24. Juni 2012

24. Juni - Johannistag

Wie in westlichen Ländern gedenkt man auch in Griechenland am 24. Juni der Geburt Johannis des Täufers. Auch ganz ähnlich steht der Tag in enger Verbindung zur Sommersonnenwende, die am 21. Juni ist, und die man mit dem Johannisfeuer feiert. In Griechenland ist es Brauch, die Maikränze, die man am 1. Mai gebunden hat, in dieses Feuer zu werfen und darüber zu springen - das Ganze meist im Rahmen eines Festes mit Musik Tanz, das man wie jedes Kirchen- oder Heiligenfest Jorti oder Panigyri nennt.
Daneben gibt es in Griechenland den Klidona genannten Brauch, der für unverheiratete Mädchen eine Bedeutung hat. Sie versammeln sich am Vorabend des Johannistags. Ein "Glückskind", dessen beide Elternteile noch am Leben sein müssen,  bringt von einer Quelle das sogenannte stille oder stumme Wasser. 
Alle müssen sich dabei absolut still verhalten. Das Wasser wird in einen irdenen Tontopf gefüllt, in den jedes Mädchen  - wieder schweigend - einen Apfel oder einen persönlichen Gegenstand wirft. Danach wird der irdene Topf mit rotem Stoff bedeckt und mit einer Schnur verschlossen. Daher Klidona von klidonetai für "wird verschlossen". Die ganze Nacht über bleibt der Topf im Freien unter dem Sternenhimmel, während die Mädchen in ihre Häuser zurückkehren. In dieser Nacht soll ihnen im Traum ihre zukünftiger Gatte erscheinen. 
Am Johannestag vor Sonnenaufgang wird der Tontopf ins Haus geschafft . Im Lauf des Tages  versammeln sich die unverheirateten Mädchen wieder. Verwandte, Freunde und Nachbarn kommen dazu. Während das "Glückskind", die tags zuvor in den Topf geworfenen Gegenstände herausfischt und ihren Besitzerinnen zurückgibt, werden Lieder gesunden, die deren Zukunft voraussagen sollen.

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