20. Februar 2015

Yanis Varoufakis - neuer griechischer Finanzminister

Yanis Varoufakis Subversive interview 2013 cropped
Finanzminister Varoufakis hat den Griechen beigebracht, über Finanzen und Wirtschaft zu diskutieren, ohne immer alles in Zahlen zu fassen. Genau diese Fähigkeit, wirtschaftliche Zusammenhänge als Mechanismen und nicht als Zahlenkolonnen zu erklären, brachte ihm erst die Popularität, welche ihn auf den Ministersessel hievte. Varoufakis ist in Griechenland dafür bekannt, dass er Dinge beim Namen nennt und Euphemismen mit Vehemenz als Lügen entlarvt

schreibt Wassilis Aswestopoulos am 18. Februar 2015 in Telepolis.

Damit war der am 24. März 1961 in Athen geborene Wirtschaftswissenschaftler Yanis Varoufakis bereits lange vor dem Wahlsieg der Partei Syriza und seiner Ernennung zum Wirtschaftsminister ein beliebter Gesprächspartner für all jene, die versuchten, die Eurokrise zu verstehen und über Wege aus der Krise nachdachten. Ich hatte ihn damals durch Christian Rathners Buch " Durch die Krise kommt keiner allein" kennen und schätzen gelernt. Seither lese ich auch regelmäßig seinen Blog und folge seinem Twitter-Account, auf dem er sich (meist auf Englisch) schon mal spontan zu Wort meldet, wenn er falsch in den Medien zitiert wurde und zeigt, dass er auch kleine kulturelle Auszeiten aus seinem anstrengenden Job zu schätzen weiß.

Varoufakis hat zahlreiche Werke zu wirtschaftlichen Themen, zur Krise und zur Spieltheorie geschrieben.
Am 27. Februar 2015 erscheint im Verlag Antje Kunstmann  "Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise " von von Yanis Varoufakis, Stuart Holland und James Galbraith.

Kaum jemand will wohl ernsthaft dem Ökonomen, der schon vor der Euroeinführung das heutige Dilemma prophezeit hatte, sein profundes Fachwissen und seine besonders ausgeprägte Fähigkeit, Zusammenhänge zu erfassen und verständlich und klar darzustellen, abstreiten. Und dennoch gibt es gegenwärtig in der deutschsprachigen Presse jede Menge Schelte und Häme für den unkonventionellen, sich gern lässig kleidenden neuen Finanzminister, den sie mal  Pöbelnden Polter-Politiker oder  Geisterfahrer, mal Polit-Punk und Zocker nennt.



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