30. Januar 2016

Streiks der Woche in Griechenland

Zusammenfassung - ergänzt und aktualisiert am 3. Februar 2016

Wie schon angekündigt, konzentrieren sich die Streiks nächste diese Woche vor allem auf den 4. Februar 2016, den Tag des geplanten Generalstreiks. Doch auch davor und danach sind einzelne Streiks angesetzt.

Wie gewohnt bei einem Generalstreik in Griechenland, d.h. einem Streikaufruf beider Gewerkschaftsdachorganisations ADEDY und GSEE, beteiligen sich nicht alle under diesen Dachverbänden organisierten Einzelgewerkschaften gleichermaßen. Und wie gewohnt, geben manche von ihnen ihre Streikabsicht bekannt - die einer früher, die anderen später - manche gar nicht.

Die neueste Bekundigung, nächste diese Woche streiken zu wollen, kommt momentan kam von der Gewerkschaft der Seeleute, der PNO, die ja auch schon bereits letzte Woche zuvor im Ausstand war. Sie hat nun beschlossen, nicht nur am 4. Februar, sondern gleich 48 Stunden zu streiken, also vom 4.Februar, 6.00 Uhr morgens, bis 6. Februar, 6.00 Uhr morgens.

Die ganze Woche lang wollen die griechischen Notare und Gerichtsvollzieher streiken. Bis 8. Februar sind die Rechtsanwälte im Ausstand. Die Massenmedien treten mal wieder einen Tag vor dem Generalstreik in den Ausstand, also am 3. Februar, um am großen Streik- und Protesttag selbst berichten zu können.

Übersicht über für Reisende relevante Streiks

Nachstehend nochmal alle bislang angekündigten auch Reisende betreffenden Streiks im Überblick. (Sollten sich neue  dazu gesellen, von denen ich erfahre, werde ich diesen Artikel entsprechend ergänzen)

Luftverkehr
 4 Stunden, von 8.00 bis 12.00 Uhr streiken die Fluglotsen, wodurch zahlreiche Flüge ausfallen.

Fähren und Schiffe
Die in der Gewerkschaft PNO organisierten Seeleute streiken 48 Stunden von Donnerstag, den 4.Februar, 6.00 Uhr morgens bis Samstag, 6. Februar, 6.00 Uhr morgens.

Straßenverkehr
 
Am 4. Februar streiken die Tankstellen in Griechenland.

Bauernproteste und Blockaden von Straßen und Plätzen durch Landwirte führen zu Behinderungen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Schwerpunkt ist momentan Thessaloniki, wo eine Landwirtschaftsmesse stattfindet. Bauern versuchen mit ihren Traktoren auch die Zufahrten zu Flughäfen zu blockieren. Sie hatten bereits viele Traktoren an einer Kreuzung beim Flughafen von Athen stationiert und scheinen dies nächste Woche auch in Thessaloniki vorzuhaben.

Bahn 
Am 4. Februar streikt die griechische Eisenbahn 24 Stunden.

Taxis
Am 4. Februar wollen die Taxifahrer in ganz Griechenland 24 Stunden streiken

Öffentlicher Nahverkehr von Athen
Tram, Metro und ISAP (U- und S-Bahn) streikt
am 2. Februar 11 bis 16 Uhr.
Am 4. Februar verkehrt die Teilstrecke der Metro Linie 3 zwischen Flughafen und D.Plakentias 24 Stunden lang nicht, denn sie wird von dem bestreikten Proastiakos bedient. Die übrigen Metrolinien verkehren zwischen 10 und 15 Uhr und streiken nur davor und danach.
Busse und Trolleys streiken zu folgenden Zeiten
Dienstag, 2. Februar 2016: 11 bis 16 Uhr
Donnerstag, 4. Februar 2016: bis 9 Uhr und ab 21 Uhr
Trolleybusse streikenDienstag, 2. Februar 2016: 11 bis 16 Uhr
Donnerstag, 4. Februar 2016: 24 Stunden

Vorortbahn von Athen (Proastiakos)
 24-stündige Streik am 4. Februar

Diverses, wie z.B. Ausgrabungsstätten, Museen, Behörden
Da für den 4. Februar die beiden großen griechischen Gewerkschaftsverbände zum Streik aufgerufen haben, was einem Generalstreik gleichkommt, ist in vielen Bereichen mit Streiks zu rechnen.

Weitere Artikel zu verwandten Themen:
> Streik- und Protestwelle in Griechenland (mit Details u. Tipps f. Reisende)
> Jeder protestiert auf seine Weise 
> Griechische Gewerkschaften und ihre Streikaufrufe

29. Januar 2016

Aktuelle Streikmeldungen für Griechenland

Nicht alles ganz so umfangreich und problematisch wie es klingt! 

(zweimalig aktualisiert am 30. Januar 2016
- letzte neue Meldung: Seeleute streiken 4. und 5. Februar 2016) 
 Viele Menschen in Griechenland mussten immer wieder harte Einschnitte hinnehmen. Nun steht eine Reform des Rentensystems an, die mit Schließung bzw. Zusammenschluss von Rentenkassen sowie Nachteilen und erhöhten Ausgaben für die Versicherten einhergeht. Streiks und Proteste sind die Folge. Nachstehend eine Zusammenfassung der wichtigsten aktuell geplanten Streiks und Proteste mit Schwerpunkt auf denjenigen, die Reisende in Griechenland betreffen. Dazu meine Anmerkung: Lassen Sie sich davon nicht von Urlaubsplänen in Griechenland abbringen! Erfahrungsgemäß beruhigt sich gerade nach einem Proteststurm wie dem momentanen die Lage wieder. Vor allem aber kommt es in den Sommermonaten und zu Hauptreisezeiten nach bisheriger Beobachtung kaum zu Streiks. Zudem wird nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Nicht immer beteiligen sich wirklich alle Aufgerufenen an Streiks. Zudem ist die Hilfs- und Improvisationsbereitschaft der Griechen generell groß, so dass man auch als Individualreisender kaum große Probleme hat. Pauschalreisen haben ohnehin großenteils eigene Leistungsträger, die meist nicht von Streiks betroffen sind.

Fähren und Schiffe
Der am Mittwoch, den 27. Januar, begonnene Streik wurde ausgeweitet bis Sonntagmorgen, 6 Uhr. Außerdem ist zu erwarten, dass sich die Gewerkschaft der Seeleute auch am "Generalstreik" am 4. Februar 2016 beteiligt. Am Sa., 30.1. hat die Gewerkschaft der Seeleute nun beschlossen, nicht nur dem Streikaufruf ihres Dachverbands zu folgen und am "Generalstreik" am 4. Februar teilzunehmen, sondern gleich 48 Stunden zu streiken, also auch Freitag, den 5.2. und bis zum Samstagmorgen, den 6. Februar, 6.00 Uhr.

Straßenverkehr
Bauernproteste und Blockaden von Straßen und Plätzen durch Landwirte führen zu Behinderungen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Schwerpunkt ist momentan Thessaloniki.

Taxis
Am 4. Februar wollen die Taxifahrer in ganz Griechenland 24 Stunden streiken

Öffentlicher Nahverkehr von Athen
Tram, Metro und ISAP (U- und S-Bahn) streikt am 2. Februar 11 bis 16 Uhr
Busse und Trolleys streiken zu folgenden Zeiten
Dienstag, 2. Februar 2016: 11 bis 16 Uhr
Donnerstag, 4. Februar 2016: bis 9 Uhr und ab 21 Uhr
 
Diverse, wie z.B. Ausgrabungsstätten, Museen, Behörden
Da für den 4. Februar die beiden großen griechischen Gewerkschaftsverbände zum Streik aufgerufen haben, was einem Generalstreik gleichkommt, ist in vielen Bereichen mit Streiks zu rechnen.

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Streik bei Fähren u. Schiffen geht weiter

Letzte Nacht hat die Gewerkschaft PNO der griechischen Seeleute eine Ausweitung des seit Mittwoch, 27. Januar andauerenden Streiks um weitere 48 Stunden bis um 6 Uhr morgens am Sonntag, 31. Januar beschlossen.

Auch danach kehrt noch keine Ruhe ein. Für Donnerstag, 4. Februar 2016 haben die beiden großen Gewerkschaftsdachverbände ADEDY und GSEE zum Streik aufgerufen. In solchen Fällen spricht man von einem Generalstreik. Sogar die Taxifahrer, die in letzter Zeit selten an solchen Aktionen teilnahmen, wollen am 4.2. streiken.

Quelle: griechischsprachige Website der Gewerkschaft PNO und Streikkalender www.apergia.gr
 
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24. Januar 2016

Streik- und Protestwelle in Griechenland geht weiter

Seit Beginn des Jahres häufen sich nach einer ruhigen Phase wieder Protest- und Streikaktionen in Griechenland. 
Einige der Streiks treffen auch Reisende.
- aktualisiert am 27. Januar 2016 - 

Es ist vor allem die Reform des Rentensystems, die tausende Griechen weg vom Arbeitsplatz und auf die Straßen treibt. Viele befürchten Einbußen bei der geplanten Zusammenlegung von Rentenkassen, die die Schließung von Einzelkassen bedeutet, und Belastungen - 20 Prozent des Einkommens sollen für die meisten in Zukunft für das neue System fällig werden. Gleichzeitig sollen auch u.a. bisherige Steuererleichterungen für Bauern wegfallen. Viele Menschen bekunden ihre Solidarität. Viele folgen den Streikaufrufen von Gewerkschaften. Solidaritätsbekundigungen gibt es aber auch mit Flüchtlingen. So wird gegen den Grenzzaun am Fluss Evros an der türkisch-griechischen Grenze protestiert. Einige der Demonstranten haben sich dabei symbolisch Schwimmwesten angezogen, denn sie geben der Sicherung dieser Grenze die Schuld daran, dass Flüchtlinge den gefährlicheren Weg über das Meer wählen, der immer wieder Menschenleben kostet.

Ausgedehnt sind beispielsweise Rechtsanwälte im Ausstand. Die Notare haben sich ihnen angeschlossen und streiken bis 29. Januar. Am 25. Januar streiken Athener Ärzte, am 28. Januar Beschäftigte bei Kommunen, beim Sozialversicherungsträger IKA und den Massenmedien einschließlich Journalisten, so dass auch am 29. Januar die meisten Zeitungen nicht erscheinen.

Nachstehend die wichtigsten Streiktermine in nächster Zeit, von denen Reisende betroffen sind:

27./28. Januar 2016: 48-stündiger Streik der Seeleute, zu dem der 14 Einzelgewerkschaften umfassende Gewerkschaftsverband PNO aufgerufen hat. Fähren und andere Schiffe werden von Mittwoch 6 Uhr morgens bis zum Freitagmorgen in den Häfen bleiben.
* REISENDE s. TIPP am Ende des Beitrags!

4. Februar 2016: Für den ersten Donnerstag im Februar haben die zwei großen Dachverbände der griechischen Gewerkschaften zum Streik aufgerufen: ADEDY, die Dachorganisation des öffentlichen Dienst und GSEE, der Dachverband der Privatwirtschaft. Auf einen solchen Aufruf hin entscheiden sich dann die unter dem jeweiligen Zusammenschluss organisierten Einzelgewerkschaften, ob und in welchem Umfang sie ihm folgen. Da ein Großteil der griechischen Gewerkschaften einem dieser zwei Dachverbände angehören, kann von einem Generalstreik gesprochen werden. Die Seeleute haben jedenfalls schon angekündigt, dass sie auch an diesem Streik teilnehmen wollen, so dass wieder Fähren und Schiffe ausfallen. Auch die Taxifahrer wollen sich beteiligen.
Es ist zu fürchten, dass weitere öffentliche Verkehrsmittel ebenfalls betroffen sein werden, ebenso wie Museen, Ausgrabunsstätten, Behörden etc.

Außerdem können Reisende zur Zeit in Griechenland durch wiederholte Blockaden von Straßen und Plätzen durch Bauern in ganz Griechenland beeinträchtigt werden.
-- --

*TIPP für Reisende: Hat man Reisepläne oder vielleicht sogar schon ein Ticket für diese Zeit, so lohnt es sich immer, bei der Gesellschaft nachzufragen. Kleinere, private Gesellschaften, verkehren manchmal trotzdem und auch internationale Fähren mit internationaler Besatzung sind meist nicht betroffen.

Quellen:
Griechischsprachiger Streikkalender apergia.gr
Englische Onlineausgabe Ekathimerini der griechischen Tageszeitung Kathemerini
deutschsprachige Griechenland-Zeitung

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19. Januar 2016

Jeder protestiert auf seine Weise

Griechenland muss sparen. Es muss Geld auftreiben. Es soll Auflagen seiner Kreditgeber und damit verbandelter Institutionen erfüllen. Das nimmt Formen an, die mehr oder weniger sinnvoll sind und teils die Richtigen, öfter aber wohl die Falschen treffen. Entsprechend groß ist das Aufbegehren in Griechenland. Momentan sind zahlreiche Streiks und Protestkundgebungen angesagt.
Und entsprechend bissig sind die Kommentare, wenn es mal wieder weniger sinnvoll bis sinnlos ist, was da so im Parlament diskutiert wird, in Regierungskreisen vor sich hin köchelt oder gerade beschlossen wird.
Wie überall - nicht nur in Griechenland - kann es nicht ausbleiben, dass manche der Protestaktionen auch wieder selbst die Falschen treffen. Ein Beispiel dafür sind Streiks, die Massenverkehrsmittel lahmlegen und Bürgern Unannehmlichkeiten machen und/oder Touristen abschrecken, was für einen bedeutenden Wirtschaftszweig des Landes alles andere als förderlich ist.
Anderen Formen des Reagierens und Aufbegehrens gelingt es unter Meidung derartiger "Risiken und Nebenwirkung" Missstände aufzuzeigen, Entscheidungsträger auf dem Holzweg bloßzustellen und den Betroffenen sowie aller Welt zumindest was zum Lachen zu geben. Dazu gehören die einzigartig witzigen griechischen Twitterstürme - sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wie ein Lauffeuer verbreitende Nachrichten und Kommentare, denen sich laufend neue zugesellen. Der aktuelle unter dem Kennwort (Hashtag) #kota_sto_Maximou wurde Berichten zufolge von einer Frau ausgelöst, die den gerade in der Villa Maximos - dem Amtssitz des griechischen Premierministers - konferierenden Chefs der Regierungs- und Oppositionspartei ein Huhn zugesellte, das sie mit den Worten "Komm, Alexi, geh rein!" auf den Weg durch den schmiedeeisernden Zaun in den Vorgarten des Premierpalasts schickte. Offenbar hieß die Henne auch Alexis wie der Regierungschef. Unter dem Hashtag #kota_sto_Maximou lassen zur Zeit die Griechen mit Humor und Sarkasmus ihrem Unmut freien Auslauf. Allmählich greifen auch andere Medien die Geschichte auf.
,
"Eine Henne in der Villa Maximos (=Amtssitze des griechischen Premiers) gibt es jetzt schon seit Jahren. Man nennt sie Premierminister, wie ich meine." meint Twitterer @Drakompala.

"Die Henne, die sie in die Villa Maxima geschickt haben fand ein tragisches Ende" stellte  @manolishatz fest und lieferte die Illustration dazu.

Hier stellt der Twitterer des zentralen, bebilderten Tweets angesichits eines sein Verdauungsschläfchen haltenden Parlamentariers fest:
"Sucht nicht mehr nach dem Huhn. Ich habe es gegessen"

Ein ähnlicher Sturm brach auf Twitter unter dem Hashtag #kastanas los, als es mal wieder in Thessaloniki den Falschen in Form eines alten Kastanienverkäufers traf, der mit großem Polizeiaufgebot dingfest gemacht wurde, nachdem er Kunden ihr Tütchen Kastanien ohne die obligatorische Quittung ausgehändigt hatte.

Mehr zu diesem und anderen griechischen Twitterstorms

> Weitere Momentaufnahmen vom 19. Januar 2016 (Fotos mit griechischem Text)

>Video mit der Frau, die das Huhn in den Vorgarten der Villa Maximo setzte.

> Ähnlicher Twittersturm unter #kastanas gegen Festnahme eines Kastanienverkäufers

> Twittersturm #tyropita , ausgelöst über Studie, die besagte griechische Studentinnen verkaufen sich für etwas Essbares

Kretische Gruppe Chainides 2016 auf Europatour

Die 1990 gegründete kretische Musikband, die seither einige CDs herausgebracht hat und viele erfolgreiche Auftritte in Kreta und im Ausland hatte, nennt sich Χαΐνηδες, in lateinischen Buchstaben kann man das entweder als Chainides wiedergeben, so wie man es ausspricht, oder buchstabengetreuer als Xainides. Manchmal liest man auch Hainides für diese kretische Dialektwort, das Rebellen bedeutet. Denn es geht auf das arabische Hain für Rebell zurück. 2016 will sie auf Europatour gehen - Gelegenheit also, sie u.a. auch in Deutschland und der Schweiz zu hören und zu sehen. Hier ihr Lied "Akrobat", zu dem auch der griechische und deutsche Text online stehen.

16. Januar 2016

Viele Streiks und Proteste in nächster Zeit

Generalstreik am 4. Februar. Doch auch schon zuvor zahlreiche Streik- und Protestaktionen 

(aktualisiert am 19.01.2016)

 Der geplanten Rentenreform wird in Griechenland mit einer Reihe von Protesten begegnet, die am 4. Februar in einem Generalstreik gipfeln sollen, wie die zwei großen Gewerkschafts-Dachverbände GSEE und ADEDY am 15.1. beschlossen haben. Doch auch bereits für die nächsten Tage sind zahlreiche Protest- und Streikaktionen geplant.

Der Gewerkschaftsverband der öffentlichen Dienstes ADEDY will Samstag Mittag eine Kundgebung auf dem zentralen Athener Omonia-Platz halten.

Die bereits diese Woche begonnenen, gehäuften, jeweils 3-stündigen Bahnstreiks sollen nächste Woche vom 19. bis 21. Januar dreimal täglich fortgesetzt werden.

Auch der Streik der Rechtsanwälte, die bereits diese Woche im Ausstand waren, soll bis nächsten Freitag weitergehen.

Am 20. und 21. Januar findet der schon vor einiger Zeit angekündigte 48-stündige Streik der Seeleute statt.

Nun hat zudem die Berufsvereinigung der Ingenieure TEE diesen Freitag, den 15.1., einen ganzwöchigen Streik ihrer Mitglieder vom 18. bis 22. Januar beschlossen.

Ärztestreik: Die Athener Medizinische Vereinigung (ISA) entschied am Dienstag, sich den Protesten anzuschließen und am Donnerstag, den 21. Januar, zwischen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr die Arbeit niederzulegen und zu einer Demonstration im Zentrum Athens zu gehen.

Landwirte wollen in den nächsten Tagen bereits mehrere Demonstrationen abhalten und schließlich einen großen motorisierten Protest in Athen am 28. Januar.

Die Beschäftigten der kommunalen Servicezentren für Bürgerservice (KEP) wollen am Mittwoch, den 20. Januar streiken.

Die Lehrer streiken am Donnerstag, den 21. Januar.

Quelle: Griechischsprachiger Streikkalender apergia.gr

Weitere nützliche Informationen z. Streiks bei Massenverkehrsmitteln:
> wie Metro / S-Bahn von Athen betroffen ist 
> Griechische Gewerkschaften und deren Streikaufrufe

13. Januar 2016

Streikankündigungen für Bahn- und Schiffsverkehr


Griechische Eisenbahn, Proastiakos und U-Bahnverbindung zum Flughafen Athen

Arbeitsniederlegungen sind geplant für:
Donnerstag, 14. Januar 2016: 12:00 bis 15:00 Uhr
Di., 19. Jan. bis Do., 21. Jan. 2016: 
jeweils 5:00 bis 8:00, 13:00 bis 16:00 und 21:00 bis 24:00 Uhr.

Neben der Eisenbahn griechenlandweit ist auch der Proastiakos, wie die Vorstadt- bzw. S-Bahn von Athen, Patra und Thessaloniki genannt wird,  betroffen. Da er in Athen auch den Teil der Metrolinie 3 zwischen Internationalem Flughafen und der Station Station Douk. Plakentias bedient, kann man während der Streikintervalle auch nicht bis zum und vom Athener Flughafen Eleftherios Venizelos fahren. Eine Alternative als Flughafenverbindung sind Expressbusse.
 (griechischsprachige Pressemitteilung

Schiffe und Fähren 

 Die Gewerkschaft PNO, die die griechischen Seeleute vertritt, hat einen 48-stündigen Streik für Mittwoch, 20. Januar, und Donnerstag, 21. Januar 2016 angekündigt. Das bedeutet, dass ein Großteil der innergriechischen Fähren im Hafen bleiben. Erfahrungsgemäß sind kleinere, private Gesellschaften und internationel Fähren mit internationaler Besatzung normalerweise von derartigen Streiks nicht betroffen. 
Quelle (auf Griechisch):
http://newpost.gr via http://www.apergia.gr/

Verwandter Artikel / weitere Informationen:
> Athener Metro

12. Januar 2016

Unwort des Jahres 2015 "Gutmensch"; Rüge für "Hausaufgaben"

Sie ist gefallen, die Wahl der Jury aus Sprachwissenschaftlern für das "Unwort des Jahres" 2015. Sie fiel auf Gutmensch. Damit ist ein weiteres Wort aus dem Rennen, das auch unter den Vorschlägen für diese Kür war: Grexit.
Noch so ein Wort, das auch mir 2015 immer wieder bitter aufgestoßen ist, sobald es in den Medien auftauschte (und das war leider oft!) war Hausaufgaben. Dafür gab es zumindest eine Rüge mit folgendem Wortlaut, die mir sehr gut gefällt:
Das Wort „Hausaufgaben“ wurde in den Diskussionen um den Umgang mit Griechenland in der EU nicht nur, aber besonders im Jahr 2015 von Politikerinnen und Politikern, Journalistinnen und Journalisten als breiter politischer Konsensausdruck genutzt, um Unzufriedenheit damit auszudrücken, dass die griechische Regierung die eingeforderten so genannten Reformen nicht wie verlangt umsetze: Sie habe ihre „Hausaufgaben“ nicht gemacht. In diesem Kontext degradiert das Wort souveräne Staaten bzw. deren demokratisch gewählte Regierungen zu unmündigen Schulkindern: Ein Europa, in dem „Lehrer“ „Hausaufgaben“ verteilen und die „Schüler“ zurechtweisen, die diese nicht „erledigen“, entspringt einer Schule der Arroganz und nicht der Gemeinschaft. Das Wort ist deshalb als gegen die Prinzipien eines demokratischen Zusammenlebens in Europa verstoßend zu kritisieren.

10. Januar 2016

Inselparadiese - OHNE ...

Was im Großen schwer durchzusetzen ist, lässt sich im Kleinen oft eher realisieren. 
Sei es nun ein Leben ohne Autos oder ein Leben ohne Plastiktüten, die überschaubare Welt einer kleinen griechischen Insel bietet eher eine Chance für das Gelingen solcher Ansinnen, als größere Gemeinwesen und kann den Beweis erbringen, dass es geht, wenn man will. Damit können Inseln Vorbildfunktion übernehmen und zeigen, was solcher Verzicht an Qualität für Leben und Umwelt bringt.

Autofreies Hydra 

 Ohne Autos geht's auf der Insel Hydra. Nur ein Kraftfahrzeug gibt es dort: Das der Müllabfuhr. Ansonsten nutzt man Esel und Boote für den Transport. So ist das auf der ca. 65 km südwestlich von Athen  im saronischen Golf gelegenen Insel schon seit Jahrzehnten. Und auch Plastikstühle und Parabolantennen sind auf der sehr homogenen, unter Denkmalschutz stehenden Insel tabu.
View of Alonissos

Plastiktütenfreies Alonnisos

Ohne Plastiktüten soll es jetzt auf der zum „Natura 2000“-Netzwerk gehörigen Insel Alonnisos gehen.
Die kleine, grüne zur Gruppe der Sporaden gehörige Insel ist seit dem 1. Dezember 2015 die erste griechische Insel, auf der auf Initiative des Bürgermeisters keine Plastiktüten mehr im Gebrauch sind.
Unterstützt wird die Initiative von einem NGO-Netzwerk, dessen Bemühen eine intakte Umwelt und ein Wandel der Verbrauchergewohnheiten sind. Beteiligt daran sind auch Schüler und Schülerinnen der Insel. In einer Kampagne werden alle Einwohner aufgefordert, statt Plastiktüten Mehrweg-Tragetaschen zu benutzen.

Quellen:
Foto von Alonnisos: Giuliagi (eigene Arbeit) [CC BY-SA 3.0 ], via Wikimedia Commons
Informationen zu Alonissos: Griechenland aktuell

6. Januar 2016

Streikankündigungen für griechischen Flug- und Bahnverkehr


Flüge


Für diesen Freitag, den 8. Januar 2016, hat der griechische Gewerkschaftsverbund der zivilen Luftfahrt OSYPA einen 24-stündigen Streik angekündigt. Deshalb muss mit Ausfällen im innergriechischen Flugverkehr gerechnet werden. Internationale Flüge sollten vorraussichtlich nicht davon betroffen sein. (griechischsprachige Pressemitteilung)

Eisenbahn und Proastiakos

Nächste und übernächste Woche sind wiederholte jeweils 3-stündige Streiks bei der griechischen Bahn geplant, und zwar
14. Januar 2016: 12:00 bis 15:00 Uhr
12. Januar und 19. bis 21. Januar 2016:  jeweils 5:00 bis 8:00, 13:00 bis 16:00 und 21:00 bis 24:00 Uhr. 
Neben der Eisenbahn griechenlandweit ist auch der Athener Proastiakos, wie die Vorstadt- bzw. S-Bahn genannt wird, betroffen. 
 (griechischsprachige Pressemitteilung)

5. Januar 2016

Umdenken angesagt!

(aktualisiert am 9. Februar 2017)
Heute ist mal wieder einer der Tage, an denen alles zusammenzupassen scheint. Draußen kommt hier in Augsburg immer wieder für längere Zeit die Sonne durch, obwohl der Wetterbericht Wolken und Regen gemeldet hat. Und ganz ähnlich geht es mir mit meiner heutigen Lektüre und der Sendung, die ich zwischen 11:00 und 12:00 Uhr im Radio gehört habe (um 20:05 Uhr wird sie auf Bayern2 wiederholt). Das Buch, das ich heute zu Ende gelesen habe, ist Time for Change des ehemaligen griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis und das wunderbare Radiofeature, das ich gehört habe, "Griechische Seelenlandschaften" von Alkyone Karamanolis, das übrigens auch leider inzwischen nicht mehr zum Nachhören und herunterladen auf der Senderwebsite bereitsteht - sehr empfehlenswert! Und auch Buch und Sendung "passen zusammen". Was ihnen gemein ist, ist dass sie ihr Thema gegen den Strich bürsten und es in einer Weise präsentieren, die aufhorchen lässt, Lethargie überwinden und neue Wege suchen hilft. Und damit bringen Buch und Sendung auch etwas ganz unverhofftes Licht ins trübe Dunkel einer festgefahren erscheinenden Situation und Betrachtensweise.

"Wie ich meiner Tochter die Wirtschaft erkläre" ist der Untertitel von Varoufakis Buch und tatsächlich liefert es eine leicht nachzuvollziehende Erklärung unserer heutigen Marktwirtschaft und ihrer Geschichte. Wie schon sein Haupttitel "Time for Change" nahelegt, ist es aber auch Aufruf, sie zu hinterfragen und nach neuen Wegen zu suchen. Und Varoufakis prangert eklantante Ungleichheit an."Obwohl alle Babys gleich nackt zur Welt kommen, ist es einigen vorbehalten, teure Kleidchen zu tragen, während die anderen zu Hunger, Verelendung und Ausbeutung durch andere verurteilt sind. Behalte die Auflehnung gegen diese angeblich so logische, natürliche und gerechte Realität im Herzen" ermahnt er seine Adressatin - seine Tochter.

Auch das Radiofeature "Griechische Seelenlandschaften" hat einen Untertitel: "Von Umbrüchen und Aufbrüchen". Eingebettet in Lyrik der zwei griechischen Literaturnobelpreisträger Odysseas Elytis und Giorgos Seferis lässt Alkyone Karamanolis einen gescheiterten Jazzbarbesitzer und nunmehr vorübergenenden Friedhofswärter zu Wort kommen. Sie spricht mit dem griechischen Künstler Poka-Yio. Man hört die Psychologin und Autorin Fotini Tsalikoglou und die mit ihrer binationalen Familie in Athen lebende Übersetzerin Doris Wille. Alkyone Karamanolis spricht in diesem sehr persönlichen Feature aber auch von ihrem eigenen Weg als Reporterin, von den Mühen, die sie sich auftut, um die gängige Krisenberichterstattung in den Medien zu hinterfragen und nicht nur über Zahlen und Einzelschicksale zu berichten, sondern Zusammenhänge zu begreifen und anderen verständlich zu machen. Sie weist auf Studien und Stellungnahmen von Menschenrechts- und Wirtschaftsexperten hin, die beispielsweise im Jahr 2014, als die Medien vollauf damit beschäftigt waren, gegen die sich abzeichnenden Machtverhältnisse in Griechenland anzuschreiben, unter den Tisch gekehrt wurden und kaum Erwähnung fanden und zeigt weitere Schieflagen in der allgemeinen Berichterstattung über Griechenland auf. Inspiriert durch die immer wieder eingestreuten Gedichte und Klänge und aufgerüttelt durch die Aussagen und Fakten, die so auf fruchtbaren Boden fallen, kann man nicht umhin, Frau Karamanolis auf ihrem Weg zu folgen und selbst ans Umdenken zu denken.Und das passt wiederum hervorragend zum Start in ein noch junges Jahr!

1. Januar 2016

Der Heilige Vasilis und das Neujahr in Griechenland

Bescherung


In Griechenland beginnt das Neue Jahr gleich mit Geschenken. Denn am 1. Januar ist der Tag des Heiligen Basilius oder Basilis (sprich: Vasilis). Es handelt sich dabei um den gleichen Heiligen, den westliche Religionen wie beispielsweise die katholische und evangelische einen Tag später feiern. In Griechenland hat man diesen Heiligen traditionell damit betraut, sich um das Geschenkebringen zu kümmern. Denn der Hl. Nikolaus, der das in westlichen Ländern in der Gestalt des Santa Claus oder Weihnachtsmanns erledigt, hat in Griechenland damit nichts am Hut. Der ist in der großen Seefahrernation anderweitig ausgelastet. Er ist der Patron der Schiffe und Seeleute und hat als solcher alle Hände voll zu tun. Also muss sich der Heilige Basilis die rote, pelzbesetzte Zipfelmütze aufstülpen und die Bescherung übernehmen.

Vasilopita - Der Neujahrskuchen mit Glückbringer

 Es ist Brauch, einen spezielles Kuchen für das Fest des Heiligen Vasilios zu bereiten, in den als Glückssymbol eine fluri genannte Münze eingebacken wird. Dieses vasilopita genannte Gebäck steht im Zentrum der Neujahrsfeier, unter deren Gästen es verteilt wird. Wer den fluri in seinem Stück findet, dem wird das Neue Jahr hindurch das Glück hold sein.

Glücksbringer an der Schwelle

Über die Haus- oder Türschwelle soll das von den Einwohnern für das neue Jahr erhoffte Glück zu seinem Beginn Einzug ins Heim halten.  Dazu ist wichtig, wer der Erste ist, der sie im Neuen Jahr überschreitet und mit welchem Fuß er das tut. Der Rechte sollte es sein und als gut geeignet zum Glückbringen sieht man vor allem Kinder an,  die man voranschickt. In manchen Gegenden wirft man auch gern schwungvoll einen Granatapfel über die Schwelle, damit er beim Aufprallen aufplatzt und seine Reichtum symbolisierenden Hunderte von kleinen Beeren an Eingang verstreut.

[Fotoquelle:
Heiligenbild via Ökumenisches Heiligenlexikon
Basilis als "Weihnachtsmann" von Jonathan G Meath (Jonathan G Meath), Lizens CC BY-SA 2.5 via Wikimedia Commons]