Damit läge ja nun genug Lektüre für die langen Winterabende bereit.
Noch habe ich ohnehin eine ganze Weile am GELBEN DOSSIER von M. Karagatsis zu schmökern.
Erst bis zur Seite 170 bin ich vorgedrungen. Über 600 Seiten hat das Buch.
Nachdem mich die Erläuterung "WIE DAS GELBE DOSSIER IN DIE HÄNDE DES AUTORS GELANGTE" zu Beginn des Buchs ordentlich neugierig gemacht hatte, begegnete ich im folgenden ERSTEN KAPITEL als zentralen Protagonisten neben der zu Tode gekommenen Hauptperson Manos Tassakos einem großen griechischen Literaten mit Augen, die eine Welt für sich sind:
groß, braun, rastlos, unruhig reflektieren sie mit zuverlässiger Deutlichkeit selbst die kleinste Nuance eines gewaltigen, komplexen, methodischen, durchdringenden und auf vielfältige Weise widersprünglichen Denkens, das zugleich aber mit einer extremen, in ihrer Beweglichkeit geradezu dämonischen und unzähligen Wechseln und Wendungen unterliegenden Sensibilität verwoben ist.Es war mir vergönnt, die literarischen, philosophischen und juristischen Debatten des Besitzers dieser faszinierenden Augen namens Kostis Rousssis mit dem nicht minder interessanten Anwalt und Schriftsteller Tassakos zu verfolgen und die weiteren Personen seines im Laufe der Geschehnisse verengenden Kreises kennenzulernen - ihnen in die Augen zu sehen:
In ihren wässrigen, unbeseelten, farblos blauen Augen blitzte für einen Moment der Anschein eines wilden, urwüchsigen, grausamen Lebens auf ...Wehe Dir, Tassakos! Du, dessen Ableben Rätsel aufgibt, ob es denn wirklich, wie eine Abschiedsnotiz besagt, Selbstmord war, bist es, den Roussis' ältliche Haushälterin Katerina im Blick hat, während es derart in ihren Augen blitzt und den sie gern mit dem Lächeln einer verliebten Natter begrüßt.
So oder ähnlich würde wohl auch eine rasende altersgeile Tigerin das junge Männchen anstieren, nach dem sie lechzt, bevor sie über es herfällt, um es zu zerfleischen, unfähig, sich auf andere Weise an ihm zu erfreuen.
Dann bin ich mal gespannt, wie es weiter geht! Morgen gehe ich das zweite Kapitel an.
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