29. Dezember 2010

Wünsche zur Bescherung

In Griechenland steht die Bescherung noch bevor. Denn hier sind die Bräuche anders. Für die Bescherung ist nicht das Christkindl oder der zum Weihnachtsmann gemachte Heilige Nikolaus zuständig, sondern der Agios Vassilios ( Heilige Vasilis oder Basil) und dessen Tag ist erst am 1. Januar. Zeit also, ihm ein Brieflein mit seinen Wünschen zu schreiben. So übertreiben sollte man es freilich nicht ;-)

28. Dezember 2010

Griechische Schriftzeichen am Computer in Linux / KDE-System

Schon mal versucht, am Computer abwechselnd griechische und deutsche ( d. h. lateinische ) Schriftzeichen zu tippen und damit vielleicht Probleme gehabt?

Hier mal eine Anweisung, wie man sich den Linux-Computer so einrichten kann, dass das bequem möglich ist, am Beispiel SuSE 11.2 und KDE 4.3.5. Da mir das bei der Neuinstallation gerade selbst Schwierigkeiten gemacht hat, weil ich nicht mehr genau wusste, wie ich es beim letzten Mal vor einigen Jahren bewerktstelligt hatte, will ich es hier jetzt endlich mal festhalten. (Die Screenshots öffnen sich beim Anklicken in größerem Maßstab)

Das geht über Programme > Systemeinstellungen
(Hier sind die gleichen Einstellungen möglich, die ich früher über KControl machte)
> Land/Region & Sprache

Nachdem ich hier die griechische Sprache zusätzlich zu den bereits verwendeten angegeben habe, geht es weiter zu Tastaturlayout. Auch hier muss ich nun zusätzlich Griechenland ( Ελλαδα ) wählen und auf Anwenden klicken. Unter Befehl steht (ohne dass ich da etwas geändert hätte)
setxkbmap -model cherrycmexpert -layout de,gr -variant
Unter Layout-Variante steht: Standard
Letzteres ist wichtig, wenn man auch ab und zu in deutschen Texten griechische Worte in lateinischer Umschrift tippen und dabei die Betonungsakzente setzen will. Denn falls irgendeine Nodeadkeys-Variante gewählt ist, ist dies nicht möglich.
Nun habe ich in der Leiste am unteren Bildschirmrand ein kleines Ländersymbol, das aus der deutschen Flagge und der Aufschrift de besteht. Klick ich darauf, erscheint statt dessen ein entsprechendes Symbol aus griechischer Flagge und gr. Durch Anklicken dieser Symbole kann ich ganz einfach umschalten zwischen den beiden Tastaturlayouts und wahlweise deutsche oder griechische Buchstaben tippen.

Als Spickzettel habe ich mir für den Anfang alle Zeichen des griechischen Tastaturlayouts einmal durchgetippt und das Ganze ausgedruckt. Inzwischen habe ich mir aber gemerkt, wo die einzelnen Zeichen liegen. So schwierig ist das gar nicht. Denn nur ein Teil ist unterschiedlich von der gewohnten deutschen Tastatur.

Die Betonungzeichen für die betonte Silbe setzt man, indem man zuerst die Taste die dem o-Umlaut "ö" auf der deutschen Tastatur entspricht und anschließend den betonten Buchstaben drückt.

25. Dezember 2010

Dodekanen-Insel Tilos - schöne Naturaufnahmen und Informationen



Obwohl Tilos zu den namensgebenden zwölf Hauptinseln der Dodekanen ( Dodekanisa ) gehört, ist es seinen unter 500 Einwohnern und seiner Fläche von rund 64 Quadratkilometern recht klein und touristisch verhältnismäßig unbedeutend, so dass gedruckte Reiseführer der Insel nur wenig Raum geben. Erfreulich, dass Videos wie dieses und Websites wie tilos-greece.com die Lücke schließen.

20. Dezember 2010

Demo- und Krawallhund Louk von Athen

Seit bei den sich häufenden Protesten in Griechenlands Hauptstadt Athen leider auch immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei an der Tagesordnung sind, bellt und kämpft ein griechischer Straßenhund an forderster Front mit. Nach seiner Leibspeise Wurst Loukanikos, oder kurz Louk getauft, hat er Starstatus erlangt. Mehrere Videos auf Youtube zeugen von seiner Berühmtheit und zeigen gleichzeitig Bilder von den bedauerlichen gewaltsamen Auseinandersetzungen in Athen. Als Riot Dog ( Krawallhund ) hat er seine eigene Facebook-Seite und immer wieder werden Fotos von ihm auf Twitter gepostet.

12. Dezember 2010

10. Dezember 2010

Weihnachten in Griechenland


Foto: Templar52 [Attribution], via Wikimedia Commons
Auch in Griechenland steht der Dezember im Zeichen des Weihnachstfests.
Doch ist es nicht wie in anderen christlichen Religionen das größte Fest im Jahreszyklus. Weitaus bedeutender ist das Osterfest. Und in früheren Jahrhunderten war auch das Epifania-Fest am 6. Januar (Theofania) wichtiger als die Weihnacht.

Bräuche zum Fest

Den Weihnachtsbaum mag wohl der Bayerische Prinz Otto eingeführt haben, der ab 1832 als erster König des damals neu entstandenen Königreichs regierte. Die Angleichung und Kommerzialisierung der Bräuche verschiedener Länder in unserer heutigen, globalisierten Welt taten ein Übriges dazu, dass heute auf den ersten Blick die Weihnachtsdekorationen den unseren recht ähnlich erscheinen. So schmücken heute viele Griechen einen Weihnachtsbaum, obwohl Fichten und Tannen rar im Land sind und es ältere und für Griechenland mit mehr Sinn erfüllte Bräuche gibt, die fortbestehen und auf die man sich zunehmend rückbesinnt.

Das Karavaki, das Weihnachtsboot

Ein bedeutendes Symbol der großen Seefahrernation Griechenland für das Weihnachtsfest ist das Schiff. Familien stellen zu Hause kleine Boote mit einem Licht darin auf, das während der Feiertage bis zum Epiphanie-Tag am 6. Januar brennt. Manche von ihnen sehen darin einen Schrein für die Seeleute der Familie, die das Fest auf hoher See statt im Kreis der Ihren verbringen.

Auch auf manchen öffentlichen Plätzen stehen lichtergeschmückte Boote statt Weihnachtsbäumen, beispielsweise auf dem Aristotelis-Platz in Thessaloniki , in der Stadt Chania auf Kreta und auf der Insel Chios.

Geschmückte Olivenzweige

Mancherorts, wie beispielsweise auf Lesbos, ersetzt zuweilen ein mit vergoldeten Nüssen und Orangen geschmückter Ölbaumzweig den Nadelbaum.

Bescherung und 12-tägige Weihnachtszeit

Bescherung für die Kinder ist in Griechenland nicht am 24. Dezember, sondern erst am 6. Januar, dem Epifanie-Tag. Statt dessen gehen die Kleinen am 24. Dezember von Tür zu Tür und tragen - von metallenen Triangeln begleitet - sehr alte und regional unterschiedliche Gesänge, die sogenannten Kalanda vor. Zur Belohnung gibt es etwas Geld oder kleine Geschenke. Damit beginnt die dodekaimero genannte zwölftägige Weihnachtszeit. Vorausgegangen war ihr eine streng genommen vierzigtägige, meist jedoch auf drei Tage reduzierte Fastenzeit.

Kobolde

Kalikantzari heißen die rotäugigen, behaarten, nachtaktiven, boshaften Kobolde, die allerhand Unheil anrichten, beispielsweise das Herdfeuer löschen und die Milch sauer werden lassen. Um sie zu bannen, muss während der Weihnachtszeit, zu der sie ihr sonstiges Quartier unter der Erde verlassen, stets ein Feuer im Haus brennen. Dem gleichen Zweck dient eine Wasserschüssel mit einem Basilikumzweig und einem Kreuz, aus der täglich gesprenkelt wird. Weihnachtsgebäck Traditionelle Weihnachtsgebäcksorten sind sirupgetränkte Melomakarona und Kourambiedes genannte Butterplätzchen mit Mandeln und Puderzucker. In vielen Familien ist es auch Tradition große, kunstvoll verzierte Leibe süßen Brots, das Christopsomo, zu backen.

1. Dezember 2010

Haris ( Charis ) Alexiou auf Europatour

Im Mai / Juni 2011 gibt es Gelegenheit die beliebte griechische Sängerin Charis Alexiou life zu erleben. Der Ticketverkauf läuft bereits Hier die Tourdaten:

Sonntag, 29.5.2011, Wiener Konzerthaus, Wien
Dienstg, 31.5.2011, Circus Krone, München
Mittwoch, 1.6.2011, Liederhalle, Stuttgart
Donnerstag, 2.6.2011, Kongresshaus, Zürich
Samstag, 4.6.2011, Jahrhunderthalle, Frankfurt
Sonntag, 5.6.2011, Philipshalle, Düsseldorf
Dienstag, 7.6.2011, Cirque Royal, Bruxelles

29. Oktober 2010

Wein genießen auf Samos - Hohe Qualität zum niedrigen Preis


Wichtiger Wirtschaftsfaktor
Mit einem jährlichen Ausstoß von rund 80.000 Hektoliter stellt der Weinbau einen wichtigen Wirtschaftsfaktor auf Samos dar. Die 1934 gegründete Winzergenossenschaft E.O.S.S. ist eine der ältesten Griechenlands. Sie beschäftigt heute rund 130 Menschen und betreibt zwei große Kellerein, eine in Malagari bei Samos-Stadt und eine in Karlovassi. Während Exportschlager vor allem die seit langem berühmten Süßweine sind, sind die hervorragenden trockenen Weiß- und Rose-Weine im Ausland weniger bekannt. Beliebteste Rebsorte ist die Moscato-Traube mit ihrem zarten Muskataroma.

Preiswert hervorragenden Wein genießen

Fast alle Tavernen und Restaurants bieten den Genossenschaftwein als preiswerten Hauswein entweder vom Fass oder in mit Kronkorken verschlossenen Halbliterflaschen an. Dabei handelt es sich meist um den Weißwein Sec Samena und Rosewein Fokianos. Beide schmecken hervorragend und sind auch in fast allen Supermärkten erhältlich.

Erlesene Qualitätsweine
Daneben gibt es natürlich verschiedene Qualitätsweise in Flaschen, wie den aus ausgewählten Berglagen sammenden „Aegean Breeze“, die ebenfalls trockenen weißen Marken „Samena Golden“ und „Doryssa“, den aus einem Verschnitt der Fokianos-Traube und der Ritinos-Traube gekeltereten Rose Selana und verschiedenen Süßweine, deren edelster der schwere, cognacfarbene Samos Nectar mit einem Alkoholgehalt von 14% ist. Seine natürliche Süße geben ihm überreife Trauben, die nach der Lese einige Tage an der Sonne getrocknet werden.

25. Oktober 2010

Platz da! - historische Sekunden

Der Athener Bürgermeister Nikitas Kaklamanis, der seit 2006 im Amt ist und für die Neuwahlen am 7. November erneut kandidiert, hat sich vorgenommen, Athen sauberer, sicherer und grüner zu machen. 15,500 Bäume in 17 neuen Parks ließ er pflanzen und nun - kurz vor dem Ende seiner Amtsperiode - schuf er noch schnell die Voraussetzung zur Schaffung eines neuen Platzes mit Bepflanzung ganz im Zentrum Athens, in der Nähe des Omoniaplatzes. Es soll der erste neu geschaffene Platz seit 150 Jahren sein. Dazu musste das sogenannte NAT-Gebäude weichen, der Sitz des Marineveteranenfonds. Hier kann man die 30 lauten, staubigen, historischen Sekunden verfolgen, in denen das am Morgen des 24. Oktobers geschah:




Quellen:
Athens News und Newsbeast.gr

24. Oktober 2010

2500. Jubiläum der Schlacht von Marathon inspiriert Läufer zu Höchstleistungen


Marathon - heute steht das Wort für einen Inbegriff an Ausdauer. Nimmt man es in den Mund, so denkt man wohl weniger an das geschichtlich bedeutende Ereignis des Siegs über die Perser als an die sagenhafte menschliche Leistung des Botenläufer Phidippides, der die Kunde davon überbrachte und dann zusammenbrach.
Seither hat sie Sportler weltweit inspiriert. Marathonläufe sind beliebt geworden und werden nicht nur auf der Mutter aller Marathonstrecken zwischen der einstigen Schlachtort Marathon und Athen, sondern an vielen Orten der Erde ausgetragen.
Anlässlich des Jubiläums finden in Athen finden zwischen 28. und 31. Oktober 2010 außer dem alljährlichen klassischen Marathon zahlreiche sportliche und kulturelle Veranstaltungen statt.
Anlässlich des Jubiläums wollte jedoch auch so mancher Sportler ein ganz besonderes Zeichen setzen. In der Sommerhitze des Augusts war griechische Maratonläuferin Maria Polyzou 540 Kilometern von Athen nach Sparta und weiter nach Marathon gelaufen. Gar 2.200 Kilometer von Heilbronn nach Marathon legte nun der Deutsche Jürgen Mennel zurück.

23. August 2010

International Health Film Festival Ippokratis auf Kos


Kos, 1.-6. September 2010
Hippokrates ( Ippokratis ) gilt als Vater der Medizin. Noch heute bestimmt der Eid des Hippokrates in seiner als "Genfer Deklaration" an moderne Gegebenheiten angepassten, zeitgemäßen Version die Ethik der Mediziner. 460 v.Chr. wurde Hippokrates auf der Insel Kos geboren, wo er in einer riesigen, ganzheitlichen Heil- und Kultstätte wirkte, dem sogenannten Asklepion, dessen Reste noch heute ein eindrucksvolles Bild seiner Größe, Bedeutung und reizvollen Lage vermitteln.

Könnte es also einen passenderen Ort als gerade die Insel Kos geben für ein Festival rund um die Medizin, die Gesundheit, ihre Erhaltung, ihre Gefährdung und ihren Verlust?
Vom 1. bis 6. September 2010 findet deshalb hier unter der Leitung von Lucia Rikaki das 2. International Health Film Festival Ippokratis statt.
Gezeigt werden die aus vielen verschiedenen Ländern stammenden 100 Filme des Wettbewerbs teils im Orfeas Kino, teils in einem Freiluftkino.

16. August 2010

15./16. August: Fest des Hl. Gerasimos von Kefalonia

Der Heilige Gerasimos ist der Schutzpatron der Insel Kefalonia (auch Kephalonia geschrieben). Alljährlich am 15. und 16. August wird sein Todestag im Kloster Ag. Gerasimou begangen. Dabei werden seine Reliquien über auf dem Boden liegende Kranke getragen, die sich davon Gesundung erhoffen, denn der Heilige gilt als wundertätig. Große Pilgermassen strömen zu dem Anlass in die Klosteranlage. Ein weiteres Fest zu Ehren des Heiligen Gerasimos von Kefalonia findet am 20. Oktober, dem Tag der Überführung der Reliquien, statt. Die Bedeutung des Heiligen für die Insel und den Ablauf seiner Gedenktage beschreibt Louis de Bernières in seinem Buch Corellis Mandoline.

14. August 2010

15. August - Die Schlangen der Muttergottes auf Kefalonia

Zu den Gottesdiensten anlässlich des Festes Mariä Entschlafung, das wie unser Mariä Himmelfahrt auf den 15. August fällt, strömen in dem kleinen Dorf Markopoulo auf Kefalonia neben den Gläubigen zahlreiche kleine, harmlose Schlangen in die Kirche.
Pünktlich zu dem Fest tauchen sie fast alle Jahre um den 15. August auf. Nur in Jahren des Unheils bleiben sie aus. So etwa vor und während der Okkupation Griechenlands im Zweiten Weltkrieg und im Jahr 1953, als Kephalonia von einem verhehrenden Erdbeben heimgesucht wurde. Das ganze Jahr über sieht kaum jemand ein Exemplar dieser besonderen Schlangenart mit einer Markierung in Form eines schwarzen Kreuzes auf dem Kopf. Außer in Markopoulo tauchen um den gleichen Termin herum dieselben Schlangen auch etwas weiter östlich auf Kephalonia im Dorf Arginia auf. Dort rankt sich um dieses Phänomen die Sage, Nonnen, hätten bei einem Piratenüberfall im Jahr 1705 die Muttergottes angefleht, sie in Schlangen zu verwandeln, um den Piraten zu entkommen.

13. August 2010

In Athen unterwegs mit Krimiautor Petros Markaris

Die im In- und Ausland beliebte Krimiserie um den Kommissar Kostas Charitos ist nicht nur spannende Lektüre, sondern eine gute Einführung in griechische Lebens- und Wesensart. Wie Donna Leons Brunetti vor der Kulisse Venedigs agiert, so ist die Bühne des Kostas Charitos Athen. Die meisten Bände der Krimireihe spielen dort, oder zumindest neben anderen Schauplätzen auch dort.

Mit seinem neuesten auf Deutsch erschienenen Buch schließlich verlässt der Autor, dessen literarisches Werk von jeher nicht auf Krimis beschränkt war, sondern auch Theaterstücke, Fernsehserien und Übersetzungen deutscher Literatur umfasst, mal wieder das Krimigenre und wird zum Stadtführer: Quer durch Athen: Eine Reise von Piräus nach Kifissia
heißt das Buch. Noch habe ich es nicht gelesen. Aber ich habe es mir soeben bestellt. Denn seine auch in seinen Krimis spürbare profunde Ortskenntnis und sein stets auch hinter die Fassaden gerichteter Blick machen sicher auch dieses neue Werk zur interessanten Lektüre. Er ist darin mit der "die Elektrische" genannten alten Stadtbahn von der Hafenstadt Piräus bis nach Kifissia unterwegs, wo einst das Königshaus seine Sommerresidenz hatte, und erzählt nicht nur von allerhand, was am Wegrand liegt, sondern spricht auch über Bauboom, Korruption und Schulden - wie oft auch seinen Krimis.

12. August 2010

15. August - einer der größten griechischen Feiertage

Mit einem Panigyri ( gesprochen Panijiri ) genannten fröhlichen Fest wie hier auf Samos wird vielerorts in Griechenland am 15. August gefeiert. Der Tag ist der Höhepunkt des griechischen Sommers und teilt ihn zugleich in zwei Teile.

29. Juli 2010

Mikis Theodorakis wird 85

Heute, am 29. Juli 2010, feiert die lebende Legende unter den griechischen Musikern ihren 85. Geburtstag. Wie kein anderer ist Theodorakis ein Stück griechische (Musik-)Geschichte. Sein Werk und seine Biographie, die beide tief von der griechischen Geschichte seiner Zeit geprägt sind, bilden eine Einheit. Darum wird er in Griechenland nicht nur als großer Künstler, sondern als Leitbild und Idol wahrgenommen.

Am 29. Juli 1925 wurde Mikis Theodorakis auf der Insel Chios geboren. Er war während der Besatzungszeit und im Bürgerkrieg, als er auf Seiten der Linken gekämpft hatte, zum Mann gereift, hatte Verfolgung, Einkerkerung und grausame Folter erlitten. 1967 unter der Militärchunta wurden seine Lieder verboten. Im Untergrund fand in ihnen der Widerstand gegen die Diktatur Ausdruck. Nach dem Ende der Diktatur 1974 konnte Theodorakis - aus dem Exil zurückgekehrt - endlich mit seinem Volk aufatmen, das ihn feierte und ihm triumphale Erfolge bescherte. Im Ausland am bekanntesten sind seine Lieder und Filmmusiken, allen voran die für den Film "Alexis Sorbas". Scheint der Sirtaki, den Anthony Quinn in diesem Kinohit als Grieche Sorbas tanzt, der Inbegriff griechischen Tanzes zu sein, so ist er in Wahrheit ein Kunstprodukt, das aus dem reichen Fundus griechischen Volksguts schöpft. Doch das Werk von Mikis Theodorakis umfasst nahezu alle Genres, von klassischer Kammer- und Orchestermusik über Bühnen- und Ballettmusik bis Chören, Oratorien und Opern. Er greift darin Elemente byzantinischer Musik und der griechischen Volksmusik verschiedener Epochen auf.

Webtipp
CD-Tipps
  • Doppel-CD Axion Esti/Romiosini - Theodorakis jenseits der populären Lieder und Filmmusik. Live-Aufnahme aus der Philharmonie Athen mit dem beliebten griechischen Sänger Giorgos ( George ) Dalaras, Chören und Orchester. Das Oratorium Axion Esti, das auf dem Text des griechischen Literaturnobelpreisträgers Odysseas Elytis basiert, verbindet Volksmusik und klassisch-sinfonische Musik. In Anlehnung an die Liturgie der griechisch-orthodoxen Kirche beschreibt das Oratorium die Entstehung der Welt, das Leiden der Menschen und die Erlösung. Der Liederzyklus Romiosini basiert auf Texten des griechischen Dichters Giannis Ritsos.

  • The Birthday Concert '95
    - Theodorakis mit seiner bekanntesten Interpretin Maria Farantouri in Live-Atmosphäre aufgenommen bei der Tour zu seinem 70. Geburtstag

  • Preiswerte 'Best of" Doppel-CD für Theodorakis-Einsteiger und alle, die für wenig Geld mal wieder in seinen bekanntesten Stücken schwelgen wollen: 'O Zorbas - The Very Best of Mikis Theodorakis'

Literaturtipps
  • Autobiografisches, Gedanken und Szenen aus den frühen Jahren von Mikis Theodorakis (1925-1949) - Die Wege des Erzengels. Das Werk ist in mehreren Ausgaben erschienen, u. a. als handliches Taschenbuch bei Suhrkamp

17. Juli 2010

Mit den Griechen feiern im Monat Juli

Es gehört sicher zu den Highlights eines Griechenlandurlaubs, mit den Griechen zusammen eines ihrer zahlreichen Kirchenfeste zu feiern. Obwohl in den Juli keines der großen Feste, die zugleich gesetzliche Feiertage sind, fällt, gibt es jede Menge lokale Kirchweihfeste. Denn alle Kirchengemeinden begehen den Gedenktag des Heiligen oder Mysteriums, dem sie geweiht sind, festlich. Wie gefeiert wird ist von Ort zu Ort verschieden und ist durch alte Traditionen und Bräuche bestimmt. Auf jeden Fall gehört ein festlicher Gottesdienst dazu, oft auch Prozessionen, bei denen die Ikone der oder des Heiligen durch die Straßen getragen wird. Manche Kirchengemeinden feiern große Feste mit Musik, Tanz, Speise und Trank. Wer ein solches Fest, ein so genanntes Panigyri oder Giorti, erleben möchte, sollte nach Kirchen, Kapellen und Klöstern Ausschau halten, die die Namen der großen Heiligen dieses Monats tragen. Das sind z.B.:

17. Juli - Ag. Marina

Das Fest wird vielerorts gefeiert, besonders beispielsweise auf Rhodos in Koskinou und Paradisi, auf der Insel Symi oberhalb von Rhodos, im Ort Ag. Marina auf der Insel Leros, in dem Kloster Ag. Marina bei Voni auf Kreta und im Dorf Koronos auf Naxos. Hier einige Fotos von dem letzjährigen Fest in Koronos.

20. Juli - Profitis Ilias

Fast jede griechische Insel hat einen Berg, der den Namen des Prophäten Elias trägt. Meist ist es der höchste und oft steht darauf eine Kirche oder ein Kloster diesen Namens, wie beispielsweise auf der Kykladeninsel Sifnos. Das Kloster Profitis Ilias der Insel steht das Jahr über leer. Doch am 20. Juli pilgern viele Inselbewohner zu ihm hinauf, um mit einen großen Fest den Gedenktag des Heiligen zu feiern. Weitere Orte, die feiern, sind beispielsweise Magoulades auf Korfu und Theologos auf Thassos.

26. Juli - Ag. Paraskevi

Die heilige Paraskevi wird viel verehrt in Griechenland. Zahlreiche Kirchen tragen ihren Namen. Auch ein Stadtteil Athens ebenso wie mehrere Dörfer sind nach ihr benannt. Es versteht sich, dass sie auch ihr Fest feiern. Besonders wird beispielsweise in Vachlia in Arkadien gefeiert, aber auch auf der Insel Patmos, in Ialyssos und Katavia auf der Insel Rhodos, in Plomari und Paleokipos auf Lesbos und in der Skotino Höhle im Bezirk Pediada auf Kreta.

27. Juli - Ag. Pandelimonos

Das Pandelimon-Kloster auf der griechischen Insel Tilos begeht dieses Fest. Auf der Insel Rhodos wird in Rhodos-Stadt, in Siana und Lindos gefeiert, auf der Insel Kos in Kamari , auf Kreta in Fournes bei Chania und Bitzariano in der Gemeinde Kastelli (Irakleion) und auf Lesbos in Eressos, Gavathas, Perama und Plomari. Doch natürlich lohnt es sich wie bei allen Heiligennamen auch in anderen Orten nach Kirchen dieses Namens zu suchen, wenn man ein griechisches Kirchweihfest, ein Panigyri, erleben will.

27. Juni 2010

Neuer Song von Sakis Rouvas "Emena Thes"

2004 erreichte der 1972 auf Korfu geborene Sakis Rouvas mit seinem Lied "Shake it!" den dritten Platz beim Eurovision Song Contest. 2009 vertrat er erneut sein Land mit "This is Our Night" und wurde Siebter. Hier sein neuer Titel "Emena Thes"

24. Juni 2010

6. Griechisch-Bayerischer Kulturtag in München am So., 27. Juni 2010

Diesen Sonntag ist es wieder so weit: Der Termin für alle Griechenlandfans im Raum München:
Der Griechisch-Bayerische Kulturtag, oder besser die Kulturtage, denn das große Fest am 27. Juni am Odeonsplatz ist nur Teil einer Kulturveranstaltung, die auch ein Symposium, Kleinkunst, Musik und eine Ikonenausstellung umfasst und vom 24.-27. Juni dauert. Sie ist schon Tradition geworden und findet dieses Jahr bereits zum 6. Mal statt.
Details über den Ablauf im Programm (PDF-Datei, ca. 552 KB)

Ich hatte hier über die Veranstaltung im Vorjahr berichtet. Zur Abrundung des Eindrucks gibt es auch Fotos vom Griechisch-Bayerischen Kulturtag 2009.

18. Juni 2010

Kräutertees - Bergtee, Flamouri (Lindenblütentee) u.v.m.


Sicher sind die Griechen eher eine Nation der Kaffeetrinker, als der Teetrinker. Der traditionelle griechische Kaffee ebenso wie der vor allem bei jüngeren Leuten beliebte, auf Nescafe basierende Frappe sind Lebenselexier und Teil griechischer Geselligkeit. Ihr "Tempel" ist das griechische Kafenion, der traditionelle Platz der Begegnung, der selbst in kleinesten Dörfern kaum fehlt.

Tee ist eher etwas für die Gesundheit als für den Genuss. Während sich Schwarztee keiner besonderen Beliebtheit erfreut, haben zahlreiche Kräutertees eine lange Tradition und sind sehr verbreitet. Allen voran der Bergtee (Tsai tou vounou) [s. Foto links], eine einheimischen Pflanze aus der Gattung der Gliedkräuter (Sideritis), die getrocknet wird. Auf Kreta wird er meist mit Diptam-Dost gemischt. Er gilt als schmackhaft, gesund und entspannend.

Ähnliches gilt für Lindenblütentee (Flamouri), der gerade jetzt im Juni geerntet wird. Neben seiner allgemein entspannenden Wirkung wird er als wohltuend bei Husten und Erkältungen emfpunden.

Neben diesen allgemein weit verbreiteten Kräutertees werden zahlreiche Kräuter wie Thymian (Thymari) und Rosmarin (Dentrolivano) wegen ihren medizinsichen Wirkungen geschätzt. Sogar die allgegenwärtigen Olivenblätter kommen zum Einsatz. Zumindest für einen Extrakt daraus wurde auch schon eine Blutdruck und Blutfette senkende Wirkung nachgewiesen. Gern werden wie schon allein wegen des guten Geschmacks als Tee zubereitet.

9. Juni 2010

Foto-Wettbewerb Rhodos abseits der Touristenpfade

Eine Chance für schöne Fotos von der griechischen Insel Rhodos. Viele attraktive Preise winken bei einem Foto-Wettbewerb unter dem Motto "Rhodos abseits der Touristenpfade". Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2010. Einige der eingesandten Fotos stehen bereits online. Also auch eine schöne Gelegenheit, sich Anregungen zu holen und in Urlaubserinnerungen zu schwelgen.

31. Mai 2010

Einstellung der Buslinie Nr. 400 in Athen

Schade. Ab 1. Juni 2010 soll es diesen Service für Touristen in Athen nicht mehr geben: Die Buslinie Nr. 400, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im 30-Minutentakt verband und zudem touristische Ansagen bot, das ganze mit einem Ticket, das auch für andere Verkehrsmittel galt.

14. April 2010

1. Mai in Griechenland

Der erste Mai ist auch in Griechenland gesetzlicher Feiertag. Wie bei uns wird er als Tag der Arbeit begangen. Es finden Kundgebungen statt. Doch gibt es auch viel traditionelles Brauchtum. Vor allem gehören viele Blumen dazu. Mancherorts ist es Brauch, einen Blumenkranz an die Tür zu hängen und ihn bis zum 24. Juni dort zu belassen, bis er im Sonnwendfeuer verbrannt wird. Auch deftige Scherze gehören zur Mainacht. So ist es beispielsweise in Kinidaros auf der Insel Naxos Brauch, Esel aufs Dach zu hiefen und am 1. Mai wieder herunter zu holen.

3. April 2010

Ostern auf Korfu

Scherben am Ostersamstag sollen auf Korfu Segen bringen. Davon und von weiteren Osterfeierlichkeiten und dem Ag. Georgios-Fest auf der Insel einige Bildeindrücke.

Griechische Ostern

Das Osterfest ist der absolute Höhepunkt des orthodoxen Kirchenjahres. Ähnlich wie in anderen Ländern Weihnachten ist das Pascha genannte Osterfest in Griechenland ein Anlass, zu dem Familie und Freunde teils aus der ganzen Welt zusammenströmen, um gemeinsam zu feiern. Viele Städter zieht es auf die Inseln oder hinaus aufs Land, um im Freien im Freundes- und Familienkreis die Osterspezialität - Lamm oder Zicklein am Spieß - zu grillen.

Im Jahr 2010 fallen die Ostertermine der griechisch-orthodoxen Kirche mit denen westlicher Religionen, wie beispielsweise der katholischen und protestantischen, zusammen. Dies ist jedoch nur in manchen Jahren der Fall. Bis zu fünf Wochen können sie auseinander liegen. Ostern wird immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Doch folgen orthodoxe und westliche Kirchen unterschiedlichen Kalendern, die orthodoxe dem Julianischen, die katholische und evangelische Kirche dem Gregorianischen Kalender.

Dem Ostersonntag voran geht die Karwoche - in Griechenland Große Woche (megali evdomada) genannt. Sie ist von Bräuchen und Gottesdiensten geprägt, die vor allem symbolisch die letzte Woche im Leben Christi und seine Passion, sein Leiden, nachstellen.

Der Große Donnerstag gedenkt des letzten Abendmahls. Mädchen sammeln Blumen, um die Totenbahre Christi, den Epitaphios, zu schmücken. In manchen Dörfern, beispielsweise im Epirus, nimmt man den Tieren die Glocken vom Hals, um sie dann am Ostertag wieder anzubringen, so dass auch das Vieh am allgemeinen Trauern und Feiern teilhat. Unter den vielen unterschiedlichen Bräuchen und Zeremonien ist die Fußwaschung (Niptyra) von Patmos berühmt, bei der der Abt des Johannisklosters zwölf Mönchen auf einer geschmückten Tribüne die Füße wäscht, um der Fußwaschung beim Letzten Abendmahl zu gedenken. Am Großen Freitag (Karfreitag) soll nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Olivenöl verzichtet werden. Es finden Prozessionen statt, die Trauerzügen gleichen. Die Athener Epitaphios Prozession von der Kathedrale in Monastiraki ähnelt einem Staatsbegräbnis. Am Morgen des Großen Samstag empfängt der Orthodoxe Patriarch in der Grabeskapelle Jesu in Jerusalem das dem Glauben nach vom Himmel herab kommende Heilige Feuer. Es wird nach Athen geflogen und von dort aus im Land verteilt wird, um zugleich mit der Verkündigung der Botschaft von Christi Auferstehung die Kerzen der Gläubigen zu entzünden. Gegenden und Inseln haben unterschiedliche regionale Bräuche, die ihre unterschiedliche Geschichte widerspiegeln.
So werden auf Korfu wassergefüllte Tonkrüge von Fenstern und Balkonen auf die Straße geworfen, wo sie mit lautem Krach zu Bruch gehen. Man vermutet dafür entweder fruchtbarkeitsbringende heidnische Ursprünge oder venezianischen Einfluss, da die Venezianer einen ähnlichen Brauch am Neujahrstag pflegten. Der Ostergottesdienst beginnt gegen 23.00 h. Kurz vor Mitternacht wird es still in den Kirchen, die Lichter werden gelöscht, bevor der Priester in der Dunkelheit seine Kerze entzündet und das Feuer an die Gottesdienstbesucher weiter gibt. Christos anesti (Christus ist auferstanden) heißt von nun an den ganzen Ostersonntag hindurch der Gruß. Alithos anesti ( Wahrhaftig, er ist auferstanden) die Antwort. Der Ostersonntag ist ein Tag des Feierns, Musizierens und Tanzens. Am Spieß gegrillte Lämmer oder Zicklein, rote Ostereier und Tsourekia genannte Osterbrote gehören dazu. Eingeleitet wird der Tag nach der Heimkehr vom nächtlichen Gottesdienst mit dem traditionellen österlichen Nachtmahl, der Ostersuppe "Magiritsa" aus Lamminnereien und Kräutern. Mit dem Ostermontag, der auch in Griechenland gesetzlicher Feiertag ist, klingt das große Feste aus.

26. März 2010

EU-Gipfel hat Notplan für Griechenland beschlossen

Der Beschluss des EU-Gipfels sieht eine Kombination der Hilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit bilateralen Krediten der EU-Staaten vor.

Eigentlich soll es auf diesem Blog vor allem um griechische Kultur und Lebensart gegen, statt um Politik und Wirtschaft. Gerade zur Zeit, wo man kaum irgendwo in den Medien das Wort Griechenland findet ohne dass unweit mindestens eines der Worte (Wirtschafts-)Krise, Probleme und Staatsverschuldung auftaucht, will ich im Großen und Ganzen diesem Vorsatz treu bleiben. Deshalb widme ich diesen Themen nur Kurzmeldungen in dem neuen Miniblogmedium Twitter. Aus der Freude über die erzielte Einigung und gute, sachliche Berichterstattung darüber will ich aber mal eine Ausnahme machen. Denn das war in den letzten Wochen ja alles andere als selbstverständlich. Ich hoffe also damit ist nun auch endlich das oft polemische und noch mehr alberne Hick-Hack zwischen meinem Heimatland Deutschland und Griechenland beendet, das sich einige Medien lieferten.

Da die Einbeziehung des IWF im Vorfeld umstritten war und mir nicht klar war, warum und wie der IWF überhaupt arbeitet, habe ich mich gefreut, diese verständliche Eklärung in einem hervorragenden Artikel in der Zeit online zu finden. Solche sachlichen Erklärungen sind eine Freude nach den vielen polemischen Texten der letzten Wochen in der Presse:

Die Kernaufgabe des Fonds ist die Bereitstellung von Krediten für Staaten, die Finanzkrisen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen können. Dafür stellen die Zentralbanken der 185 Mitgliedsländer entsprechend ihren jeweiligen Anteilen am Fonds die Mittel zur Verfügung. Sobald die griechische Regierung in Washington solche Darlehen beantragt, wird der IWF eine "Mission" von Fachleuten nach Athen entsenden, um dort mit der Regierung ein entsprechendes Abkommen auszuhandeln. Käme es dazu, könnte Griechenland schon im April mit einem IWF-Notkredit auslaufende Schuldtitel zu einem voraussichtlich um zwei Prozent günstigeren Zinssatz ablösen, als auf dem Kapitalmarkt gefordert wird.

Im Gegenzug werden die Fonds-Experten die griechische Regierung auf ein radikales Sparprogramm verpflichten. Zahlreiche Maßnahmen wie die Kürzung der Gehälter im öffentlichen Dienst um bis zu zehn Prozent und drastische Steuererhöhungen hat das griechische Parlament allerdings bereits beschlossen. Viel mehr werden auch die Krisenmanager des Fonds nicht fordern können.

Quellen sind diese zwei interessanten Artikel:
http://www.zeit.de/politik/2010-03/iwf-griechenland-eu-gipfel
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/894/507059/text/

25. März 2010

25. März Nationalfeiertag und Kirchenfest

Der 25. März ist ein gesetzlicher Feiertag mit kirchlicher sowie weltlicher, nationalen Bedeutung. Geschäfte, Museen etc. bleiben weitgehend geschlossen. Dafür gibt es festliche Gottesdienste, viele Fahnen und Paraden. Letztere beginnen in Athen am 25. 03. 2010 um 11.00 h.

14. März 2010

Irgendwann bleib i dann dort

STS (Danke an den Kommentator fǘr die Richtigstellung, hatte ursprünglich hier aus Versehen Georg Danzer genannt und habe das jetzt korrigiert bzw. nach unter verschoben)
"Irgendwann bleib i dann dort .. " meint er in seinem Song "... irgendwo in Griechenland, jede Menge weißer Sand ..."

Auch er offenbar ein Griechenlandfan: Georg Danzer

10. März 2010

Donnerstag, 11. März 2010 Generalstreik

Schon der zweite Generalstreik innerhalb einer großen Streikwelle ist nun angekündigt für
Donnerstag, 11. März 2010
Mit großen Behinderungen und Erliegen des öffentlichen Transports einschließlich Fähr- und Flugverkehr ist zu rechnen.
Quellen: http://www.griechenland.net/news_details.php?siteid=8777
und http://www.gsee.gr/news/news_view.php?id=1295

4. März 2010

Athens Bänke - Internationaler Wettbewerb bis 6.04.2010


Während sich zur Zeit der Blick auf Griechenland vor allem auf dessen Finanzsituation richtet, wobei eher von Banken als von Bänken die Rede ist, hat sich die Stadt Athen auch etwas für letztere ausgedacht und natürlich auch dabei ans Sparen gedacht.

So findet im Rahmen der Aktion “Athens Bench Mark” nicht nur ein bis zum 6. April 2010 laufender internationaler Wettbewerb um das Design neuer städtischer Sitzmöbel statt. Parallel dazu sind auch Freiwillige aufgerufen, Teams zu formen, die unter fachkundiger Anweisung selbst Hand anlegen, um alte Athener Bänke zu restaurieren.

Denn für den Athener Bürgermeister Nikitas Kaklamanis ist die Bank schon immer ein eigenständiges Element in der urbanen Landschaft aller Weltkulturen gewesen. "Sie war uns ist ein Bezugspunkt in unserem täglichen Leben. Sie ist Teil unseres Gemeinschaftslebens und der kulturellen Identität unserer Stadt" sagte er zum Auftakt dieser Aktion. (übersetzt von der Blogautorin)

27. Februar 2010

Athen in 3D aus der Vogelperspektive

Das Nächstbeste zu einem Hubschrauberflug hoch über den Dächern der griechischen Hauptstadt:

26. Februar 2010

Aktuelle Ausstellungen in Athen - viel Sinnliches

Griechiche Lebensart und Tradition im Bild spürbar
Das Benaki Museum widmet dem griechischen Maler Yannis Tsarouchis anlässlich seines hundertsten Geburtstags eine große Retrospektive, die noch bis zum 13. März 2010 in dem Haus in der Piräusstraße zu sehen ist. Die Ausstellung umfasst 680 Gemälde aus allen Schaffensperioden sowie Entwürfe und Modelle für Bühnenbilder. In den Bildern des Künstlers vereinen sich in einzigartiger Weise modernes Stil- und Lebensgefühl mit griechischer Wesensart und Tradition. Dazu gehören antike Motive ebenso wie viele Studien von Zeibekikotänzern, die in ihrer sinnlichen Wirkung den Geist der Rembetikomusik gut vermitteln. Ein Augenschmaus sind die dargestellten kraftvollen jungen Männer.

Sex in der Antike
Wer schon immer wissen wollte, wie es Götter und Sterbliche in der Zeit vom 6. Jahrhundert v.Chr. bis zum 4. Jh. n. Chr. trieben, der sollte jetzt das Kykladen-Museum besuchen. Dort läuft seit dem 10. Dezember 2009 und noch bis zum 5. April 2010 die Ausstellung “Eros – From Hesiods Theogony to Late Antiquity”. Wer sich die Reise nicht leisten kann, findet auch auf der Ausstellungs-Website neben Informationen zu der Schau allerhand wissenswertes rund um die Materie. Das reicht von Themen wie Prostitution, Pädophilie und homoerotische Liebe bis zu Liebesaffären der Götter und Sterblichen in der Antike, einschließlich solcher die den Lauf der Geschichte änderten. Bestückt ist die Schau mit rund 270 Exponaten expliziten Inhalts, die aus verschiedenen griechischen und europäischen Museen stammen. Einige der erotischen Darstellungen und Phallussymbole auf Vasen und in Figuren gibt es auch auf der Website zu sehen.

25. Februar 2010

So war's: der Generalstreik am 24. Februar 2010

"Der Generalstreik, zu dem am gestrigen Mittwoch der Gewerkschaftsbund GSEE und die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst ADEDY aufgerufen hatten, legte weite Teile des öffentlichen Lebens in Griechenland lahm.
Schätzungen über die Beteiligung am Streik fallen unterschiedlich aus. Der Regierung zufolge lag die Beteiligung bei lediglich 16 Prozent. ADEDY gibt an, dass sich 90 Prozent daran beteiligten. Auch der GSEE spricht von einer „umfassenden Beteiligung". ..."

so beginnt der ausführliche Bericht über den Streiktag auf www.griechenland.net



24. Februar 2010

Die Götter müssen verrückt sein

Eine Aphrodite, die den Stinkefinger zeigt, und eine Viktoria, die ein Hakenkreuz schwingt. Fotomontage macht's möglich, die antiken Götter derart in einen modernen Medienstreit einzuspannen. Dabei wird mit Behauptungen und Beschuldigungen ebenso brutal hantiert wie mit den Gestalten der Gottheiten. Es sind also nur auf den ersten Blick die Götter, die verrückt geworden sind. Die wirklich Verrückten sind natürlich diejenigen, die ihnen Anschludigungen wie diese in die Gestik legen:
"Betrüger in der Euro-Familie
Bringt uns Griechenland um unser Geld – und was ist mit Spanien, Portugal, Italien?"
so titelt der deutsche Focus, auf dem die stinkefingerreckende Aphrodite prangt.
"Finanznazitum bedroht Europa“ und: "Es reicht mit der Verleumdung des Landes durch die Deutschen“
kontert die griechische Zeitung „Eleftheros Typos“, die der Göttin Viktoria vom Berliner Siegestor ein Hakenkreuz in die erhobene Hand gedrückt hat.

Kein Wunder, dass sich die Gemüter bei solcher Wortwahl und Symbolik erhitzen, obwohl natürlich keines der beiden Medien als Sprecher der öffentlichen Meinung seines Landes zu betrachten ist. In diesem Sinne versucht auch der Deutsche Botschafter in Athen, Dr. Wolfgang Schultheiß, die Wogen zu glätten:
„Die Botschaft bedauert, dass aktuelle deutsche Medienberichte von der griechischen Öffentlichkeit und Medien als verletzend oder beleidigend empfunden werden.

Ich möchte ausdrücklich dazu aufrufen, einzelne Medienberichte nicht zu verwechseln mit der differenzierten deutschen öffentlichen Meinung zu Griechenland.

Die mediale Kontroverse wird den guten deutsch-griechischen Beziehungen nicht gerecht.

Bundesaußenminister Westerwelle hat bei seinem jüngsten Besuch in Athen klar gemacht, dass Deutschland als Partner und Freund Griechenlands speziell in der jetzigen Situation fest an der Seite Griechenlands steht. Und er hat darauf hingewiesen, dass die Bundesregierung Vertrauen in den nötigen Reformkurs der griechischen Regierung hat.“
steht auf der Botschaftswebsite zu lesen.
Die Götter lässt das, was sich die Sterblichen heutzutage in ihrer Bedrängung durch die Finanzkrise so gegenseitig in die Schuhe schieben, wohl eher kalt. Da lieber tanzen sie mal alle miteinander, was auch viel erfreulicher anzusehen ist als diese Zankerei.
Link

22. Februar 2010

Mein Bestseller

Letztes Jahr kam es in den Handel, mein Buch mit dem Titel "Griechenland erleben - Mehr als Säulen und Sonne".
Wie der Titel sagt, wollte ich damit auf all das neugierig machen, was es in Griechenland jenseits von Altertums- und Strandtourismus zu entdecken gibt, und Besuchern Hinweise und praktische Tipps für einen gelungene Reise geben.
Aber natürlich wollte ich mit diesem meinem allerersten Buch auch gleich einen Bestseller schreiben. Amazon machts möglich. Zumindest in einer kleinen Nische und zumindest bis die stündliche Aktualisierung mich vielleicht wieder vom 1. Platz runtergeschmissen hat, bin ich Bestseller und zwar "Weinreisen-Bestseller". (Aktualisierung vm Di., 23.02.: So schnell geht's bergab - heute auf Platz zwei abgeruscht)
Tatsächlich sind griechischer Wein und Weinreisen durch das Land nur ein Teil der Genüsse für Leib und Seele, an die das Buch heranführen will, aber doch ein wichtiger. Denn viel zu sehr wird Griechenland mit Retsina und schweren Rot- und Likörweinen gleichgesetzt. Dabei gibt es ganz hervorragende ungeharzte und besonders auch trockene Tropfen zu entdecken. Vor allem sind es die vielen autochtonen Rebsorten, jene uralten Sorten, die es nur in Griechenland gibt, die den besonderen Reiz und Reichtum griechischer Weinkultur ausmachen. Ihre Beschreibung im Buch und eine Einführung in das griechische Qualitätssystem sowie ein Hinweis auf Weinrouten sollen deshalb zu ihrer Entdeckung einladen.
Da es in dem Buch ja aber nicht nur um Wein geht, sondern um alles geht, was Leib und Seele erbaut und zusammenhält, freue ich mich auch über den Platz 11 auf der Bestsellerliste Gourmets auf Reisen (Aktualisierung, Di., 23.02.: Ach hier geht's leider schon bergab. Heute Platz 19) Link

17. Februar 2010

Wider die Katastrophenszenarien

"Griechenland ist gar nicht in einem katastrophalen Zustand. Seine Haushaltsschuld ist nicht höher als die deutsche. Ich sehe nicht ein, warum Griechenland ein Problem sein soll."
"Ich verstehe nicht, warum man aus Griechenland eine solche Affäre macht. "
So die Worte von Star-Ökonom Fitoussi in einem Interview mit FR-Onine.

Etwas Beschwichtigung wie diese tut sicher gut angesichts Panikmeldungen und Planung drastischer Maßnahmen, wie der Kriminalisierung von Bargeldverkehr mit Beträgen über EUR 1500. Denn Krisen sind eben auch immer ein schöner Aufhänger, um die Bevölkerung zu drangsalieren und gefügig zu machen. Kein Wunder, dass Streiks und Unruhen die Folge sind.

Orthodoxe Fastenpredigt in Zeiten der Wirtschaftskrise

"... Das Fasten, das die Kirche von uns erwartet, die Entsagung, Genügsamkeit, Einschränkung der persönlichen Wünsche und unnötigen Vergnügungen und Ausgaben ist heilsam. Dies gilt umsomehr dieses Jahr, wo unsere Welt durch die Erfahrung einer globalen, wirtschaftlichen Krise geht und vor der drohenden Gefahr des Bankrotts steht, der nicht nur Personen und Gesellschaften, sondern ganze Nationen bedroht mit vernichtenden Folgen rasant ansteigender Arbeitslosigkeit, Massenarmut, Depression, sozialer Unruhen, wachsender Kriminalität und weiterer derartigen Tragödien. Die Große Fastenzeit lehrt uns mit etwas weniger jeden Tag auszukommen, ohne die Arroganz der Extravaganz, der Verschwendung und Angeberei. ..."

So Patriarch Bartolomäus in seinen Worten zur Fastenzeit (übersetzt von der Blogautorin aus dem englischen Text auf der Website des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel).
(Bild Nikolaos Manginas via http://patriarchate.org)

15. Februar 2010

Fastenbräuche

Die griechische Fastenzeit hat begonnen. 49 Tage bis Ostern (dieses Jahr fällt der Termin mit dem westlicher Religionen zusammen, obwohl die griechische Orthodoxie ihn nach dem julianischen Kalender bestimmt, so dass dies in anderen Jahren oft nicht der Fall ist). 7 fleischlose Wochen, in denen fromme Griechen strenge Fastenregeln befolgen. Ihr Auftakt fällt dieses Jahr mit unserem Rosenmontag zusammen und ist in Griechenland ein gesetzlicher Feiertag, an dem man das Fastenbrot Lagana bäckt, im Familien- und Freundeskreis ein üppiges, aber fleichloses Picknick mit Meeresfrüchten, Tarama und anderen Fastenspeisen genießt und Papierdrachen steigen lässt. Dazu wünscht man sich "Kali Sarakosti", eine "gute Fastenzeit". Kinder haben die Kyra Sarakosti gebastelt, eine Frauengestalt mit sieben Füßen, die für die 7 Fastenwochen bis Ostern stehen. Nach jeder zurückgelegten Fastenwoche wird einer der Füße abgeschnitten.

14. Februar 2010

12. Februar 2010

Die Statuen tanzen lassen

Karneval. Ueberall wird musiziert und getanzt. Auch in Griechenland.

Bekannt sind die Karnevalsparaden in Patras. Doch auch Athen bietet Karnevalsprogramm und manche ländlichen Gegenden und Inseln haben eigene alte Bräuche und Kostüme.
Dieses Jahr fallen die griechischen Termine für den Karneval ja in etwa zusammen mit denen der großen westlichen Religionen, wenn auch die Bedeutung der einzelnen Karnevalstage etwas unterschiedlich ist. Denn dieses Jahr fällt auch das nach dem julianischen Kalender berechnete Osterfest zusammen, von dem aus die vorherige Fasten- und somit auch Karnevalszeit gerechnet wird.
Also, Karneval dort wie hier. Alles tanzt. Das ist doch zum Steinerweichen! Klassische Griechische ebenso wie andere Statuen stehen da nicht zurück ;-). Oder liegt es doch nur am Ouzo .... ?? :-) Nein, dieses bezaubernde Filmchen will eine Botschaft transportieren: All Creative Work is Derivative - Jedes kreative Schaffen ist Ableitung. Also eine Auseinandersetzung mit dem Copyright, dem Urheberrecht.

11. Februar 2010

Streikwelle in Griechenland

Gestern hatte die Gewerkschaft des öffentlichen Diensts ADEDY zum Streik aufgerufen. Große Demonstrationszüge zogen durch Athen und landesweit kam der Flugverkehr zum erliegen. Heute streiken die Taxifahrer. Für den 24. Februar hat der Gewerkschaftsbund GSEE zum Generalstreik aufgerufen.

3. Februar 2010

Restauranttipps für Athen

Lang schon habe ich mir vorgenommen, mich mal wieder etwas mehr in der Athener Gastronomie umzusehen, anstatt einfach immer wieder in mein geliebtes Papandreou in der Fleischhalle des Zentralen Athener Markts zu gehen, wenn ich Lust auf echte griechische Küche abseits der Touristenlokale habe. Da kam mir die Entdeckung des englischsprachigen, persönlichen Blogs der griechisch-amerikanischen Kochbuchautorin und Restaurant-Kritikerin Diane Kochilas gerade recht. Auf ihm stellt sie Gaststätten in Athen und Umgebung vor - von bodenständig, einfach bis elegant, luxuriös. Dabei kommen auch diejenigen Athenbesucher auf ihre Kosten, die - anders als ich - zur Abwechslung mal nicht griechische Hausmannskost, sondern Haute Cuisine oder internationale - beispielsweise italienische - Küche probieren wollen. Um sie nicht aus den Augen zu verlieren, habe ich die Adresse hier mal hier gleich mal verlinkt. Demnächst will ich etwas in den Tipps stöbern. Dann werde ich eine Auswahl davon auf Deutsch für diejenigen unter meinen Bloglesern weitergeben, die sich nicht durch Dianas meist recht lange und mit persönlichen Details und Anekdoten angereicherten Blogbeiträge lesen wollen.

27. Januar 2010

Reisebericht vom Inselspringen im Herbst 2009


Endlich online: Mein Reisebericht von unserer Individualreise im Herbst 2009, die uns auf die ostägäische Insel Samos und die nördlichen Dodekanen Patmos, Leros und Lipsi führte, mit vielen Tipps und Adressen. Statt in diesem Blog habe ich ihn auf meinem weiteren Blog griechenlanderleben.wordpress.com veröffentlicht, da ich ihn dort besser auf einige Seiten verteilen und in der chronologisch richtigen Reihenfolge darstellen kann. Ich finde, so laden sich die einzelnen Seiten schneller und er liest sich besser.

6. Januar 2010

6. Januar - Feiertag auch in Griechenland, aber anders als hierzulande

Ebenso wie beispielsweise für die Katholiken endet mit dem heutigen Tag auch in der griechisch-orthodoxen Religion eine Zeit besonderer Festlichkeiten und Bräuche rund ums Weihnachtsfest, die freilich verschieden sind. Dodekaimero nennen die Griechen diese nun endende 12-tägige Spanne, in der Kalikantzari genannten Kobolde Umtrieb halten, die mit einem während dieser Zeit nicht erlöschenden Feuer abgewehrt werden sollen.

In Ost wie West als „Erscheinung des Herrn (Epiphanias)“ gefeiert, wird das Fest des heutigen 6. Januar bei den Westkirchen jedoch als "Dreikönigstag" den sogenannten „drei Weisen aus dem Morgenland“ zugeordnet, während es in der Griechisch-Orthodoxen Kirche als Tag der Taufe Christi und Offenbarung der Allerheiligsten Dreifaltigkeit begangen wird. Es ist als Epifania (Epiphanie) oder Theofania im Kalender zu finden und wird auch oft als Fota bezeichnet. Am Vorabend werden Häuser, Brunnen und Felder mit heiligem Wasser gesegnet. Am Feiertag selbst gibt es vielerorts Prozessionen an ein Gewässer, in das ein Priester ein Kreuz wirft. Jugendliche tauchen im eisigen Wasser danach, um es zurück zu holen und sich so Glück und Segen für das beginnende Jahr zu sichern.