9. Juli 2022

Zamas München - griechisch-bayerisches Kultival am 10.7.22

Unter dem Namen Zamas findet am 10. Juli von 11 bis 24 ein Kulturfest mit Schwerpunkt Griechische Kultur, Kulinarik etc. im "Werksgelände" in der Nähe des Münchner Ostbahnhofs statt, das viel Spaß, Genuss und interessante Begegnungen verspricht. Der allgemeine Eintritt zum Festival ist frei. Für die Konzerte von *Koza Mostra*, *Thrax Punks*, *Banda Entopica* sowie für die Vorführung der Filme *Highway to Hellas*, *Der Hochzeitsschneider von Athen*, *Greek Rock Revolution* sind Kombi-Tickets im Vorverkauf zum Preis von 17,90 € erhältlich, in denen alle Extra-Events inkludiert sind.

4. Juni 2022

Pfingstfest in Griechenland


 

Totenspeise Koliva

Im orthodoxen Griechenland wird das Pfingst- ebenso wie bereits das Osterfest 2022 eine Woche später als im Westen gefeiert, also am 12./13. Juni 2022.

Traditionell glaubt man in Griechenland, dass die Geister der Verstorbenen am Ostersonntag zur Erde aufsteigen, um fünfzig Tage lang unter den Lebenden weilen. Deshalb ist diese Zeit eine Zeit des innigen Totengedenkens mit Grabbesuchen vor allem an den letzten zwei Samstagen vor Pfingsten.

Am Pfingstsonntag müssen die Geister der Toten dann wieder in die Unterwelt zurückkehren. Verwandte und Freunde verabschieden sich von ihnen beim Kirchgang. Während des Totengebets kniet man nieder, weshalb der Tag auch Kyriakí tis Gonatistís (Κυριακή της Γονατιστής), d.h. Sonntag der Niedergeknieten, heißt. Zum Totenbrauchtum der Zeit gehören auch die Totenspeise Koliva (gekochter Weizen mit verschiedenen Zutaten wie Granatapfelkernen, Rosinen und Puderzucker) und Kerzenlicht, damit die Geister ihren Weg finden.Um sie nicht aufzuwühlen, darf man nicht weinen oder traurig sein.

Mehr zum Thema:
> Grund für Terminunterschiede bei beweglichen Feiertagen zwischen Westkirchen wie der katholischen und Ostkirchen, wie der orthodoxen, der die meisten Griechen angehören.

20. Mai 2021

Muss man erlebt haben: Griechische Panigyria

Sieht man auf seiner Griechenlandreise bunte Wimpel über dem Kirchplatz wehen, kann man sich freuen und sollte sofort nachfragen, was wo anlässlich des Panigyri geboten wird. Bestimmt ein Erlebnis, das sich lohnt! Panigýri ist einer der griechischen Ausdrücke für Fest (jortí - betont auf dem i) ist ein weiterer, wobei man mit panigýri speziell die traditionellen griechischen Kirchen- bzw. Kirchweihfeste bezeichnet.

In Griechenland feiert man die Feste, wie sie fallen. Es gibt keinen allgemeingültigen Kirchweihtermin, wie beispielsweise in Bayern im Oktober, sondern jede Kirche feiert ihr Patronatsfest am oder um den Gedenktag des Heiligen, dem sie geweiht ist.
Oft beginnen die Feierlichkeiten auch schon am Vortag oder Vorabend. Manchmal ziehen sie sich sogar über mehrere Tage hin. Das panigyri genannte Kirchweihfest gestalten sich von Ort zu Ort verschieden. Stets gehört ein Festgottesdienst dazu, meist auch gemeinsames Essen und Trinken, Musik und Tanz.

Ansonsten kann es Prozessionen, bei denen Ikonen mitgeführt werden, Blumen- und Fahnenschmuck, Jahrmarktbetrieb und Wettkämpfe geben, je nachdem welche Gepflogenheiten sich in einem Ort über Jahrhunderte herausgebildet haben. Manche religiösen Bräuche knüpfen an jahrtausendealte Riten an. So werden beispielsweise auf der ostägäischen Insel Lesbos heute noch, ähnlich wie in der Antike, Stiere geopfert. In einigen Dörfern Thrakiens und Makedoniens findet im Rahmen eines traditionellen Zeremoniells mit Musik, Waschungen und Weihen ein Anastenaria genannter Tanz auf glühenden Kohlen statt. Eines der größten Feste wird am 15. August gefeiert, dem Tag, der bei uns als Mariä Himmelfahrt begangen wird. In Griechenland heißt er “Entschlafung der Gottesmutter” (Kimisis tis Theotokou), da die orthodoxe Kirche nicht an eine Himmelfahrt der Muttergottes glaubt. Während die meisten anderen Patronatsfeste der Kirchen nur lokale Bedeutung haben und es durchaus auch sein kann, dass im feiernden Ort einzelne oder alle Geschäfte sowie teils auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen geschlossen bleiben, ist der 15. August in ganz Griechenland gesetzlicher Feiertag. 

Fest Konstantinos und Helena in Vrissa, Lesbos
Fest Konstantinos und Helena in Vrissa, Lesbos   

Fest Konstantinos und Helena in Vrissa, Lesbos
Fest Konstantinos und Helena in Vrissa, Lesbos

Panigyri zu Mariä Geburt am 8.9. auf Kos
Panigyri zu Mariä Geburt am 8.9. auf Kos









30. April 2021

Der "Große Freitag", Karfreitag der griechisch-orthodoxen Kirche


In Griechenland ist heute, am 30. April 2021 gesetzlicher Feiertag. Denn die griechisch-orthodoxe Kirche, deren Oster- und davon abhängige Termine sich in den meisten Jahren von denen der Westkirchen unterscheiden, feiert heute ihren, dem westlichen Karfreitag entsprechenden "Großen Freitag" mit prunkvollen, an Totenzüge erinnernden Prozessionen, in denen der prachtvolle, reich blumengeschmückte Epitaph, der das Totenlager Jesu symbolisieren soll, durch die Straßen getragen wird. 

Vor orthodoxen Kirchen weht in der Karwoche die das orthodoxe Christentum symbolisierende goldgelbe Flagge mit schwarzem Doppeladler auf Halbmast. 

Auf den Straßen Griechenlands grüßt man sich heute mit den Worten Καλή Ανάσταση! (kalí anástasi!) = Gute Auferstehung!

Nachdem dann am Ostersamstag um Mitternacht Christi Auferstehung gefeiert wurde, lautet der typische griechische Ostergruß Χριστός Ανέστη! (Christós Anésti!) = Christus ist auferstanden! Darauf geantwortet wird mit: Aληθώς Aνέστη! (Alithós Anésti!) = Wahrhaftig auferstanden!

Natürlich kann man auch während der gesamten Osterzeit statt dessen schlicht sich mit den Worten Καλό Πάσχα! (sprich: kaló pás-cha) "Frohe Ostern" wünschen.


13. Februar 2021

Pan – Faunus – Heiliger Valentin

Etwas liegt in der Luft Mitte Februar. Etwas Erotisches. Und das macht sich nicht erst spürbar, seit findige Blumenhändler, Zuckerbäcker und Romantiktandler aller Art eine Geschäftsidee in der Vermarktung des 14. Februars als Tag der Liebenden zu wittern begannen und mit unübersehbaren Liebessymbolen in ihren Auslagen den Konsum anzuheizen versuchen.

Am Anfang war der Pan, jener griechische Fruchtbarkeitsgott – halb Mensch, halb Bock -, der den Nymphen nachstellte, seine Panflöte blies und dermaßen lüstern und unberechenbar war, dass er damit  die Menschen in „panischen“ Schrecken versetzte. In der römischen Mythologie wurde er zum Faunus, dem man insbesondere am 15. Februar mit einem ausschweifenden Fest huldigte, den Luperkalien.  Die abgebildete Statue des Heliodorus zeigt Pan, wie er Daphnis im Flötenspiel unterweist, damit dieser seiner Chloe richtig aufzuspielen vermag. Die beiden, Daphnis und Chloe, sind eines der frühesten und bezauberndsten Liebespaare, die Dichter zu beschreiben wussten.

Erst viel später – im 3. Jahrhundert nach Christus – trat ein christlicher Martyrer namens Valentin auf, der Liebespaare trotz des Verbots durch Kaiser Claudius II. nach christlichem Ritus getraut haben und dafür am 14. Februar 269 hingerichtet worden sein soll. Er gab dem Tag der Liebenden seinen Namen. Bis man sich auf ihn zu berufen begann, um ihm ein Fest der Liebenden zu widmen, vergingen jedoch etliche Jahrhunderte.  Die Popularität des Datums im englischsprachigen Bereich soll auf dem Gedicht von Geoffrey Chaucer, „Parlament der Vögel“ (Parlement of Foul(e/y)s) beruhen, das 1383 vermutlich aus Anlass einer Valentinsfeier am Hof König Richards II. fertig gestellt und erstmals öffentlich vorgetragen wurde. In dem wird beschrieben, wie sich Vögel an diesem Tag um die Göttin Natur versammeln, damit ein jeder einen Partner finde. In andere europäische Länder wurde der Brauch, den Valentinstag zum Fest der Liebe zu machen, erst viel später geträgen.

20. Dezember 2020

 Allen Bloglesern 

Kalá Christújenna
ke kalí Chroniá
 

Frohe Weihnachten
und ein gutes Neues Jahr!



19. April 2020

Griechische Ostern



Das Osterfest ist der absolute Höhepunkt des orthodoxen Kirchenjahres. Ähnlich wie in anderen Ländern Weihnachten ist das Pascha genannte Osterfest in Griechenland ein Anlass, zu dem Familie und Freunde teils aus der ganzen Welt zusammen strömen, um gemeinsam die Gottesdienste und Prozessionen zu besuchen und zu feiern. 

Viele Städter zieht es auf die Inseln oder hinaus aufs Land, wo man am besten die Osterspezialität – Lamm oder Zicklein am Spieß – im Freien zubereiten kann.

Nur in manchen Jahren fallen die Ostertermine der griechisch-orthodoxen Kirche mit denen westlicher Religionen, wie beispielsweise der katholischen und protestantischen, zusammen. Bis zu fünf Wochen können sie auseinander liegen. Ostern wird immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. Doch folgen orthodoxe und westliche Kirchen unterschiedlichen Kalendern, die orthodoxe dem Julianischen, die katholische und evangelische Kirche dem Gregorianischen Kalender.

Dem Ostersonntag voran geht die Karwoche - in Griechenland Große Woche (megali evdomada) genannt. Die Gottesdienste der Großen Woche erinnern an die letzte Woche im Leben Christi und stellen seine Passion, sein Leiden, symbolisch nach. Je näher der Große Freitag (Karfreitag) rückt, desto besser besucht sind die Gottesdienste und auch diejenigen, die nicht ganz streng 46 Tage lang auf Fleisch verzichten wollten, tun dies großenteils zumindest in dieser Woche.
Der Große Donnerstag gedenkt des letzten Abendmahls. Mädchen sammeln Blumen, um den Epitaphios zu schmücken, die Totenbahre Christi, die in der Kirche aufgestellt und in Prozessionen durch die Gemeinde getragen wird. In manchen Dörfern, beispielsweise im Epirus, nimmt man den Tieren die Glocken vom Hals, um sie dann am Ostertag wieder anzubringen, so dass auch das Vieh am allgemeinen Trauern und Feiern teilhat. Unter den vielen unterschiedlichen Bräuchen und Zeremonien ist die Fußwaschung (Niptyra) von Patmos berühmt, bei der der Abt des Johannisklosters zwölf Mönchen auf einer geschmückten Tribüne die Füße wäscht, um der Fußwaschung beim Letzten Abendmahl zu gedenken.
Am Großen Freitag (Karfreitag) soll nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Olivenöl verzichtet werden. Es finden Prozessionen statt, die Trauerzügen gleichen. Die Athener Epitaphios Prozession von der Kathedrale in Monastiraki ähnelt einem Staatsbegräbnis.
Am Morgen des Großen Samstag empfängt der Orthodoxe Patriarch in der Grabeskapelle Jesu in Jerusalem das Heilige Feuer, das nach Athen geflogen und von dort aus im Land verteilt wird, um zugleich mit der Verkündigung der Botschaft von Christi Auferstehung die Kerzen der Gläubigen zu entzünden. Der Ostergottesdienst beginnt gegen 23.00 h. Kurz vor Mitternacht wird es still in den Kirchen, die Lichter werden gelöscht, bevor der Priester in der Dunkelheit seine Kerze entzündet und das Feuer an die Gottesdienstbesucher weiter gibt.
Christos anesti (Christus ist auferstanden) heißt von nun an den ganzen Ostersonntag hindurch der Gruß. Alithos anesti ( Wahrhaftig, er ist auferstanden) die Antwort. Der Ostersonntag ist ein Tag des Feierns, Musizierens und Tanzens. Am Spieß gegrillte Lämmer oder Zicklein, rote Ostereier und Tsourekia genannte Osterbrote gehören dazu. Eingeleitet wird der Tag nach der Heimkehr vom nächtlichen Gottesdienst mit dem traditionellen österlichen Nachtmahl, der Ostersuppe “Magiritsa” ( sprich Majiritsa ) aus Lamminnereien und Kräutern.
Mit dem Ostermontag, der auch in Griechenland gesetzlicher Feiertag ist, klingt das große Feste aus.
Mehr zum Thema:
Unterschiedliche Ostertermine zwischen Ost- und Westkirchen

30. Januar 2020

Neujahrsfeier mit Vasilopita nach griechischem Brauch in Augsburg



Für die Griechen gehört zum Neujahrsfest ein festlicher Kuchen, der  Vasilopita genannt wird, nach dem Namen des Heiligen Basilius (griechisch Vasil). Man backt in ihn als Glückssymbol eine fluri genannte Münze ein und verteilt ihn an die Festgäste. Der- oder diejenige unter ihnen, der/die den Glücksbringer in seinem Kuchenstück findet, wird das Neue Jahr hindurch in Glückspilz sein. 

Diesen Brauch hat die griechisch orthodoxe Kirchengemeinde 2020 in Augsburg etwas verspätet praktiziert -  am 26. Januar. Mehrere solche Glückskuchen standen in der Kirche nach dem Gottesdienst bereit. Einen davon schnitt die augsburger OB-Kandidatin Eva Weber an, die neben andereren Lokalpolitikern zu den Festgästen gehörte. Prompt fand sie in ihrem Kuchenstück die glücksbringende Münze.



6. Dezember 2019

6. Dezember in Griechenland

Agios Nikolaos - Der "griechische Nikolaus"

Auch im orthodoxen Griechenland feiert man am 6. Dezember den Heiligen Nikolaus oder Agios Nikolaos, wie er dort heißt. Bedeutung hat dies in erster Linie für jene, die seinen Namen tragen und ihr Namenstagsfest feiern sowie für Gemeinden mit einer dem Hl. Nikolaus geweihten Kirche. Sie feiern ihr panigyri (Patronatsfest). Auch für alle mit der Seefahrt befassten ist der Ehrentag des Heiligen Nikolaus ein wichtiger Tag. Denn er gilt als ihr Schutzpatron. In Piräus bezeugen sie das mit einem Schiffssirenkonzert.
Als Nikolaus Kostümierte machen in Griechenland indes nicht ihre Runde und niemand kommt auf die Idee seine Stiefel rauszustellen in der Hoffnung, sie am nächsten Morgen mit Süßigkeiten oder Geschenken gefüllt vorzufinden. Als Kinderbescherer gilt der Heilige Nikolaus nämlich nicht im Land der Hellenen. Die verkitschten Schokoladenpüppchen mit rotem Mantel und pelzbesetzter Zipfelmütze, die es inzwischen auch in griechischen Supermärkten zu kaufen gibt und die unseren Schokoladen-Nikolausen bzw. -weihnächtsmännern ähneln, stellen dort nicht den Hl. Nikolaos, sondern den Heiligen Basilis dar, der seinen Tag am 1. Januar hat und dann ähnlich unserem Weihnachtsmann Geschenke bringt.
Nikolausikone auf der Insel Syros


Der 6. Dezember als trauriger Gedenktag

Am 6. Dezember 2008 traf den 15-jährigen Alexandros Grigoropoulos in Athen eine tödliche Polizeikugel. Bis heute bezeugen viele Menschen auf den Straßen der Stadt am Jahrestag dieses tragischen Vorfalls ihre Trauer und Wut darüber. Die griechische Musikgruppe Archanthropie (zu Deutsch "Urmenschen") hat dem jungen Alexandros und seiner Erschießung dieses Lied gewidmet

3. Dezember 2019

So feiert man die Heilige Barbara am 4. Dezember in Griechenland


https://diafaneia.com/%CE%BF-%CE%B5%CE%BF%CF%81%CF%84%CE%B1%CF%83%CE%BC%CF%8C%CF%82-%CF%84%CE%B7%CF%82-%CF%80%CF%81%CE%BF%CF%83%CF%84%CE%AC%CF%84%CE%B9%CE%B4%CE%B1%CF%82-%CF%84%CE%BF%CF%85-%CF%80%CF%85%CF%81%CE%BF%CE%B2/

Das Fest der Heiligen Barbara (griechisch Βάρβαρα, sprich Várvara) am 4. Dezember gehört zu jenen Festen, die von den Ost- und Westkirchen am gleichen Tag gefeiert werden. Die Heilige Märtyrerin gilt in Griechenland als Patronin der Bergleute - und damit als Schutzheilige all jener, die ihre Arbeit unter Tage verrichten. Auch die Metro betrachtet sie als ihre Patronin, des weiteren die griechische Artillerie. Metroarbeiter und Kasernen feiern sie mit einem kirchlichen Zeremoniell.
Griechische Gotteshäuser, die der Heiligen Barbara geweiht sind, feiern am 4. Dezember ihr panigyri - ihr Patranats- bzw. Kirchweihfest. Besonders groß feiert man beispielsweise im Ort Agia Varvara in der Präfektur Iraklio auf Kreta und in Pamfylla auf der ägäischen Insel Lesbos. 

Nach der Überlieferung war Barbara die Tochter des Dioscuros und lebte am Ende des 3. Jahrhunderts im kleinasiatischen Nikomedia (dem heutigen İzmit).
Das mit dem Wort Barbaren verwandte Wort Barbara stand für die Griechen ursprünglich lautmalerisch für etwas, das in ihren Ohren wie ein Brabbeln klang - ein Brabrabarbarabra - so wie es die Sprache der Fremden tat. Daher die Bezeichnung für Fremde und Fremdartiges als Barbaren.

24. November 2019

Der 25. November in Griechenland

Auch die griechisch-orthodoxe Kirche feiert am 25. November die Heilige Katerina. Besonders groß feiert natürlich der Ort Katerini südlich von Thessaloniki. Der heiligen Katherina geweihte Kirchen gibt es indes in vielen Gemeinden, die an dem Tag ihr Patronatsfest - das panigyri - feiern.

Zugleich ist der 25. November für die Griechen ein unvergessener Gedenktag  an eine mutige Partisanenaktion im Jahr 1942, bei der die Athen mit Thessaloniki verbindende Eisenbahnbrücke über den Fluss Gorgopotamos  gesprengt wurde, um die deutschen Truppen aufzuhalten.
Gorgopotamos Bridge 16
Im Jahr 1948 wurde die 211 Meter lange und 30 Meter hohe Eisenbahnbrücke wieder aufgebaut. Jedes Jahr wird in der Nähe des kleinen Dorf Gorgopotamos unweit der Stadt Lamia in Mittelgriechenland eine Gedenkfeier gehalten, um an die Heldentat der Widerstandskämpfer zu erinnern.

3. November 2019

Fest Allerheiligen und Totengedenken in Griechenland

Friedhof auf der Kykladeninsel Andros
Nicht wie die Westkirchen im November, sondern am ersten Sonntag nach Pfingsten feiert die in Griechenland vorherrschende orthodoxe Kirche das Fest Allerheiligen  (Agíon Pánton - Αγίων Πάντων).

Einen Sonntag danach - am zweiten Sonntag nach Pfingsten - gedenkt man in Griechenland aller Heiligen Martyrer unter der türkischen Vorherrschaft, so wie auch andere orthodoxe Nationalkirchen an diesem Tag jeweils ihrer lokalen Heiligen gedenken.

Überhaupt ist in Griechenland die Zeit um Pfingsten eine Zeit intensiven Totengedenkens. Man glaubt, dass die Geister der Verstorbenen am Ostersonntag zur Erde aufsteigen, um fünfzig Tage lang unter den Lebenden zu weilen und macht deshalb an den letzten zwei Samstagen vor Pfingsten Grabbesuche.

Am Pfingstsonntag müssen die Geister der Toten dann wieder zurück in die Unterwelt. Verwandte und Freunde verabschieden sich von ihnen beim Kirchbesuch und Gebet und mit der Totenspeise Koliva, die aus gekochtem Weizen und weiteren Zutaten wie Rosinen und Granatapfelkernen besteht.