Tsiknopempti (verbrannt riechenden Donnerstag, oder freier übersetzt Grilldonnerstag) mit Barbecues gefeiert. Damit ist dieser Tag derjenige unter den Karnevalstagen, dessen Bedeutung sich am stärksten mit den Traditionen in westlichen Ländern wie Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien deckt. In Deutschland ist der Tag als Weiberfastnacht, aber auch als Schmotziger (vom allemannischen Schmotz = Schmalz, Fett) Donnerstag bekannt, in Frankreich als fetter Donnerstag (mardi gras). Am folgenden Wochenende geht es in vielen griechischen Fastnachthochburgen hoch her.
Die dritte Woche heißt Tirofagou (Käsewoche). Denn es soll nun bereits fleischlos gelebt werden, während Käse, Milchprodukte und Eier noch erlaubt sind, deren man in der Fastenzeit als solche dann schließlich auch entsagen sollte.
So wird in den verschiedenen Regionen gefeiert:
In ländlichen Regionen und auf einigen Inseln haben sich uralte Bräuche und Kostüme erhalten, beispielsweise auf den zu den Nordsporaden gehörigen Ineln Skyros und Skopelos.In vielen Städten wird der Karneval mit Umzügen und Masken gefeiert. Bekannt sind die Paraden von Patras. Doch auch in anderen Städten herrscht an den letzten Tagen vor dem Beginn der Fastenzeit Karnevalsstimmung. So bietet Athen seinen Bürgern alljährlich ein heiteres Programm.
Foto: Robert Wallace - RobW_ Lizenz creative commens CC BY-NC-ND 2.0
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