Pláka - Kastro - antikes Ampitheater, Fundstelle der Venus von Milos, Katakomben - Kapelle Ag. Nikolaos - Tripiti
Wir nehmen den ersten Bus nach Pláka, der um 7.30 h geht und die Funktion eines Schulbusses hat. Er fährt auch die umliegenden Dörfer an und braucht etwa 15 Minuten. Von Plaka gehen wir zuerst hoch nach Kastro. Der Weg ist mit einem blauen Schild gekennzeichnet und führt, vorbei an großen Kakteen, die überreife Früchte auf das Steinpflaster geworfen haben, zwischen Felsen empor. Ein kurzes Stück oberhalb von Plaka kommen wir zuerst an der Kirche Panagía Thalassítra vorbei, die der Beschützerin der Seeleute gewidmet ist. Man erkennt die 1738 erbaute, ansonsten weiß gestrichene Kirche an ihrem steinernen Glockturm, auf dem wie die Spitze eines Zuckerhuts eine weiße Kuppel mit einem Kreuz sitzt. Leider finden wir sie geschlossen vor und können nicht die vielgerühmten Ikonen von Emmanuel Skordilis und seinen Schülern in ihrem Inneren sehen. Daneben befindet sich eine kleine weiße Kapelle, an der keine Fläche gerade ist, sie wirkt mit ihren weichen Kanten wie aus Knetmasse geformt. Von dem Hof der Panagía Thalassítra hat man einen weiten Blick auf Plaka mit seiner Kirche Panagía Korfiátissa und die umliegenden, teils mit Plaka verschmolzenen Dörfer Tripití, Triovássalos und Pero Triovássalos und ihre Windmühlen sowie weiter über die große Calderabucht bis hinein zum Hafen und hinaus auf die Ägäis, auf der Boote und Fähren dahinziehen. (s. Foto oben links - zum Vergrößern bitte anklicken!) Nachdem es morgens, als wir zum Bus gingen, ganz leicht gerechnet hatte, aus harmlos wirkenden, rosigen kleinen Wolken, ist nun der Himmel klar und strahlend blau. Nur der Gipfel des Profitis Ilías ist von kleinen weißen Wattewolken umringt. Wir steigen weiter hoch bis zur Spitze des Burghügels, den die Kirche Mesa Panagías oder Skoiniotissa krönt (s. Foto links - zum Vergrößern bitte anklicken!). Der Blick von ihrem Hof übertrifft noch das herrliche Panorama, das sich zuvor von der Terrasse der Panagía Thalassítra geboten hatte. Umrundet man die Gipfelkirche so sieht man nahezu ganz Milos unter einem ausgebreitet. Gegen 9.15 h gehen wir zurück nach Plaka, der Hauptstadt von Milos, oft auch wie die Insel einfach "Milos" genannt. Wir schlendern durch die engen Gassen mit ihren meist schlichten, ein- bis zweistöckigen Häusern, Blumen und Gärten. Plaka wirkt nicht so homogen wie die schönsten der Bergdörfer von Kéa, Sifnos und Serifos. Fast alle Häuser sind weiß, die Fensterläden und Türen meist blau, teils aber auch rot, grün, schwarz oder braun. Wenige Bauten tanzen aus der Reihe mit eierschalfarbenem Anstrich, ein großes Haus zum Ortsrand hin sogar mit rotem.
Einige haben den typischen Kykladenstil mit gerundeten Ecken und Außertreppen, andere sind schlichte, weiß gestrichene Betonbauten, dazwischen ab und zu Mauerreste und verfallene Häuser. Es gibt mehrere Tavernen und Kafénions und einige Häuser vermieten Zimmer. Das archäologische Museum (s. Foto) ist in einem großen klassizistischen Bau untergebracht. Wir gehen hinein und sehen außer einer Kopie der sich nun im Louvre befindenden, auf Milos gefundenen Venus zahlreiche kleinere Funde aus der Umgebung von Klima sowie der tags zuvor gesehenen Ausgrabungsstätte Filakopí. Nahe beim Museum ist die im 19. Jahrhundert erbaute Kirche Panagía Korfiátissa, die wir leider auch wieder nur von außen sehen. Auch sie soll schöne Ikonen besitzen und außerdem ein vergoldetes, mit Holzschnitzereien verziertes Epitaph aus dem 16. Jahrhundert, ist jedoch auch geschlossen. Interessant ist der Steinbelag ihres Hofes, große alte Marmorplatten, die von verfallenen Gebäuden stammen sollen, und dazwischen teppichartig wirkende Kieselmosaike. Auch von hier bietet sich eine reizvolle Aussicht. Von hier gehen wir hinab nach Tripití, das sich von der Kirche Agios Nikoláos und der Bushaltestelle den zum Meer zu abfallenden Hang hinabzieht. Auf der Anhöhe über dem Dorf stehen Windmühlen. Die Restaurants scheinen geschlossen zu sein. Wir gehen in Richtung Klima unten am Meer hinab und kommen bald zu zwei Wegweisern, einem zum Amphitheater nach rechts und einer zu den Katakomben nach links. Auch die Stelle, an der die Venus von Milos gefunden wurde, ist ausgeschildert, mit einer Hinweistafel an der Straße und einer Marmortafel am Fundort selbst. Bevor wir zum Amphitheater hinabsteigen, lockt uns das kleine Kirchlein, das von einer Bergkuppe weit ins Land und über das Meer blickt und wir steigen hinauf. Rechts und links des Steinweges wachsen allerhand Kräuter und Büsche, manche davon mit roten Beeren. Dazwischen leuchten kräftig violett-rosa kleine Alpenveilchen. Offenbar wurden in dem Kirchlein alte Säulen verbaut, die sich unter dem schneeweißen Putz abzeichnen. (s. Foto). Es thront über der Ausfahrt aus der großen Calderabucht und ist wie oft die an Hafenausfahrten gelegenen Kirchen dem Heiligen Nikolaos geweiht. Von hier hat man einen guten Blick auf Kástro und die umliegenden Olivenhaine und Felder auf der einen Seite und die Bucht und das Meer auf der anderen. Wir vergewissern uns, dass man die Katakomben tatsächlich wegen Bauarbeiten nicht besuchen kann und gehen dann nach Plaka zurück, wo wir gegen 13.30 h ankommen und in der Taverne "Archontoúla" essen. Wir bestellen einen Teller kleine Fische "Marídes" und Artischocken mit Pesto. Der gute Geschmack versöhnt uns damit, dass wir recht lang auf das Essen warten müssen und alles ein wenig teurer als gewohnt ist, obwohl die Portionen eher etwas kleiner sind. Um 15.50 h nehmen wir den Bus zurück nach Adamas und gehen dort am Strand noch ein wenig Schwimmen.
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