26. März 2010

EU-Gipfel hat Notplan für Griechenland beschlossen

Der Beschluss des EU-Gipfels sieht eine Kombination der Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit bilateralen Krediten der EU-Staaten vor.

Eigentlich soll es auf diesem Blog vor allem um griechische Kultur und Lebensart gegen, statt um Politik und Wirtschaft. Gerade zur Zeit, wo man kaum irgendwo in den Medien das Wort Griechenland findet ohne dass unweit mindestens eines der Worte (Wirtschafts-)Krise, Probleme und Staatsverschuldung auftaucht, will ich im Großen und Ganzen diesem Vorsatz treu bleiben. Deshalb widme ich diesen Themen nur Kurzmeldungen in dem neuen Miniblogmedium Twitter. Aus der Freude über die erzielte Einigung und gute, sachliche Berichterstattung darüber will ich aber mal eine Ausnahme machen. Denn das war in den letzten Wochen ja alles andere als selbstverständlich. Ich hoffe also damit ist nun auch endlich das oft polemische und noch mehr alberne Hick-Hack zwischen meinem Heimatland Deutschland und Griechenland beendet, das sich einige Medien lieferten.

Da die Einbeziehung des IWF im Vorfeld umstritten war und mir nicht klar war, warum und wie der IWF überhaupt arbeitet, habe ich mich gefreut, diese verständliche Eklärung in einem hervorragenden Artikel in der Zeit online zu finden. Solche sachlichen Erklärungen sind eine Freude nach den vielen polemischen Texten der letzten Wochen in der Presse:

Die Kernaufgabe des Fonds ist die Bereitstellung von Krediten für Staaten, die Finanzkrisen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen können. Dafür stellen die Zentralbanken der 185 Mitgliedsländer entsprechend ihren jeweiligen Anteilen am Fonds die Mittel zur Verfügung. Sobald die griechische Regierung in Washington solche Darlehen beantragt, wird der IWF eine "Mission" von Fachleuten nach Athen entsenden, um dort mit der Regierung ein entsprechendes Abkommen auszuhandeln. Käme es dazu, könnte Griechenland schon im April mit einem IWF-Notkredit auslaufende Schuldtitel zu einem voraussichtlich um zwei Prozent günstigeren Zinssatz ablösen, als auf dem Kapitalmarkt gefordert wird.

Im Gegenzug werden die Fonds-Experten die griechische Regierung auf ein radikales Sparprogramm verpflichten. Zahlreiche Maßnahmen wie die Kürzung der Gehälter im öffentlichen Dienst um bis zu zehn Prozent und drastische Steuererhöhungen hat das griechische Parlament allerdings bereits beschlossen. Viel mehr werden auch die Krisenmanager des Fonds nicht fordern können.

Quellen sind diese zwei interessanten Artikel:
http://www.zeit.de/politik/2010-03/iwf-griechenland-eu-gipfel
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/894/507059/text/

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