Fähre von Serifos nach Sifnos

Sifnos liegt schroff und rauh vor uns. Bald sind wir an seiner Küste angekommen und fahren daran entlang. Zwischen die ab und zu dunkelgrün gefleckten Ockertöne der mit meist trockenen Kräutern und Büschen bedeckten Hänge, mischt sich immer wieder das Grau und Anthrazit hoher, kahler, schroffer Felsen. Selten sind die weißen Punkte der wenigen Häuser und Kirchlein, bis sich endlich nach einer Stunde Fahrtzeit eine tiefe Bucht zwischen den Felswänden auftut und die Fähre auf sie zu schwenkt.
Nun öffnet sich der Blick auf die weißen Hausquader des Fährhafens Kamáres, den Sand und die Bäume seines Strandes sowie das sich dahinter erstreckende Tal. Zu beiden Seiten sind Ort und Tal von hohen Gipfeln flankiert. Auf der Bergkette linkerhand heben sich zwei weiße Gipfelkirchen vom Blau des Himmels ab. (Das Foto zu Beginn des heutigen Berichts zeigt Kamares - beim Anklicken vergrößert)


Nachdem wir unser Gepäck abgestellt haben, essen wir in der Taverne "Posidónas", der ersten der Kette Tavernen und Ouzerien vom Anlegeplatz der Fähre aus. Sífnos ist für seine gute Küche bekannt. Große Köche stammen von hier, darunter der bekannte Kochbuchautor Nikolaos Tselementes. Spezialiltäten sind das im Tontopf zubereitete Lamm "Arní Mastélo" und verschiedene Gerichte aus Kichererbsen. Besonders gut sind auch die hiesigen Kapern. Kleine werden als Würze über Gerichte wie Bauernsalat und Kichererbsenpüree gestreut. Von größeren wire zusammen mit Zwiebeln und Kräutern eine warme Vorspeise bereitet, die als "Kapernsalat" bezeichnet wird. Wir wollen alles probieren und fangen mit den warmen Kapern, Arní Mastélo und Kichererbsenbällchen an. Auch Zicklein und andere Gemüse, wie Imam und gefüllte Tomaten und Paprika stehen auf der Karte des Posidon. Alles schmeckt hervorragend und die Inhaberin Sofía ist trotz großen Ansturms flink und freundlich. Zum Schluss bringt sie uns Melomakárona genannte mürbe, runde Kekse, die auch köstlich sind.
Den Nachmittag verbringen wir am Strand, einem schönen Sandstrand. Er fällt sehr langsam ab, so dass man lang durch das Wasser stapft, bis man Schwimmtiefe erreicht. Einige Tamarisken bieten Schatten.
Kamares ist ein typischer Ferienort: Pensionen, kleine Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants und Cafés, kleine Supermärkte, zwei Bäcker, eine Motorrad- und Autovermietung, Fährbüro und mehrere Keramikwerkstätten. Weiße ein- bis dreistöckige Häuser mit blauen, grauen und braunen, hölzernen Fensterläden und Balkons ziehen sich die Hänge hoch oder stehen am Strand, wie das Hotel Boulis mit seiner kräftigen, blauen Aufschrift und das etwas hinter Schilf und Bäumen versteckte Hotel Afroditis. Dominiert ist der Ort von den steilen Berghängen zu beiden Seiten, zwischen denen sich Hafen und Strand ausdehnen. Der Bergzug linkerhand, wenn man von der Fähre auf den Strand blickt, trägt zwei weiße Kirchen auf seinen Gipfeln, die von der ersten Sonne am Morgen ebenso wie von den letzten Strahlen am Abend erhellt werden, und drei kleine Kirchlein an seinem Fuß.
*) Adressen:
Touristenbüros: Bei der Bushaltestelle in Apollonia (tel.: [+30] 22840 31977) und (saisonal) am Hafen in Kamares
weitere nützliche Telefonnummern und Reiseinformationen:
Pension Meltimi: Kamares - Sifnos - tel.: (22840)31653 oder 33066, Handy: 6977 061890, e-mail: meltemi_sifnos@hotmail.com
Estiatorio Posidonas: - (Inhaberin Sofia Z. Patriarchi) - Kamares - Sifnos - tel: 22840-32362
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