Etwas liegt in der Luft Mitte Februar. Etwas Erotisches. Und das macht sich nicht erst spürbar, seit findige Blumenhändler, Zuckerbäcker und Romantiktandler aller Art eine Geschäftsidee in der Vermarktung des 14. Februars als Tag der Liebenden zu wittern begannen und mit unübersehbaren Liebessymbolen in ihren Auslagen den Konsum anzuheizen versuchen.
Am Anfang war der Pan, jener griechische Fruchtbarkeitsgott – halb Mensch, halb Bock -, der den Nymphen nachstellte, seine Panflöte blies und dermaßen lüstern und unberechenbar war, dass er damit die Menschen in „panischen“ Schrecken versetzte. In der römischen Mythologie wurde er zum
Faunus, dem man insbesondere am 15. Februar mit einem ausschweifenden Fest huldigte, den Luperkalien. Die abgebildete Statue des Heliodorus zeigt Pan, wie er Daphnis im Flötenspiel unterweist, damit dieser seiner Chloe richtig aufzuspielen vermag. Die beiden, Daphnis und Chloe, sind eines der frühesten und bezauberndsten Liebespaare, die Dichter zu beschreiben wussten.
Erst viel später – im 3. Jahrhundert nach Christus – trat ein christlicher Martyrer namens Valentin auf, der Liebespaare trotz des Verbots durch Kaiser Claudius II. nach christlichem Ritus getraut haben und dafür am 14. Februar 269 hingerichtet worden sein soll. Er gab dem Tag der Liebenden seinen Namen. Bis man sich auf ihn zu berufen begann, um ihm ein Fest der Liebenden zu widmen, vergingen jedoch etliche Jahrhunderte. Die Popularität des Datums im englischsprachigen Bereich soll auf dem Gedicht von Geoffrey Chaucer, „Parlament der Vögel“ (Parlement of Foul(e/y)s) beruhen, das 1383 vermutlich aus Anlass einer Valentinsfeier am Hof König Richards II. fertig gestellt und erstmals öffentlich vorgetragen wurde. In dem wird beschrieben, wie sich Vögel an diesem Tag um die Göttin Natur versammeln, damit ein jeder einen Partner finde. In andere europäische Länder wurde der Brauch, den Valentinstag zum Fest der Liebe zu machen, erst viel später geträgen.