Auch in Griechenland wird natürlich Karneval gefeiert. Doch schneller als im Westen ist hier "Schluss mit lustig". Schon in der letzten Karnevalswoche üben sich fromme orthodoxe Christen in Fleischverzicht. Tyrófagou, d.h. Käsewoche, nennt man diese Woche daher. Denn Milchprodukte wie Käse sind noch erlaubt, bevor es im späteren Verlauf der Fastenzeit noch strenger zur Sache gehen wird bis hin zu streng veganem Fasten und sogar Verzicht auf Olivenöl an bestimmten Tagen. Der folgende Montag heißt Kathara Deftera, d.h. "Sauberer Montag". Neugriechisch müsste man eigentlich Kathari Deftera sagen. Das a am Ende von Kathera ist Mittelgriechisch. Der "Saubere Montag" entspricht weniger dem Rosenmontag des westlichen Karnevals als dem Aschermittwoch. Denn mit dem Kathara Deftera ist die Karnevalszeit bereits vorbei. Es ist ein Tag der Reinigung von Körper und Geist, der gesetzlicher Feiertag in Griechenland ist und die Zeit des Verzichts auf tierische Produkte einleitet. Nicht unter diese Regel fallen Schnecken und Meeresfrüchte wie Tintenfisch, Garnelen und Muschen, die als "blutleer" gelten und deshalb verzehrt werden dürfen. An ihnen labt man sich am Kathara Deftera am liebsten bei einem Picknick im Freien. Denn auch der Ausflug in die freie Natur und das Steigenlassen von Drachen gehören zu den Traditionen dieses Tags. Manche Gemeinden wie beispielsweise Plataria im Epirus bereiten auch in großen Töpfen und Kesseln riesige Mengen an Fastenspeisen wie beispielsweise eine Fasoláda genannte Bohnensuppe und sorgen für Musik, zu der getanzt wird.
Bildquelle:
“Kite” von
Paul Haahr ,lizensiert unter
CC BY 2.0
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