25. April 2009

Reisebericht Westkykladen(11) - Sifnos

Donnerstag, 25.09., Sífnos:
Apollonia, Wanderung zu den
Klöstern Panagía tou Vounoú und Chrysopigi und Stränden Plati Gialos und Apokoftó
(für eine vergrößerte Ansicht der Fotos bitte darauf klicken!)

Wieder nehmen wir den Bus nach Apollonía um 7.30 h morgens. Dort haben wir etwas über eine Stunde Zeit, bevor der nächste Bus weiter in Richtung Fáro geht. Wir schauen uns also noch etwas im Hauptort um. Der Ortskern erstreckt sich zu beiden Seiten der Platía Iroon. Von hier zweigt die Hauptgasse mit zahlreichen kleinen Schmuckgeschäften, Boutiquen, Tavernen und Cafés ab. Wir schlendern an den Auslagen mit kunstvoller Keramik und phantasievollem Schmuck entlang, kommen an dem kleinen Hotel Sifnos vorbei, das bereits geschlossen ist, an der großen Kirche 'Agios Spirídonas' und der Schule, bis wir zu einem weiteren großen Platz mit Busstation, Supermarkt und Kinderspielplatz gelangen, ab dem der Ort Kataváti beginnt. Wir sehen uns noch seine Kirche an, die wir, ebenso sie die Ag. Spirídonas, um diese Morgenzeit geöffnet vorfinden. Morgens und abends ist meist die beste Zeit, um Kirchen zu besuchen. Tagsüber sind die meisten geschlossen. Dann kehren wir zurück zur Bushaltestelle an der Kreuzung einige Schritte vom Iroon-Platz entfernt, wo sich die Linien nach Kamares, Apollonia, Vati und Faro treffen.

Wir steigen in den Bus in Richtung Platís Gialós und bitten den Fahrer, dort zu halten, wo die Schotterstraße zu dem Kloster Panagía tou Vounoú abzweigt. (s. Foto links) Zum Kloster sind es 0,7 km zu gehen. Ein schöner Anblick beim Annähern. Ganz weiß liegt es vor uns am Ende der Straße, wo es sich vom Blau des Himmels und des Meeres, dem blonden Gras am Straßenrand und den dunkelgrün getupften braunen Hängen abhebt. Die braunen Fensterläden der umgebenden Mauer und die blauen Holzarbeiten in den Lichtbögen der Kirche bilden bunte Tupfer, die die Farben der umgebenden Natur zitieren. Eine schöne Lage am Hang hoch über dem Meer. Wir gehen die kahle, abweisende Mauer mit ihren geschlossenen braunen Fensterläden entlang bis zur verschlossenen Pforte. Auf einem Hinweisschild steht, es sei von 11.00 bis 13.00 h geöffnet. Eigentlich wollten wir nicht so lang warten, sondern gehen nach einer kurzen Verschnaufpause auf der pinienüberschatteten Terrasse des Klosters mit ihren vielen Katzen die Treppen zur einer weiteren meerseitig darunter liegenden Terrasse hinab. Durch ein kleines weißes Gartentor in der niederen Außenmauer, gelangt man auf einen Weg, der in Richtung Meer hinabführt. Er ist jedoch nicht geeignet, um zu dem Ort Plati Gialos mit seinem Strand zu gelangen. Er endet an umzäumten Privatgrundstücken mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass das Weitergehen verboten ist. Eine äußerst seltene Situation in Griechenland. Wir sind also gezwungen, wieder hinauf zu steigen. Bis wir wieder beim Kloster zurück sind, ist es schon kurz vor 11.00 h. Wir warten also bis 11.15 h in der Hoffnung, dass das Kloster doch noch geöffnet wird. Doch es tut sich nichts und wir sehen und hören keine Menschenseele.

Also suchen wir den richtigen Weg nach Plati Gialos. Dazu müssen wir zuerst die Erdstraße zurück bis zur Hauptstraße gehen. Freilich wollen wir nicht auf der Autostraße weitergehen, sondern einen Fußweg. Nun richten wir uns nach unserer Karte und gehen die Asphaltstraße ein kleines Stück zurück Richtung Apollonia, wo wir schließlich den Fußweg hinab nach Platí Gialós finden. Hätten wir gleich in die Karte geschaut, hätten wir uns den vorherigen Irrweg sparen können. Denn darin ist korrekt eingezeichnet, dass der Weg unterhalb des Klosters nicht bis ans Meer führt, sondern vorher endet. Der richtige Weg, auf dem wir nun endlich sind, ist ein schmaler Pfad, teils mit Steinplatten belegt, den wir uns mit Wasserschläuchen und -rohren teilen.
Er führt vorbei an Macchia und Olivenbäumen hinab in die breite, sich zwischen Felshängen öffnende Bucht mit ihrem Strand, ihren Olivenbäumen und weißen Häusern (s. Foto links). Unten angekommen nehmen wir die Erdstraße, die rechts von dem nach links weiterführenden Weg abzweigt, und gehen auf ihr in den Ort. Circa 40 Minuten brauchten wir für die etwas über zwei Kilometer von der Asphaltstraße hinab nach Plati Gialos. Der Sandstrand ist angeblich der längste der Insel. Etwa einen Kilometer ist er lang. Teilweise sind im Wasser Steine und Steinplatten. Es gibt mehrere Tavernen und Unterkünfte, einige davon direkt am Strand. (s. Foto links). Nach dem Schwimmen essen wir in dem Restaurant Manolis. Der Inhaber vermietet auch Zimmer in einem Gebäude hinter der Gaststätte. Wir bestellen eine Portion der köstlichen und recht preiswerten Makrelenhechte, Zargana auf Griechisch, die auch Grünknochen genannt werden. Denn die Grätenreihe dieser schlanken schwärzlich-silbernen Fische mit dem spitzen, schnabelartigen Maul ist grün. (auf dem Foto links sind sie roh zu sehen). Dazu essen wir Kichererbsenbällchen und die Knoblauchcreme Skordalia sowie einen "Marouli" genannten grünen Salat. Das Essen ist sehr gut zubereitet, die Wirtsleute sind freundlich und es sitzt sich schön auf der Terrasse am Meer unter Tamarisken. Neben mehreren Fisch- und Gemüsesorten ist auch die Inselspezialität, der Lammtopf "Arni Mastelo", zu haben.

Erfrischt und gesättigt gehen wir ein Stück auf der Asphaltstraße in Richtung Faros. Wir sehen zwei Frauen an einer Bushaltestelle warten und erfahren, dass gleich der Bus kommt. Diesen nehmen wir ein Stück bis zur Abzweigung des Weges hinab zu dem Kloster Chrysopigi, der schließlich auf eine auch dorthin führende Asphaltstraße trifft. Knapp 1 km sind es zu Fuß zum Kloster. Wie so oft ist es vor allem die Lage, die den Reiz diese Klosters ausmacht.
Es ist auf eine weit ins Meer ragende Felszunge gebaut, eine gespaltene Felszunge, über deren tiefen Spalt eine Brücke führt. (s. Foto links). Natürlich rankt sich eine Legende um solch einen abgespaltenen Felsen, der die Marienkirche und ihre ohnehin schon sagenumwobene Marienikone trägt. Drei Frauen hatten die Kirche besucht und trafen dort auf Piraten, vor denen sie die Flucht ergriffen. Die Piraten verfolgten sie, bis endlich die Mutter Gottes, der die Kirche geweiht ist, ein Erdbeben schickte, das den Fels mit der Kirche vom Rest der Zunge abspaltete und die Piraten auf ihm gefangen hielt, während die Frauen entkommen waren. Als "Iero Vracho", heiliger Fels, wird der Fels bezeichnet. Und was die heilige Ikone angeht, die 1650 zur Kirchengründung führte: Sie wurde in der Nähe leuchtend im Wasser gefunden und wies ihren Findern den Weg zu der Felsenzunge, die die Kirche zu ihrer Beherbergung tragen sollte. Wir besichtigen Kloster und Kirche und genießen den Blick hinaus aufs Meer, entlang der Küste und hinüber zum nächsten Kloster am Rand der nächsten Bucht, die sich im Norden anschließt. Es ist das Kloster Stavros tou Farou, das dort am Ausgang der tiefen Vlichóbucht mit mehreren Stränden und dem Ort Faros liegt.

Danach gehen wir weiter zu Fuß auf einem schönen, breiten Steinweg am Hang oberhalb des Meers in Richtung Faros. Wir bleiben eine Weile zum Baden an dem Strand Apokoftó, bevor wir schließlich den Weg nach Faros fortsetzen. Er beginnt als schmaler Pfad. Es steht ein kleines Schild dort, wo er auf den Hügel hinaufführt, der den Apokoftó-Strand im Norden von der tiefen Vlichobucht trennt. Nachdem man diesen Hügel oberhalb des Meeres umrundet hat, wird der Weg wieder breiter und man sieht am Ende der Bucht die Strände, Tamariskenbäume und Häuser von Faros (s. Foto oben in diesem Abschnitt). In dem Ort nehmen wir am Abend den Bus zurück nach Apollonia. Am Weg von der Bushaltestelle zum Iroon-Platz kommen wir kurz vor dem Platz an einer Imbissbude vorbei. Wir kaufen uns eine Pita mit Gyros und warten auf den nächsten Bus von Apollonia hinunter zu unserem Quartier in Kamares.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen