30. April 2009

Reisebericht Westkykladen(16) - Milos

Di, 30. September 2008 - Milos:
Busfahrt nach Pollonia (Apollonia), Wanderung nach Filakopi, Papafrangas und Sarakiniko

Wir nehmen morgens um 6.45 h den Bus vom Hafenort Adamas nach Apollónia (Pollonia). Die Fahrtzeit beträgt ungefähr 15 Minuten. Die Busse dieser Linie fahren um diese Jahreszeit nur zweimal täglich. Um 6.45 h hin und 7.15 zurück und um 14.00 h hin und 14.30h zurück. Vorher haben wir in der Bäckerei an dem Eck gegenüber der Bushaltestelle eine Tyropita und eine Milchpita gegessen. Die Bäckerei hat ab 6.30 h morgens geöffnet und bietet eine riesige Auswahl: Etwa vier verschiedene Arten von Käsepita, Spinatpita, die Milchpita, die, anders als die üblichen handlichen Teilchen, als riesiger runder Kuchen bereitet wird, von dem man ein großes Dreieck kaufen kann. Die Füllung ist puddingartig. Außerdem gibt es alle möglichen Kuchen, wie z.B. Schokoladen- und Mandelkuchen und verschiedene Kekse.

In der Morgendämmerung kommen wir gegen 7.00 h in Pollonia an. Zwischen Apollonia (Pollonia) und Kimolos verkehren mehrmals täglich kleine, lokale Fähren. Wir spazieren zu den zwei kleinen Stränden in Norden und kehren dann zu der Bushaltestelle zurück. Dort ist eine Bäckerei, die auch verschiedene Pizzen und Getränke, einschließlich Illy-Kaffee anbietet. Wir trinken einen Capucchino und kaufen eine eine 1,5-Literflasche lokalen Roséwein, weil das die erste Stelle ist, wo wir Wein von Milos finden. Die Tavernen schenken offenen Wein vom Peloponnes aus. Dann gehen wir am Meer entlang durch den Ort bis zum Südende der Bucht, an der sich seine Häuser entlang ziehen. Dort wacht einmal wieder, wie in vielen Häfen, eine dem heiligen Nikolaos geweihte weiße Kapelle mit türkisblauer Kuppel und wehender griechischer Fahne über die ein- und ausfahrenden Schiffe. Ihr Gegenüber ist auf der Nordseite der Bucht ist die Ag. Paraskevi-Kapelle. Zwischen diesen beiden erstreckt sich das Dorf. Wir zünden zwei der bereitliegenden Kerzlein in der Kapelle an, werfen die Münzen dafür in den Opferstock und gehen zurück ins Dorf und zu der Straße, auf der wir von Adamas gekommen sind.

Wir wollen uns einige Orte und Naturschauspiele entlang der Nordküste ansehen und vielleicht an einem der Strände baden.
Knapp zehn Kilometer sind es bis zu dem Ort Mandrakia zu gehen, der unterhalb der Agglomeration kleiner Dörfer rund um Tripiti liegt. Von Tripiti hätten wir dann die Möglichkeit, den Bus zurück zu unserem Ausgangspunkt Adamas zu nehmen. Unser erstes Ziel ist die Ausgrabungsstätte Filakopi. Die Straße ist wenig befahren, so dass es sich angenehm auf ihr geht. So schroff und kahl Milos von der Küste wirkt, so sanft, grün und fruchtbar ist es hier in diesem Landstrich im Inneren. Immer wieder breiten sich zwischen den niedrigen Hügeln und zum Meer zu Senken mit kleinen Getreide- und Gemüsefeldern aus. Schwarze Plastikschläuche sind zur Bewässerung zwischen die Reihen von Tomaten, Auberginen und Okra gelegt. Abgeerntete Melonen häufen sich auf der Erde. Ab und zu sieht man auch eines der in den meisten Teilen Griechenlands seltenen Gewächshäuser. Aus einer Kurve oben am Hang sehen wir hinüber auf die auf Bergorte oberhalb von Adamas und den markanten hohen Kegel, der Plaka an seinem Hang und Kastro auf seiner Spitze trägt. Die Ausgrabungsstätte ist in Arbeit. Etwa ein Dutzend Arbeiter und Archäologen sind mit Schaufeln und Schubkarren, Plänen, Maßbändern, Kompass und anderer Gerätschaft, beschäftigt. Momentan ist nicht mehr als einige Steinhaufen und kleine Mauerstücke zu sehen. Ob man sich irgendwann einmal später hier mehr vorstellen kann, wenn die Arbeiten weiter gediehen sind? Ob versucht wird, aus den Steinhäufen wieder ansatzweise die ursprünglichen Wände aufzurichten? Bereits in der frühen Bronzezeit, spätestens ab etwa 2300 v.Chr. wenn nicht noch früher, soll diese älteste bisher entdeckte Inselsiedlung bewohnt gewesen sein, bevor sie um 1100 v.Chr. von den eindringenden Dorern zerstört wurde. Hier wurden einige der Ausstellungsstücke gefunden, die wir in den nächsten Tagen im archäologischen Museum in Plaka sehen sollten. Neben der Ausgrabungsstätte weist ein blaues Metallschild mit gelben griechischen Buchstaben "ΠΑΠΑΦΡΑΓΚΑΣ" darauf hin, dass es hier hinab zu der interessanten Bucht Papafrangas geht, mit ihren Durchbrüchen und Grotten im zerklüfteten Kalkgestein und ihrer fjordartigen Schlucht, die in einem winzigen Strand zwischen steilen Felswänden endet. Wir gehen bis zum Rand der Schlucht. Der Abstieg ist jedoch gesperrt und scheint wirklich nicht empfehlenswert, da ein Teil des ehemaligen Pfades abgebrochen ist und das Gestein sich bröselig und locker anfühlt. Ich erwäge kurz, von der nächsten Bucht, in der der winzige Ort Pachena liegt, hinein zu schwimmen. Aber das Wasser etwas zu schmuddelig aus, um dies wirklich mit Vergnügen zu tun. Ob ein solches Bad eher unangebracht ist, hängt wohl von der Witterung ab. Angeblich ist es an dieser Küste der Nordwind, der immer wieder Müll und Dreck anschwemmt.

Unsere nächste Abzweigung von der weiter nach Südwesten führenden Straße ist Ag. Konstantinos, ein winziges Fischerdorf. (s. Foto links) Es ist sehr pitturesk: Zwei Kirchlein. Felsen, die um eine winzige Bucht herum ins Wasser ragen, darauf die Häuser, deren unterstes Geschoß eine Bootsgarage mir einem großen Holztor ist. Alle Gebäude weiß, alle Toren, Türen und Geländer blau gestrichen. Ringsum heller Sand und Fels und das blaue Meer. Der Ort scheint recht verwaist. Doch vor einem der wenigen Häuser treffen wir einen Mann und eine Frau an, die wir fragen, ob man irgendwo abseits der Straße am Meer weiter zu dem Sarakiniko gekannten Küstenstrich gehen kann. Offenbar ist es tatsächlich so, dass die Straße der einzige direkte Weg ist, wie auch unsere Karte zeigt. Also marschieren wir weiter auf der Straße. Kurz vor der Abzweigung hinunter nach Sarakiniko ist das nicht mehr so angenehm wie bis dorthin, denn hier sind nun eine Menge Autos, darunter auch etliche Lastwagen unterwegs. Als wir endlich die Abzweigung erreichen, ist es kurz vor 11.30h. Rund 3,5 Stunden waren wir einschließlich aller Abzweigungen von Pollonia bis hier unterwegs. Nach weiteren 10 Minuten erreichen wir den Parkplatz oberhalb von Sarakiniko, von wo aus es nur zu Fuß weiter hinab zum Meer geht. Sarakiniko ist zusammen mit den farbenfrohen und bizarr geformten Felsen am Nordende der Milosbucht und dem Küstenstreifen Kleftiko an der Südwestspitze eine der beeindruckendsten Stellen der Insel: Alles weiß, von Wind und Wellen modellierte weiche Formen, dahinter das blaue Meer. Wieder öffnet sich wie ein kleiner Fjord eine schmale Meerenge, die an einem kleinen Strand endet. Rings um sie herum diese außerirdisch wirkenden weißen Felsen, die einmal wie mit der Spachtel hingeschmiert wirken, dann wieder Eintiefungen, Höhlen und Überhänge bilden, die interessante Schatten werfen. Einige Leute haben es sich in dieser ungewöhnlichen Kulisse zum Sonnenbaden bequem gemacht oder schwimmen im Meer.









Obwohl es inzwischen Mittagszeit und heiß ist, habe ich trotzdem keine Lust dazu, mich in diesem Nass zu erfrischen, denn es treiben einige Plastikstückchen und kleine Schaumfetzen darin, die sich vor allem an den Rändern und Einbuchtungen sammeln. Es ist nicht übertrieben schmutzig, aber auch nicht gerade anziehend. Da bin ich von den anderen Stränden der Kykladen verwöhnt. Wohl nicht der richtige Tag für diese Unternehmung. Der Nordwind steht in dem Ruf, die Strände der Nordküste zu verschandeln, wenn er weht. Tatsächlich war es weder gestern, als wir mit dem Boot unterwegs waren, noch heute windstill, sondern es wehte stets ein Lüftchen, das sich gestern am Boot an manchen Stellen der Strecke zu einem rechten Wind steigerte, der manche Fahrgäste zum erbleichen und das Personal zum Verteilen von Kaugummis gegen Seekrankheit brachte.

Statt zu schwimmen holen wir also die morgens eingekaufte 1,5 Liter-Plastikflasche mit Rosewein von Milos und unseren Proviant bestehen aus von zu Hause mitgebrachten Nüssen und Quittenbrötchen und unterwegs gefundenen Feigen hervor und machen vor der herrlichen Kullisse begleitet von dem Plätschern und Gluckern des gegen die Felsen schlagenden und sie unterspülenden Meeres Brotzeit. Wir steigen anschließend noch ein wenig in den abwechslungsreichen Felsformationen umher und kehren dann hinauf zur Asphaltstraße zurück. Etwas mehr als 1 km sind es zu gehen, bevor sich die Straße zweigt und entweder links zurück nach Adamas in der Milosbucht oder rechts hinab zu dem Fischerort Mandrakia im Norden führt. Wir schlagen die rechte Straße ein und nehmen abwechselnd die Fahrbahn und Fußwege, um nach Mandrakia an der Nordküste zu gehen. Wir kommen an einer Vorspeisentaverne (Mezedopolio) mit großer Aussichtsterrasse, die jedoch geschlossen ist, zur Rechten und einer privaten Minikapelle zum Gedenken an einen verunglückten Motorradfahrer zur Linken vorbei, bevor wir das Dorf Mandrakia am Meer erreichen.
Es präsentiert sich ähnlich pittoresk wie Ag. Konstantinos, wenn auch etwas größer: In der Fels der Bucht sind von blauen Holztüren verschlossene Bootsschuppen getrieben. Auf dem kleinen Plateau darüber stehen einige kleine Häuser und eine Kirche. Inzwischen ist es 14.00 h geworden. Die Mittagshitze hat ihren Höhepunkt erreicht, obwohl der Tag heute insgesamt sonst nicht allzu heiß war und ab und zu Wolken und ein leichter Wind dafür sorgten, dass wir beim Wandern nicht allzu sehr ins Schwitzen kamen. Doch bei der momentanen Hitze haben keine Lust, zu Fuß wieder bergan zu gehen, um droben in Tripiti den Bus zu nehmen. Für heute reicht es. Wir fragen deshalb in dem kleinen Geschäft, vor dem ein Taxi geparkt ist, ob es uns zurück nach Adamas bringen kann. Die Inhaberin ruft statt dessen einen Kollegen, weil der Fahrer im Moment nicht aufzutreiben ist. Na ja, schließlich ist auch Siestazeit... . Jedenfalls kommt bald ein anderes Taxi und bringt uns nach Hause. Da wir noch nicht richtig gegessen haben, gehen wir gleich in unsere Lieblingstaverne "Navagio", die eine Pergola mit Tischen und Stühlen direkt am Wasser hat. Am Nachbartisch sehen wir einen Mann Seeigel essen und wollen sie auch bestellen. Sie stehen zwar auch in Form von Salat auf der Speisekarte, sind jedoch momentan in der Form nicht erhältlich. Der Seeigelesser hat sie selbst gefangen, einige davon dem Wirt geschenkt und sich den Rest mit Zitronen und einem Fläschchen Ouzo als Vorspeise servieren lassen. Der Wirt bring uns mit ihm ins Gespräch und bald haben wir eine Kostprobe der Köstlichen Stacheltiere auf dem Tisch. Anschließend bestellen wir eine Portion Fisch (Gopa) und Lamm in Zitronensauce. Anschließend gehen wir ein Stückchen in Richtung Kanava an den Ortsstrand schwimmen. Er ist heute sauberer als die Strände im Norden.

29. April 2009

Reisebericht Westkykladen(15) - Milos

Montag, 29.09., Milos vom Segelboot aus
(zum Vergrößern Fotos bitte anklicken!)

Nach einem Frühstück in der schon vor 7.00 h geöffneten Bäckerei und Konditorei bei der Bushaltestelle gehen wir zum Bootshafen, wo zahlreiche Ausflugsboote liegen. Die meisten fahren nur während der Saison. Die "Thalassitra" jedoch, eine Segelyacht in der Bauweise eines traditionellen, hölzernen "Trechantiri", läuft auch heute um 11.00 h zu einer Tour entlang der Westküste von Milos aus. Vor der Abfahrt haben wir Zeit, uns den Langada-Strand (Lagkada-Strand) anzusehen und nach dem Thermalbad von Adamas suchen. Wir finden letzteres an der Straße zum Langada-Strahl unscheinbar in den Fels gebaut. Wir schauen kurz hinein. Es ist kein großes Becken vorhanden, sondern nur mehrere Wannenbäder.

Kurz vor 11.00 h sind wir schließlich beim Boot und es geht los, aus der Bucht hinaus. Da wir nun näher am Ufer fahren als die Fähre gestern bei der Einfahrt, können wir viel mehr Details sehen. Die Küste ist schroff und felsig. Stellenweise wirkt der steil abfallende Fels wie eine Mischung aus Schichtkäse und Emmentaler. Vom Schichtkäse hat er die weißlich-milchige Farbe und die Aufeinanderschichtung der Gesteinslagen, vom Emmentaler die Löcher. Auf mehreren Ebenen ist er von Höhlen durchlöchert. Auf der unteren, am Wasser, lassen die bei einigen von ihnen angebrachten Türen darauf schließen, dass sie genutzt werden. Wieder kommen wir an den mit steilen Felswänden im Rücken dicht ans Wasser gebauten Dörfern Schinopi und Klima mit ihren farbenfrohen Fensterläden und Holztoren vorbei. Hoch droben auf der Bergkuppe über Klima wird zuerst die Ag. Nikolaos-Kirche und dann der Ort Tripiti sichtbar. Gegen Ende der Bucht werden die Steilwände am Ufer zu unserer Rechten immer farbenfroher mit ihren dunkelgrünen, safran- und schwefelgelben, bräunlich-orangefarbenen und vor allem immer wieder rost- bis fast bordeauroten Maserungen und großen Flecken. Vor ihnen ragen Felsen von interessanter, zerrissener Form Statuen gleich aus dem Meer. Sie tragen die Namen der Tiere, die die Phantasie darin zu erkennen vermag, wie z.B. "Arkoudes" (Bären). Dann biegt das Boot nach links, fährt am westlichen Ausgang der Bucht vorbei, um schließlich Kurs nach Süden zu nehmen und an der Westküste von Milos entlang zu fahren. Bald wird der erste Badestop in einer ruhigen kleine Bucht mit kristallklarem Wasser gemacht. Die Küstenlinie ist hier kahl und schroff mit einer Vielfalt an Farben und Formen. Schließlich umrunden wir die Südwestspitze von Milos und kommen zum Höhepunkt der Tour, dem Kleftiko (= Räuber) genannten Küstenstrich. Fast senkrecht ragen die weißen Steilwände hier empor. Das Gestein ist wild verformt und ausgehöhlt, so dass sich hervorragende Verstecke bilden, die Seeräubern behagen mögen, daher der Name. Auch vor der Küste aus dem Meer erheben sich interessante Felsgebilde. Wir steigen vom großen Boot in ein kleines Motorboot um, das uns fast eine Stunde lang kreuz und quer durch dieses Labyrinth aus Felsen, Durchfahrten und Meereshöhlen fährt. Durch die unterschiedlichen Einfallswinkel des Sonnenlichts entstehen interessante Spiegelungen und Verfärbungen des Wassers in allen Grün- und Blautönen von zartem Türkis, über Hell- und Flaschengrün bis zu Blau, mal hell leuchtend mal bleiern dunkel, fast schwarz.
Um 15.30 h legt die Thalassitra wieder ab und tritt die Rückfahrt an. Noch einen Badestopp legen wir unterwegs ein. Dann geht es zurück in die tiefe, weite Milos-Bucht. Als wir sie erreichen ist es bereits nach 18.00 h. Nun sind die steilen Küstenwände nicht mehr milchigweiß bis grau wie beim Verlassen der Bucht am späten Vormittag, sondern leuchten golden im Abendlicht. Rosig heben sich vom warmen Goldbraun der Hänge die Häuser von Klima und darüber die der Orte Tripiti und Plaka und des ganz oben am Gipfel thronenden Kastro ab. Kurz vor 19.00h legen wir wieder im Hafen von Adamas an, wo wir in dem Restaurant Navigo Fischsuppe bestellen. Es kommt ein tiefer Suppenteller mit der Brühe und ein großer flacher Teller mit großen Fischstücken, Kartoffeln und Gemüse. Die Portion ist fast nicht zu bewältigen. Obwohl sie köstlich schmeckt, lassen wir uns ein wenig von den Katzen, die sich bald an unserem Tisch auf der Terrasse einfinden helfen, weil wir einfach zu satt sind.

28. April 2009

Reisebericht Westkykladen(14) - Sifnos - Kimolos - Milos

Sonntag, 28.09. - Fähre Sifnos - Kimolos - Milos
Milos: Der Ort Klima an der Küste und der Ort Tripiti darüber oben am Berg
(für eine größere Ansicht der Fotos, diese bitte anklicken!)

Nachdem wir Karten für die Fähre nach Milos gekauft haben, setzen wir uns mit dem Gepäck auf die Terrasse des "Posidón". Heute gibt es endlich die Kichererbsensuppe, ebenso wie der Kapernsalat und das Arni Mastello eine Spezialität der Insel, die jedoch offenbar nicht jeden Tag, sondern nur am Sonntag zubereitet wird, zumal jetzt in der Nebensaison. Die Wirtin Sofía zeigt mir den großen Tontopf, in dem die Kichererbsen zubereitet wurden, bevor sie mir die Suppe serviert. Dazu bringt sie ein Tellerchen mit grünen Oliven und einem Zitronenviertel zum Hineinpressen. Unter den wenigen Autos und Passagieren, die mit uns auf die Fähre Panagia
Chozoviótissa warten, sind auch ein Leichenwachen und ein Kleinlaster mit Grabschmuck auf der Tragefläche. Um 13.20 h geht es mit über einer halben Stunde Verspätung los. Vierzig Minuten später kommen die Steinbrüche von Kimolos in Sicht. Wir fahren ein Stück an der Küste der Insel entlang bis um 14.40 h hinter einigen vorgelagerten Felsen im Meer der Hafen von Kimolos zu sehen ist. Etwas darüber, auf einer Anhöhe, stehen die weißen Häuser der Chora mit ihren fast ausnahmslos blauen Fensterläden, überragt von einer beigefarbenen Kirche mit zwei Türmen und einer blauen Kuppel. (s. Foto links) Der Ort macht einen verschlafenen Eindruck. Die meisten Fensterläden sind geschlossen und außer einigen Paketen, einem Mofa und einem Pickup will auch niemand und nichts an Bord an oder von Bord. Eine Woche später in der entgegengesetzen Richtung wird das ganz anders aussehen. Da verlassen große Gruppen und zahlreiche Autos den Ort in Richtung Athen. Oberhalb der Anlegestelle wacht, wie oft an Hafenein- und ausfahrten, eine weiße Kapelle. Im kleinen Bootshafen neben der Anlegestelle der Fähre liegen einige Fischerboote, daneben ist ein kleiner Strand mit einigen Tamarisken. Schlichte weiße Häuser gruppieren sich um die Bucht und ziehen sich den Fels hinauf. Darunter in den hohen Felsen auf der linken Seite der Bucht sind tiefe Höhlen, die meisten davon, wohl als Bootsschuppen genutzt, mit große bunten Holztoren verschlossen. Das An- und Ablegen dauert keine zehn Minuten.
Weiter geht es auf Milos zu und an dessen Nordküste entlang. Schroffe Felsen bilden den Großteil der Küstenlinie und sind ihr vorgelagert, oft bizarr geformt und bunt gefärbt, gelblich, grünlich, ins violett gehend. Vor allem aber ein kräftiges Rostrot sticht immer wieder ins Auge. Wir kommen an Steinbrüchen und weißen Dörfern vorbei.





Einige der Siedlingen zeichnen sich durch die bunten hölzernen Bootgaragentore aus, die sich direkt am Wasser aneinander reihen. Sie bilden meist das Untergeschoß von einstöckigen Wohnhäusern. Schließlich biegt die Fähre um die Nordspitze mit großen samtig rostroten Flecken auf dem Gestein und bizzaren Felsformationen und schlägt einen südlichen Kurs ein. Vorbei an den Küstenorten Klima und Schtinopi mit ihren bunten Bootsgaragentoren und dem hoch oben darüber gelegenen, hellweiß in der Sonne strahlenden Plaka und Tripiti geht es hinein in die tiefe Bucht, in der der Fährhafen Adamas und zahlreiche andere Orte liegen. Gegen 16.00 kommen wir nach ca. 2,5 Stunden Fahrtzeit an. Giorgos, der Inhaber des Hotel Coral und der Giannis Apartments, ist in den Hafen gekommen, um Gäste zu werben. Wir lassen uns von ihm zu den Giannis Apartments *) fahren, die nach seinem Sohn so heißen, fahren.
Das Haus ist gepflegt, Giorgos sehr freundlich und das Zimmer mit seinem langen Balkon, zu dem eine schöne Bougainville emporwächst, gefällt uns gut. Zu Abend essen wir in der Taverne / Mezedopolion "Varko", die uns Giorgos empfohlen hat. Es ist die nächste bei unserer Unterkunft. Wir brauchen nur um die nächste Straßenecke in Richtung Plaka-seitigem Ortsausgang zu gehen. Abseits vom Meer sitzt man auf einer schönen Terrasse unter Bäumen und Weinranken. Sie wird von einem jungen Paar bewirtschaftet. Der Service ist freundlich, aber langsam und die Auswahl an Speisen klein. An Fisch gibt es nur die winzigen "Atherina" und "Gopes". Wir bestellen von beiden einen Teller. Wie fast immer in Griechenland sind sie lecker und die Portionen sind so reichlich, dass wir uns freuen, von zwei Katzen Hilfe zu bekommen, sonst hätten wir sie nicht geschafft.
Der Fährhafen Adamas auf Milos

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Adressen:
Apartments Giannis Adamas - 84800 Milos Island, Cyclades, Greece Tel: +30 22870 22204 Winter Tel: +30 22870 21948LinkFax: +30 22870 21948 Winter fax: +30 22870 22144 e-Mail: giannis@milostravel.com

27. April 2009

Reisebericht Westkykladen(13) - Sifnos

Samstag, 27.09.,Sifnos: Kamares
Den letzten Tag dieser Etappe auf Sífnos verbringen wir am Strand unseres Urlaubsortes Kamáres. Es ist ein schöner Sandstrand, nur stellenweise im Wasser mit Kieseln und Steinen durchsetzt. Einige Tamarisken bieten Schatten. Vor dem Mittagessen sehen wir uns ein wenig in den Keramikwerkstätten und -läden um. Außer den kunstvollen Terrakottaaufsätzen, die hier meist einziger Schmuck der schlichten weißen Häuser sind, stellen sie geschmackvolle Gebrauchsgegenstände aus. Wenn die Sachen nicht so zerbrechlich wären und wir uns nicht belasten wollten, hätten wir wohl etwas als Souvenir mitgenommen. Doch versuchen wir, unser Gepäck so leicht und handlich wie möglich zu halten, zumal wir noch einiges vor haben. Zu Mittag essen wir in unserem Lieblingsrestaurant "Posidón".

26. April 2009

Reisebericht Westkykladen(12) - Sifnos

Freitag, 26.09., Sifnos:
Vathy (Vathi, Varti) mit dem Taxiárchis-Kloster

Ein wunderschöner, windstiller, sonniger Tag. Wir wollen einen Badetag am Strand von Vathý einlegen. Obwohl auch der Strand in unserer Bucht schön ist, wollen wir heute mal nach Vathy fahren, um uns diese Gegend und das direkt am Strand befindliche Taxiárchis-Kloster anzusehen und hier zu baden.
Das Taxiarchis-Kloster am Strand von Vathy im SW der Insel

Wir nehmen wieder um ca. 7.30h den Schulbus hinauf nach Apollonia, um dort an der Kreuzung auf den Anschluss nach Vathí zu warten. Inzwischen kennen wir schon die meisten der täglich mitfahrenden Schulkinder, die sich von einer Lotsin geordnet in den Bus stürzen. Vathí ist eine weite Bucht an der Westküste von Sifnos mit einem langen Sandstrand. Teils ist auch im Wasser Sand, teils ist er durchsetzt mit steinigen Stellen und großen Kieseln. Auf der Nordseite befindet sich das Taxiárchis-Kloster, eigentlich im wesentlichen nur eine Kirche mit zwei überkuppelten Schiffen und Glockenstuhl direkt ans Wasser gebaut. Auf der Südseite ist ein größeres Hotel mit Swimmingpool. Geht man etwas weiter, trifft man auf unzählige Trichternarzissen im Sand, der hier kleine Dünen bildet.

Nach dem ersten Bad essen sehen wir uns in den zahlreichen, jedoch um diese Jahreszeit teils recht verwaisten Tavernen um. Wir essen in dem Restaurant Manolis *) nach einem Teller Taráma als Vorspeise die Sifnotische Spezialität Lamm (Arní) Mastello und Zicklein im Pergamentpäckchen (Katsikáki sti ladókolla). Als Zugabe bringt uns die Wirtin zwei der kleinen, marzipanähnlichen Mandelkonfekts, Amigdalotá genannte. Sie sind in Hagelzucker gewendet und schmecken köstlich. Nach einem weiteren Bad am Nachmittag nehmen wir wieder den Bus zurück nach Apollónia, wo wir in den Anschluss zu unserem Quartier in Kamáres umsteigen. Vathy gefällt uns sehr gut. Wir sehen wir uns zwei Quartiere an, die direkt am Strand liegen, weil wir uns gut vorstellen könnten, hier einige Tage zu verbringen, vielleicht am Ende des Urlaubs oder auf einer zukünftigen Reise.
Die Bucht von Vathy

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*) Adressen:
Manolis Restaurant und Zimmervermietung: Vathy, Sifnos, tel.: 22840 7111
Kalipso Komi - Rooms for Rent - tel.: 0284-71127, 0284-32043

25. April 2009

Reisebericht Westkykladen(11) - Sifnos

Donnerstag, 25.09., Sífnos:
Apollonia, Wanderung zu den
Klöstern Panagía tou Vounoú und Chrysopigi und Stränden Plati Gialos und Apokoftó
(für eine vergrößerte Ansicht der Fotos bitte darauf klicken!)

Wieder nehmen wir den Bus nach Apollonía um 7.30 h morgens. Dort haben wir etwas über eine Stunde Zeit, bevor der nächste Bus weiter in Richtung Fáro geht. Wir schauen uns also noch etwas im Hauptort um. Der Ortskern erstreckt sich zu beiden Seiten der Platía Iroon. Von hier zweigt die Hauptgasse mit zahlreichen kleinen Schmuckgeschäften, Boutiquen, Tavernen und Cafés ab. Wir schlendern an den Auslagen mit kunstvoller Keramik und phantasievollem Schmuck entlang, kommen an dem kleinen Hotel Sifnos vorbei, das bereits geschlossen ist, an der großen Kirche 'Agios Spirídonas' und der Schule, bis wir zu einem weiteren großen Platz mit Busstation, Supermarkt und Kinderspielplatz gelangen, ab dem der Ort Kataváti beginnt. Wir sehen uns noch seine Kirche an, die wir, ebenso sie die Ag. Spirídonas, um diese Morgenzeit geöffnet vorfinden. Morgens und abends ist meist die beste Zeit, um Kirchen zu besuchen. Tagsüber sind die meisten geschlossen. Dann kehren wir zurück zur Bushaltestelle an der Kreuzung einige Schritte vom Iroon-Platz entfernt, wo sich die Linien nach Kamares, Apollonia, Vati und Faro treffen.

Wir steigen in den Bus in Richtung Platís Gialós und bitten den Fahrer, dort zu halten, wo die Schotterstraße zu dem Kloster Panagía tou Vounoú abzweigt. (s. Foto links) Zum Kloster sind es 0,7 km zu gehen. Ein schöner Anblick beim Annähern. Ganz weiß liegt es vor uns am Ende der Straße, wo es sich vom Blau des Himmels und des Meeres, dem blonden Gras am Straßenrand und den dunkelgrün getupften braunen Hängen abhebt. Die braunen Fensterläden der umgebenden Mauer und die blauen Holzarbeiten in den Lichtbögen der Kirche bilden bunte Tupfer, die die Farben der umgebenden Natur zitieren. Eine schöne Lage am Hang hoch über dem Meer. Wir gehen die kahle, abweisende Mauer mit ihren geschlossenen braunen Fensterläden entlang bis zur verschlossenen Pforte. Auf einem Hinweisschild steht, es sei von 11.00 bis 13.00 h geöffnet. Eigentlich wollten wir nicht so lang warten, sondern gehen nach einer kurzen Verschnaufpause auf der pinienüberschatteten Terrasse des Klosters mit ihren vielen Katzen die Treppen zur einer weiteren meerseitig darunter liegenden Terrasse hinab. Durch ein kleines weißes Gartentor in der niederen Außenmauer, gelangt man auf einen Weg, der in Richtung Meer hinabführt. Er ist jedoch nicht geeignet, um zu dem Ort Plati Gialos mit seinem Strand zu gelangen. Er endet an umzäumten Privatgrundstücken mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass das Weitergehen verboten ist. Eine äußerst seltene Situation in Griechenland. Wir sind also gezwungen, wieder hinauf zu steigen. Bis wir wieder beim Kloster zurück sind, ist es schon kurz vor 11.00 h. Wir warten also bis 11.15 h in der Hoffnung, dass das Kloster doch noch geöffnet wird. Doch es tut sich nichts und wir sehen und hören keine Menschenseele.

Also suchen wir den richtigen Weg nach Plati Gialos. Dazu müssen wir zuerst die Erdstraße zurück bis zur Hauptstraße gehen. Freilich wollen wir nicht auf der Autostraße weitergehen, sondern einen Fußweg. Nun richten wir uns nach unserer Karte und gehen die Asphaltstraße ein kleines Stück zurück Richtung Apollonia, wo wir schließlich den Fußweg hinab nach Platí Gialós finden. Hätten wir gleich in die Karte geschaut, hätten wir uns den vorherigen Irrweg sparen können. Denn darin ist korrekt eingezeichnet, dass der Weg unterhalb des Klosters nicht bis ans Meer führt, sondern vorher endet. Der richtige Weg, auf dem wir nun endlich sind, ist ein schmaler Pfad, teils mit Steinplatten belegt, den wir uns mit Wasserschläuchen und -rohren teilen.
Er führt vorbei an Macchia und Olivenbäumen hinab in die breite, sich zwischen Felshängen öffnende Bucht mit ihrem Strand, ihren Olivenbäumen und weißen Häusern (s. Foto links). Unten angekommen nehmen wir die Erdstraße, die rechts von dem nach links weiterführenden Weg abzweigt, und gehen auf ihr in den Ort. Circa 40 Minuten brauchten wir für die etwas über zwei Kilometer von der Asphaltstraße hinab nach Plati Gialos. Der Sandstrand ist angeblich der längste der Insel. Etwa einen Kilometer ist er lang. Teilweise sind im Wasser Steine und Steinplatten. Es gibt mehrere Tavernen und Unterkünfte, einige davon direkt am Strand. (s. Foto links). Nach dem Schwimmen essen wir in dem Restaurant Manolis. Der Inhaber vermietet auch Zimmer in einem Gebäude hinter der Gaststätte. Wir bestellen eine Portion der köstlichen und recht preiswerten Makrelenhechte, Zargana auf Griechisch, die auch Grünknochen genannt werden. Denn die Grätenreihe dieser schlanken schwärzlich-silbernen Fische mit dem spitzen, schnabelartigen Maul ist grün. (auf dem Foto links sind sie roh zu sehen). Dazu essen wir Kichererbsenbällchen und die Knoblauchcreme Skordalia sowie einen "Marouli" genannten grünen Salat. Das Essen ist sehr gut zubereitet, die Wirtsleute sind freundlich und es sitzt sich schön auf der Terrasse am Meer unter Tamarisken. Neben mehreren Fisch- und Gemüsesorten ist auch die Inselspezialität, der Lammtopf "Arni Mastelo", zu haben.

Erfrischt und gesättigt gehen wir ein Stück auf der Asphaltstraße in Richtung Faros. Wir sehen zwei Frauen an einer Bushaltestelle warten und erfahren, dass gleich der Bus kommt. Diesen nehmen wir ein Stück bis zur Abzweigung des Weges hinab zu dem Kloster Chrysopigi, der schließlich auf eine auch dorthin führende Asphaltstraße trifft. Knapp 1 km sind es zu Fuß zum Kloster. Wie so oft ist es vor allem die Lage, die den Reiz diese Klosters ausmacht.
Es ist auf eine weit ins Meer ragende Felszunge gebaut, eine gespaltene Felszunge, über deren tiefen Spalt eine Brücke führt. (s. Foto links). Natürlich rankt sich eine Legende um solch einen abgespaltenen Felsen, der die Marienkirche und ihre ohnehin schon sagenumwobene Marienikone trägt. Drei Frauen hatten die Kirche besucht und trafen dort auf Piraten, vor denen sie die Flucht ergriffen. Die Piraten verfolgten sie, bis endlich die Mutter Gottes, der die Kirche geweiht ist, ein Erdbeben schickte, das den Fels mit der Kirche vom Rest der Zunge abspaltete und die Piraten auf ihm gefangen hielt, während die Frauen entkommen waren. Als "Iero Vracho", heiliger Fels, wird der Fels bezeichnet. Und was die heilige Ikone angeht, die 1650 zur Kirchengründung führte: Sie wurde in der Nähe leuchtend im Wasser gefunden und wies ihren Findern den Weg zu der Felsenzunge, die die Kirche zu ihrer Beherbergung tragen sollte. Wir besichtigen Kloster und Kirche und genießen den Blick hinaus aufs Meer, entlang der Küste und hinüber zum nächsten Kloster am Rand der nächsten Bucht, die sich im Norden anschließt. Es ist das Kloster Stavros tou Farou, das dort am Ausgang der tiefen Vlichóbucht mit mehreren Stränden und dem Ort Faros liegt.

Danach gehen wir weiter zu Fuß auf einem schönen, breiten Steinweg am Hang oberhalb des Meers in Richtung Faros. Wir bleiben eine Weile zum Baden an dem Strand Apokoftó, bevor wir schließlich den Weg nach Faros fortsetzen. Er beginnt als schmaler Pfad. Es steht ein kleines Schild dort, wo er auf den Hügel hinaufführt, der den Apokoftó-Strand im Norden von der tiefen Vlichobucht trennt. Nachdem man diesen Hügel oberhalb des Meeres umrundet hat, wird der Weg wieder breiter und man sieht am Ende der Bucht die Strände, Tamariskenbäume und Häuser von Faros (s. Foto oben in diesem Abschnitt). In dem Ort nehmen wir am Abend den Bus zurück nach Apollonia. Am Weg von der Bushaltestelle zum Iroon-Platz kommen wir kurz vor dem Platz an einer Imbissbude vorbei. Wir kaufen uns eine Pita mit Gyros und warten auf den nächsten Bus von Apollonia hinunter zu unserem Quartier in Kamares.

24. April 2009

Reisebericht Westkykladen(10) - Sifnos

Mittwoch, 24.09., Sifnos:
Wanderung: Apollonia, Artemonas und die umliegenden Dörfer, Kirche Panagia Poulati, Kastro
(Fotos zum Vergrößern bitte anklicken!)
Kastro an der Ostküste ist ein schönes Wanderziel
(Fotos werden beim Anklicken vergrößert gezeigt)

Um kurz vor 6h wecken uns die Schreie der Hähne und das Bellen von Hunden. Wir frühstücken auf unserer Terrasse. Die Sterne und die klare Sichel des Mondes kündigen einen schönen Tag an. Langsam lösen sich die hohen Hänge zu beiden Seiten der Bucht aus dem Dunkel und nehmen Struktur an.
Während wir auf den ersten Bus hinauf nach Apollónia warten, taucht die aufgehende Sonne die ersten Gipfelspitzen in rosa Licht. Der Bus kommt um 7.30h und braucht rund 15 Minuten für die etwas über 5 km, die sich die Asphaltstraße durch das breite Tal und schließlich hinauf zu dem inmitten einer hügeligen Terrassenlandschaft und angrenzender Dörfer liegenden Hauptort Apollonia zieht.
Sífnos zeigt sich nun von seiner sanften, fruchtbaren, einladenden Seite, ganz im Gegensatz zum ersten schroffen, kahlen Eindruck. Hier oben, zwischen dem Auf- und Ab der sanften Hänge breiten sich größere Senken aus. Es ist reichlich Platz für kleine Felder, Obst- und Weingärten und immer wieder die weißen Tupfer der Häuser, die sich um Kirchen mit leuchtendblauen Kuppeln zu Dörfern gruppieren. Apolonnía breitet sich als Anhäufung weißer Quader aus. Weitere ähnliche Ansammlungen sind auf den Hügeln ringsum sichtbar: Ano Petáli, Káto Petáli, Artémonas und Katavatí heißen umliegenden Dörfer. Ihre Architektur ist typischer Kykladenstil. Die Häuser sind nahezu ausnahmslos strahlend weiß und haben Flachdächer. Sie drängen sich nicht so dicht wie etwa in der Chóra von Sérifos. Die flach gewellte Landschaft gibt den Ortschaften Raum für Gärten und Plätze zwischen den Häusern und Gassen. Artemónas, Ano Pétali, Kato Pétali, Katavatí und Exámbela grenzen eng an den Hauptort Apellonía an, sind teils verwachsen mit ihm. Weiter unten am Meer, von hier noch nicht sichtbar, liegt das malerische Kástro. Die Morgensonne lässt die weißen Dörfer inmitten von kleinen Olivenhainen und Feldern hell strahlen. Es wird ein schöner sonniger Tag. Wir gehen von der Bushaltestelle am Iroon-Platz von Apollonia bis zur Kreuzung, an der die Straße und Buslinie von Kamáres nach Artemónas auf die in Richtung Vatí im SW und Platís Gialós und Fáros im SO trifft. Von hier gehen wir ein Stückchen weiter auf der Straße Richtung Artemónas, bis in einer Kurve links zwei Stein-Stufen-Wege abzweigen, der linke nach 'Ano Petalí, der rechte nach Artemónas. Wir nehmen als erstes den nach Ano Petali, gehen zwischen den schlichten aber gepflegten und mit Terrakottamotiven und -aufsätzen geschmückten schneeweißen Häusern bis zur Kirche, genießen den Blick über die Hügel und auf die umliegenden Kirchkuppeln und -türme und Dörfer. Dann kehren wir zurück zu der Abzweigung, um nun den anderen der beiden Steinpfade nach Artemónas zu nehmen. Auch hier wieder rechts und links des schmalen Pfades kleine, adrette, schneeweiße Häuser mit den typischen, kunstvollen Terrakottaverzierungen. Auch die Blumen sind hier fast ausnahmslos in Tontöpfe gepflanzt anstelle der sonst in griechischen Dörfern oft gebräuchlichen Blechbehälter, wie ausgedienten Olivenölkanistern. Größere Villen, einige davon klassizistischen Baustils, befinden sich weiter außerhalb am Hang. In Artemonas kommen wir auf einem für die hügeligen Verhältnisse großen Platz mit Cafés und Geschäften heraus, auf dem eine gedrungene, mit ihren dicken Mauern trutzig wirkende weiße Kirche steht und an den der Parkplatz mit der Omnibushaltestellt angrenzt.

Wir verlassen den Ort und gehen etwas über 1 km hinab zu der Kirche Panágia Pouláti am Meer, erst ein Stück auf der Asphaltstraße, dann schlagen wir die ausgeschilderte Schotterstraße ein, bis schließlich links der Stein-Stufen-Weg hinab zu der kleinen Kirche mit ihrer klosterähnlichen Anlage führt, die sich wunderschön mit ihrem strahlenden Weiß, ihrer blauen Kuppel und den blauen Fensterläden der Zellen von dem schroffen graubraunen Felsen der kleinen Bucht und dem weiten, blauen Meer und Firmament abhebt. (s. Foto links)

Weiter gehen wir auf einem kleinen Pfad unterhalb der Kirche, kurz oberhalb des Wassers ca. zwei Kilometer nach Kástro (s. Foto hier und zu Beginn des heutigen Berichts). Der kleine Ort ergießt sich wie Sahneguß über die Kuppe eines Hügels. Eine Akropólis stand hier einst, dann ein Kastell. Geblieben davon sind nur einige Mauerreste und vereinzelte marmorne Säulen und Hochreliefs, die in den Häusern verbaut wurden sowie große marmorne Sarkophage, die mehr oder weniger intakt vor einigen davon stehen. Interessant sind die vereinzelten Holzbalkone mit Toilettenhäuschen. Das Auf- und Ab der Gäßchen und der Wechsel zwischen adrett renovierten und Spuren der Zeit tragenden, sich selbst überlassenen Häusern, der Blumen, Außentreppen, Durchgänge und Bögen vor der Kulisse des tiefblauen Meers ist sehr reizvoll. Unterhalb des Dorfes, draußen auf dem Meer liegt ein Fels, den ein Kirchlein mit dunkelblauer Kuppel krönt, zu dem ein mit weißen Linien gezeichneter schmaler Weg hinaufführt. Epta Martyres heißt es. Vor unserem Gang durch den Ort hatten wir in dem Restaurant Leonidas am Ortseingang Kaninchen, Gávros und Skordaliá gegessen. Das gepflegte Lokal mit seinen mit Häkelbordüren besetzten Gardinen, dunklen Holzmöbeln und grünen Tischdecken liegt am Steilhang zum Meer. Durch die Panaromafenster genießt man beim Essen einen herrlichen Ausblick in einer freundlichen, gepflegten Atmosphäre. Nachdem wir uns an dem malerischen Kástro einigermaßen sattgesehen und -fotographiert haben, gehen wir zur Asphaltstraße in Richtung Kató Petáli und Apollónia. Eine Frau nimmt uns bis zu der Abzweigung zu dem Kloster Christomos mit dem Auto mit. Das Kloster ist verlassen. Nur die Kirche ist intakt und frisch gestrichen. Die Gemäuer der Zellen jedoch sind großenteils verfallen. Schön ist wieder der Blick von hier aufs Meer und die umliegenden Dörfer. Alle Dörfer bieten ein homogenes Bild. Alle Häuser sind weiß gestrichen und haben Flachdächer. Nur selten mischt sich in Apolloniá eine klassizistische Villa zwischen die kykladentypischen Quader mit ihren kleinen Aufsätzen und Kaminen. Auf der Aspaltstraße gehen wir zurück nach Apollonia, wo wir gegen 15.30 h eintreffen. Wir sehen uns etwas im Ort um und verweilen schließlich am Iroon-Platz, bis um 16.30 h der Bus zurück nach Kamáres kommt. Der Iroon-Platz ist der Hauptplatz des Ortes. Er ist recht groß für die hügeligen Verhältnisse. Hier befinden sich die Post, eine Bank, eine Apotheke, das Museum in einem kleinen Park und ein Touristenbüro, das sogar um diese Jahreszeit noch auf hat. Außerdem befindet sich in einem Eck das kleine Kafésachároplastío Lákis und an dem Eck, an dem die Straße weiter zu der Kräuzung nach Artémonas bzw. Váthos und Fáros geht, ein weiteres Kafénion an der Ecke sowie ein Souvláki- und Gýros-Imbiss daneben in der Straße. Auch Essen kann man an dem Platz. Die Taverne "I oréa Sífnos" sieht von vorn klein und schlicht aus, hat nach hinten jedoch einen schönen Garten. Zur Saison betreibt sie einen großen Grill, auf dem ganze Lämmer Platz haben. Selbst jetzt in der Nebensaison hat sie eine gut sortierte Speisekarte mit dem inseltypischen Arní mastélo und zahlreichen anderen Fleisch- und Gemüsegerichten bietet. Weil wir schon zu Mittag gegessen haben, trinken wir jedoch nur einen Café-Frappé bzw. Bier und nehmen um 16.30 h den Bus zurück nach Kamáres.

23. April 2009

Reisebericht Westkykladen(9) - Sifnos

Dienstag, 23. September:
Fähre von Serifos nach Sifnos
Die letzte sternenklare Nacht hat nicht zuviel versprochen. Endlich hat der Himmel wieder das gewohnte "griechische Blau". keine Wolke und strahlender Sonnenschein! Wir frühstücken wie alle Tage hier auf der Insel mit Capucchino und Tyropita in der Bäckerei beim Fischerhafen und kaufen unweit davon im Fährbüro die Fahrkarten für EUR 6,80 pro Person. Um 11.40 h nehmen wir die Fähre "PANAGIA CHOZOVIOTISSA" der Gesellschaft Nel nach Sífnos. Sie kommt etwas verspätet um 11.50 h an, spuckt ein rundes Dutzend Lastwagen, einige Privatautos, Pakete und Passagiere aus, nimmt wenige Fahrzeuge und Fahrgäste auf und fährt umgehend wieder ab. Einen weißen Gischtstreifen hinter uns lassend geht es mit wehender griechischer Fahne am Heck in Richtung Sifnos. Über uns strahlend blauer Himmel. Nur wo Land in Sicht ist, schweben darüber weiße Wattewolken: über Serifos hinter uns, über Sífnos vor uns, über den großen Felsen im Wasser, an denen wir vorüberfahren und den schwach erkennbaren Landstreifen am Horizont.

Sifnos liegt schroff und rauh vor uns. Bald sind wir an seiner Küste angekommen und fahren daran entlang. Zwischen die ab und zu dunkelgrün gefleckten Ockertöne der mit meist trockenen Kräutern und Büschen bedeckten Hänge, mischt sich immer wieder das Grau und Anthrazit hoher, kahler, schroffer Felsen. Selten sind die weißen Punkte der wenigen Häuser und Kirchlein, bis sich endlich nach einer Stunde Fahrtzeit eine tiefe Bucht zwischen den Felswänden auftut und die Fähre auf sie zu schwenkt.

Nun öffnet sich der Blick auf die weißen Hausquader des Fährhafens Kamáres, den Sand und die Bäume seines Strandes sowie das sich dahinter erstreckende Tal. Zu beiden Seiten sind Ort und Tal von hohen Gipfeln flankiert. Auf der Bergkette linkerhand heben sich zwei weiße Gipfelkirchen vom Blau des Himmels ab. (Das Foto zu Beginn des heutigen Berichts zeigt Kamares - beim Anklicken vergrößert)

Wir nehmen hier in Kamares ein Zimmer in der Pension "Meltemi"*), die gute fünf Minuten vom Hafen, rechts der Straße, etwas versteckt oberhalb der Pension "Kiki" liegt. (s. Foto links - zum Vergrößern bitte anklicken) Mehrere ähnliche kleine Pensionen ziehen sich hier den Hang hinauf. Die Eigentümerin wohnt etwas weiter unten im Ort linkerhand der zu ihrer Pension hochführenden Geschäftsstraße und hat auch dort ein Schild angebracht, dass sie Zimmer vermietet. Das Zimmer Nr. 2 ist einfach mit Kiefermöbeln eingerichtet, hat einen großen Ventilator, Air-Conditioning und TV und das übliche kleine Duschbad mit Duschvorhang. Sein großes Plus ist eine geräumige Terrasse mit Blick auf Hafen, Strand, Berge und Meer (s. Foto links)

Nachdem wir unser Gepäck abgestellt haben, essen wir in der Taverne "Posidónas", der ersten der Kette Tavernen und Ouzerien vom Anlegeplatz der Fähre aus. Sífnos ist für seine gute Küche bekannt. Große Köche stammen von hier, darunter der bekannte Kochbuchautor Nikolaos Tselementes. Spezialiltäten sind das im Tontopf zubereitete Lamm "Arní Mastélo" und verschiedene Gerichte aus Kichererbsen. Besonders gut sind auch die hiesigen Kapern. Kleine werden als Würze über Gerichte wie Bauernsalat und Kichererbsenpüree gestreut. Von größeren wire zusammen mit Zwiebeln und Kräutern eine warme Vorspeise bereitet, die als "Kapernsalat" bezeichnet wird. Wir wollen alles probieren und fangen mit den warmen Kapern, Arní Mastélo und Kichererbsenbällchen an. Auch Zicklein und andere Gemüse, wie Imam und gefüllte Tomaten und Paprika stehen auf der Karte des Posidon. Alles schmeckt hervorragend und die Inhaberin Sofía ist trotz großen Ansturms flink und freundlich. Zum Schluss bringt sie uns Melomakárona genannte mürbe, runde Kekse, die auch köstlich sind.

Den Nachmittag verbringen wir am Strand, einem schönen Sandstrand. Er fällt sehr langsam ab, so dass man lang durch das Wasser stapft, bis man Schwimmtiefe erreicht. Einige Tamarisken bieten Schatten.

Kamares ist ein typischer Ferienort: Pensionen, kleine Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants und Cafés, kleine Supermärkte, zwei Bäcker, eine Motorrad- und Autovermietung, Fährbüro und mehrere Keramikwerkstätten. Weiße ein- bis dreistöckige Häuser mit blauen, grauen und braunen, hölzernen Fensterläden und Balkons ziehen sich die Hänge hoch oder stehen am Strand, wie das Hotel Boulis mit seiner kräftigen, blauen Aufschrift und das etwas hinter Schilf und Bäumen versteckte Hotel Afroditis. Dominiert ist der Ort von den steilen Berghängen zu beiden Seiten, zwischen denen sich Hafen und Strand ausdehnen. Der Bergzug linkerhand, wenn man von der Fähre auf den Strand blickt, trägt zwei weiße Kirchen auf seinen Gipfeln, die von der ersten Sonne am Morgen ebenso wie von den letzten Strahlen am Abend erhellt werden, und drei kleine Kirchlein an seinem Fuß.

*) Adressen:

Touristenbüros: Bei der Bushaltestelle in Apollonia (tel.: [+30] 22840 31977) und (saisonal) am Hafen in Kamares

weitere nützliche Telefonnummern und Reiseinformationen:

Sinfnosseite von greeka.com

offizielle Website (engl.)

Pension Meltimi: Kamares - Sifnos - tel.: (22840)31653 oder 33066, Handy: 6977 061890, e-mail: meltemi_sifnos@hotmail.com

Estiatorio Posidonas: - (Inhaberin Sofia Z. Patriarchi) - Kamares - Sifnos - tel: 22840-32362

22. April 2009

Reisebericht Westkykladen(8) - Serifos

Montag, 22.September 2008:
Serifos: Wanderung zu den Stränden Ag. Sostis und Psili Amos an der Südostküste
Strand und Kirchlein Ag. Sostis - Zum Vergrößern bitte anklicken!
Noch immer ist das Wetter unstabil. Am Morgen ist es trüb und tröpfelt leicht, dann hellt es auf und die Sonne kommt heraus. Gegen Mittag gibt es noch einmal eine kräftige Dusche, während es sich merklich abkühlt, bevor der Spätnachmittag wieder sonnig und warm ist. Wir gehen die Uferstraße und den Ortsstrand bis zu seinem Ostende entlang. Er ist, ebenso wie der Livadákia-Strand im Süden, sandig und am Ufer mit einer Reihe Tamarisken bepflanzt. An seinem Ende schlagen wir die Straße ein, die noch etwa 300 m nach Osten führt und dann hinauf nach Norden. Das erste Stück ist Sand mit großen Pfützen vom Regen, dann hat sie Asphaltbelag. Blicken wir zurück, so sehen wir von hier auch die Livadi abgewandte Erstreckung der Chora, die von Livadi aus unsichtbar bleibt. Wie ein Spitzentuch scheinen die weißen Häuser den Gipfel zu bedecken. Wir kommen an dem Hinweisschild für die Abfallanlage vorbei, ohne sie zu sehen oder zu riechen. Nach 500 m zweigt rechts ein Weg hinunter zur Bucht Liá ab, den wir jedoch nicht nehmen. Statt dessen gehen wir etwa 100 m bis zur nächsten Abzweigung weiter, die 0,5 km hinunter zu dem einsamen kleinen Strand und Kirchlein Ag. Sóstis führt. Vogelgezwitscher begleitet uns auf dem bequemen Sandweg hinab ans Meer, während die kleine Kirche weiß leuchtend mit ihrer blauen Kuppel vor uns liegt. Der Himmel hat sich jetzt aufgehellt und bildet mit seinem von weißen Wolken durchsetzten hellen Blau einen freundlichen Hintergrund zu dem pittorsken Bild. Wieder Sand im Wasser, mit wenigen Steinen durchsetzt, und Tamarisken am Strand. Ein schönes Fleckchen Erde.

Nach dem Bad im sauberen, klaren Wasser gehen wir zurück zur Asphaltstraße hinauf, die wir weiter nach NW einschlagen bis zu der Stelle, an der linkerhand der Stausee liegt und rechts ein Weg hinab zum Strand Psilí Amós führt. Da inzwischen Wolken aufgezogen sind und es wieder leicht zu regnen anfängt, gehen wir nicht zum Strand hinab, dessen Sandstreifen, auf dem einige Bäume stehen, unter uns liegt. Die kleine Buch ähnelt der von Ag. Sóstis, nur dass statt eines einsamen Kirchleins hier zwei fertige und einige im Bau befindliche Häuser stehen. Wir gehen noch bis zu dem Stausee und sehen uns dann nach einer Fahrgelegenheit um, weil der Regen langsam wieder immer stärker wird. Das erste Auto, das kommt, hält auf unser Handzeichen und nimmt uns bei schönen Liedern von Dalaras und Charis Alexiou aus dem CD-Spieler mit nach Livadi.

Zu Mittag wollen wir heute
in der Taverne Alexandros – Vassilia *) an Livadáki-Strand am Südende von Livadi essen. Wir tauschen also schnell im Hotel unsere nassen T-Shirts gegen trockene und Regenjacken und gehen den Hügel hinter dem Hotel zum Strand hinab. Es gibt nicht viel Auswahl: Lammbraten, der mit Kartoffeln in einer großen Kasserole liegt und schon etwas trocken aussieht, Gavros, Kichererbsengemüße und natürlich Salate und Tzatziki. Wir entscheiden uns für Gavros und Kichererbsengemüße. Während wir essen, regnet es stark. Wir sitzen jedoch im Trockenen unter einer Holzpergola und bis wir fertig sind, hat es sich auch ausgeregnet und hellt langsam wieder auf, bis wir schließlich einen schönen Abend und eine sonnenklare Nacht auf unserer Terrasse genießen, bei .... (na klar!) Käse, Kapern und Wein.
Link
Adresse:
Taverne - Zimmervermietung Alexandros-Vassilia - Livadakia, Serifos, P.C.84005 Cyclades, Greece, tel.: 22810 98.88.766, Handy: 6946910840, e-mail: info@alexandros-vasilia.gr

21. April 2009

Reisebericht Westkykladen(7) - Serifos

Sonntag, 21. September 2009: Serifos - Livadakia-Strand
Livadakia-Strand südlich des Fähranlegers
mit Livadis Südteil und am Berg Chora im Hintergrund
zum Vergrößern bitte anklicken!

Nachdem es gestern den ganzen Tag mehr oder weniger stark geregnet hatte, fällt auch am heutigen Morgen noch etwas Niederschlag. Bald klart es aber auf und am Nachmittag ist schönstes Badewetter, das wir an dem Livadakia-Strand im Süden von Livadi, gleich den Hang hinab hinter unserem Hote, nutzen.

Zuvor bummeln wir etwas durch den Ort, eine bunt zusammen gewürfelte Feriensiedlung mit zwei kleinen Supermärkten, einem Bäcker, Fährbüro, Auto- und Mofavermieter und zahlreichen Ferienwohnungen, Pensionen, kleinen Hotels und Privatunterkünften, doch keinem wirklichen Zentrum und nicht einmal einer Kirche. Den Reiz dieses Ortes machen nicht seine teils eher unschönen Bauten aus, sondern seine Küstenlinie mit dem Boots- und Yachthafen und den Tavernen, die Tische und Stühle direkt am Strand aufgestellt haben, vor allem aber der Blick hinauf auf das Dorf oben am Berg, die "Chora". Dieser Gesamteindruck ist sehr schön.
In der Bäckerei lässt sich gut bei Käsetaschen (tyropita) oder süßem Gebäck und einem ausgezeichneten Illy-Cappuccino frühstücken. Hier treffen sich allmorgendlich mehrere Albaner vor der Arbeit, zu der sie teils mit Autos abgeholt werden. Davor hält auch der Bus, der mehrmals täglich Livadi mit der Chora verbindet. Einige der Fischer, die am Kai festmachen, verkaufen ihren Fang direkt vom Boot.

Zu Mittag essen wir wieder in dem Restaurant "Takis", da es das einzige ist, das Lammbraten hat und überhaupt die größte Auswahl. Außer dem Lammbraten bestellen wir heute Kalamari in Weinsauce. Beides schmeckt uns gut. Sowohl das Fleisch als auch die Kalamari sind zart. Letzere könnten aber nach meinem Geschmack etwas mehr Kräuter vertragen. Ich ziehe Kalamari-Stifado mit vielen Zwiebel, am liebsten Schalotten, Lorbeer und anderen Kräutern vor, wie wie es beispielsweise vor einigen Tagen im "Byzantino" auf Kythnos gegessen hatten.

Als Nachtisch probieren wir in der Bäckerei mit dem guten Cappuccino die Spezialität der Insel: Skaltsounia, kleine mit Puderzucker bestäubte Halbmonde mit einer Füllung aus Nüssen, Honig und Gewürzen. Sie sehen dem deutschen Weihnachtsgebäck "Vanillekipfel" ähnlich und bestehen aus einem ähnlichen Teig, schmecken jedoch leicht lebkuchenartig und sind etwa doppelt so groß. Außerdem nehmen wir auch noch zwei Stück von dem Gebäck Amigdalota mit. Dieses ebenfalls mit Puderzucker bestäubte Mandelgebäck in Form von kleinen Spitzen schmeckt marzipanartig. Wir kennen es bereits von der Insel Poros.

Am Nachmittag gehen den Hügel, auf dem unsere Hotel steht, nach hinten hinab zu dem Strand Livadákia zum Schwimmen. Es ist ein schöner Sandstrand mit nur vereinzelt Steinen und in Schwimmhöhe Seegrasflecken im Wasser. Am Ufer spenden Tamarisken Schatten. Es gibt hier ein Café, das bereits geschlossen ist und die noch geöffnete Taverne Alexandros – Vassilia, die auch Zimmer und Appartements vermietet. Ausklingen lassen wir den Tag wieder auf unserer Terrasse bei Käse und Wein und dem Blick auf die Lichter des Hafens und der Chora oben am Berg.